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Dichtung   Mi, 09.10.24 Rückblick September: Zweimal weiß durch Schnee und Eis  
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Hintersee   + 517,5 l/m² Niederschlag                
    + 2,5 cm Neuschnee                  
WETTER   + 11,9 °C mittlere Temperatur                
Niederschlag   + 7 Sommertage                  
Temperatur                        
Prognosen   An messgeschichtlich bedeutsamen Monaten mangelte es im letzten Jahr auf keinen Fall. Blätterten September,   
Gewitter   Oktober, Februar, März und August absurd wirkende Wärmeanomalien hin, so sah es auch am Anfang dieses   
Winter   Monats danach aus. Hochsommerwärme herrschte und ein Hagelgewitter ging nieder, bei dem es durch eisige   
Buch   Kügelchen das erste Mal weiß wurde. Doch innerhalb von nur 4 Tagen zerbrach der Wärmeirrsinn und es wurde   
    erneut weiß. Diesmal allerdings mit frischem Schnee. Die nasse Wirklichkeit eines gewaltigen Niederschlags-    
    ereignisses war eingekehrt. Der Nordosten Österreichs erlebte eine schlimme Hochwasserkatastrophe und es   
    gab historisch hohe Regenmengen. In Hintersee sammelte ein zum Schluss durchschnittlich temperierter     
    September zum vierten Mal in der Stationsgeschichte mehr als 500 Liter Niederschlag. Es gab einen neuen     
    Monatsrekord.                  
                         
    Die erste Septemberwoche verlief im Alpenraum noch hochsommerlich. Für die Jahreszeit extrem hohe     
    Temperaturen, Schwüle und Gewitter prägten die aus dem Vormonat übernommene Witterung. Dabei kam an   
    der Vorderseite eines Westeuropatroges aus südlicher Richtung subtropische Luft bis nach Österreich voran.     
    Hierzulande hielt sich ein Hochdruckgebiet, das sich von Nordeuropa bis in den zentralen Mittelmeerraum     
    erstreckte. Zudem lagen Hochs über dem Ostatlantik und Westrussland. Zum Abschluss dieser Lage kam das   
    Biscayatief ins nördliche Mitteleuropa voran und seine Störungszone erreichte kurz vor Dekadenwechsel unser   
    Land. Danach bekam ein Sturmtief über der nördlichen Nordsee Einfluss auf unser Wettergeschehen. Hinter     
    seiner Kaltfront stieß Kaltluft polaren Ursprungs über Frankreich ins Mittelmeer vor und sorgte dort für die     
    Bildung eines ausdauernden Ablegertiefs. Damit war die Ausgangsposition für eine schadensträchtige     
    Niederschlagslage in Teilen Österreichs und den Nachbarstaaten gegeben. Das Ablegertief wanderte über den   
    Balkan ostwärts und später wieder auf gleicher Strecke zurück. So kam es zu ungewöhnlich langen und     
    intensiven Niederschlägen. Derweil hatte sich Hochdruck über Nordost- und Nordwesteuropa aufgebaut, der ein   
    abziehen des angesprochenen Tiefs verhinderte. Nach Ende des Extremereignisses übernahm ein neues     
    Hochzentrum über Skandinavien das Kommando. Es war Teil einer Hochbrücke, die Vom Ostatlantik bis zum     
    Ural reichte. Mit Drehung der Höhenströmung auf östliche Richtungen kam ein letztes Mal die nach Osten     
    abgedrängte Warmluft retour und es wurde bis über den zweiten Dekadenwechsel hinaus trocken und     
    spätsommerlich. Pünktlich zum Landesfeiertag meldete sich das einstige Hochwassertief wieder.       
    Zwischenzeitlich war es über Frankreich zur Nordsee gezogen und gliederte sich in den nordeuropäischen     
    Tiefdruck ein. Das zuvor bestimmende Hoch verlagerte sich weiter nach Nordosteuropa. Inmitten des letzten     
    Septemberdrittels verlief das Wetter durch ein Tief bei den Britischen Inseln wechselhaft. Nach der föhnigen     
    Vorderseite folgte zum Monatsfinale der Trog Durchgang mit anschließendem Zwischenhoch.      
                         
    In Österreich plumpsten wir im September von einer meteorologischen Ausnahme in die andere. Die ersten 8     
    Tage waren vor allem im Osten abartig heiß und hier gab es auch an einigen Stationen neue Septemberrekorde.   
    Der bundesweite wurde mit 35,9 °C in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) am 3. September nur um 0,1   
    °C verfehlt. Im Osten Österreichs war dies die Fortsetzung einer bis zu 4 Wochen andauernden Hitzewelle, die   
    stellenweise eine der längsten der dortigen Aufzeichnungen war. Danach ging es rapid bergab und es folgten 5   
    Tage mit sehr frischen Temperaturen. Am Ende blieb dem September ein moderates Plus von 0,7 °C zur     
    aktuellen Klimaperiode 1991-2020. Er landete damit auf Platz 73 der österreichischen Messgeschichte. Auf den   
    Bergen war es mit -0,1 °C Abweichung der erste nicht zu warme Monat seit November 2023. Im Vergleich zur     
    Referenzperiode 1961-90 betrugen die Abweichungen +1,1 bzw. -0,1 °C. Mit -9 % Sonnenscheindauer war der   
    September heuer etwas unterbelichtet. Im Westen lag das Minus bei bis zu einem Drittel, im Süden regional     
    darüber. Ansonsten bewegten sich die sonnenstunden um das Normal. Sonnenreichster Ort war Podersdorf     
    (Burgenland) mit 211 Stunden. Am herausragenSten waren diesen Monat jedoch die Niederschlagsverhältnisse.   
    Mit österreichweit gemittelt +118 % Abweichung war es der nasseste September der Messhistorie vor dem     
    September 1899 (+111 % Abw.). Dabei war die Verteilung des Niederschlags bedingt durch das Extremereignis   
    um die Septembermitte recht verschieden. Im äußersten Westen und Südwesten des Landes gab es mit einem   
    bis drei Viertel mehr die geringsten Überschüsse. Vom südlichen Salzburg bis ins Mittelburgenland lagen die     
    Abweichungen mit Zugewinnen von drei bis fünf Viertel ebenso noch im üblichen Schwankungsbereich. Vom     
    Norden Salzburgs bis ins Nordburgenland gab es je weiter nordöstlich extreme Niederschlagsmengen. Hier     
    regnete und schneite es im September zwischen dem Doppelten und dem 4-fachen. Langenlebarn und St.     
    Pölten (beide Niederösterreich) hatten Monatssummen von 447 l/m². Nassester Ort war dennoch die     
    Rudolfshütte mit 510 l/m². Dort wurde am 17. September mit 145 cm auch die höchste Schneedecke eines     
    Septembers gemessen. Bis Monatsende schmolz sie aber bis auf 9 cm wieder weg. Einen neuen Höchststand   
    der Schneedecke für einen September meldete auch der Feuerkogel (Oberösterreich) mit 90 cm.      
                         
    Einen massiven Wintereinbruch gab es auch auf den heimischen Bergen der Osterhorngruppe. Hier fiel     
    zwischen einem halben und eineinhalb Meter Neuschnee in 5 Tagen. Sogar bis ins Tal schaffte es der Schnee   
    und formte am 12. September mit 1 cm den ersten Schneedeckentag unserer Messreihe in einem September.   
    Es gab 3 Schneefalltage (+3 Tage), an denen sich 2,5 cm Neuschnee summierten. Bislang gab es einzig 2020   
    im September Messbares. In Anbetracht der absoluten Zahlen war ein neuer Monatsrekord an Neuschnee in     
    Hintersee aber eher eine statistische Größe.              
                         
    Ganz anders sah es mit der Niederschlagsmenge im September aus. In Hintersee akkumulierten sich 517,5 l/m².   
    Mit einer Abweichung von +185 % bedeutete dies einen neuen Monatsrekord vor dem September 2007 (489     
    l/m²) und dem September 2001 (477 l/m²). Die Daten der Hydrografischen Station Faistenau zeigten außerdem,   
    dass selbst der September 1899 (473 l/m²) und der September 1906 (398 l/m²) nicht mithalten konnten.     
    Insgesamt war der heurige erste Herbstmonat in Hintersee der drittnasseste Monat der Messreihe hinter dem Juli   
    1997 (538 l/m²) sowie dem Jänner 2012 (531 l/m²) und vor dem Jänner 2019 (502,5 l/m²) sowie dem August     
    2002 (497 l/m²). Das Niederschlagsgeschehen konzentrierte sich auf die Tage vom 9. bis zum 17. September,   
    wo alleine 407,5 l/m² zusammen kamen. Im Anschluss blieb es vom 18. bis zum 23. September 6 Tage am Stück   
    sogar niederschlagsfrei. Wir zählten daher „nur“ 19 Niederschlagstage (+5 Tage). Dass Meiste an einem Tag fiel   
    mit 113 l/m² am 14. September. Es war der nasseste Tag seit fast 6 Jahren. Noch im Vorjahr war der September   
    mit einer Monatsmenge von 67 l/m² der zweittrockenste.            
                         
    AM Monatsanfang gab es noch eine rege Gewittertätigkeit. AN 3 Gewittertagen konnten 5 Gewitter beobachtet   
    werden, eines darunter mit Hagel. Dieses Hagelwetter ging am Abend des 1. Septembers mit Wolkenbruch (34   
    l/m² in einer halben Stunde), lebhaften Wind, einigen Naheinschlägen und kräftigen Hagel bis 2 cm nieder. Kurz   
    bildete sich eine dünne Hageldecke aus.              
                         
    Die Temperaturen legten im September einen sensationellen Bauchfleck hin. Nach dem mit Abstand wärmsten   
    Septemberdrittel ging die Mitteltemperatur um 10,1 °C zurück und die zweite Monatsdekade wurde zur     
    zweitfrischesten hinter dem Mitteldrittel 2001. Es war ein beispielloser Absturz, den es so im September noch   
    nicht gegeben hat. 2008 sank das Mittel von der ersten auf die zweite Dekade um 7,7 °C. Die Abweichungen der   
    ersten beiden Drittel lagen heuer bei +4,3 bzw. -4,6 °C. Das Schlussdrittel zeigte sich markant zu mild und so     
    ging der September nach einer Achterbahnfahrt mit einem Monatsmittel von 11,9 °C um 0,5 °C zu mild ins Ziel.   
    Ein Platz im oberen Mittelfeld. 2023 hatten wir noch einen historisch warmen September erlebt.       
                         
    Das Maximum erzielten wir bereits am 1. September mit 27,9 °C. Es war der fünftwärmste Septembertag unserer   
    Messreihe. Aber auch danach geizte der September nicht mit Sommerwärme. Die 27,4 °c vom 7. September   
    (Platz 7) und die 27,1 °C vom 3. September (Platz 9) schafften ebenso den Sprung unter die wärmsten Zehn.     
    Am anderen Ende der Skala belegte der 14. September mit einem Tageshöchstwert von 3,8 °C den sechsten   
    Platz unter den kühlsten Septembermaxima. Hinter ihm reihten sich die 4,0 °C Höchstwert vom 13. September   
    ein. Die tiefste Temperatur im September gab es mit 0,8 °C zu Mittag des 14. Septembers. Es war das     
    siebtkälteste Minimum in einem September und das frischeste seit 6 Jahren. Dem entgegen standen gleich 5     
    Eintragungen unter den zehn mildesten Septemberminima. Am 1. September sank das Thermometer nicht unter   
    14,8 °C (Platz 4. Der 2., 3., 5. und 6. September platzierten sich geballt auf den Rängen 7-10.      
                         
    Es ereigneten sich heuer 7 Sommertage (+5 Tage). Die zweitmeisten Sommertage eines Septembers und     
    genauso viel wie 2006 und 2016. Nur im Vorjahr gab es noch einen Sommertag mehr. Die Zahl der kalten Tage   
    lag mit 4 im Schnitt.                  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Di, 17.09.24 Woche mit gewaltigen Regen- und Schneemassen  
     
                         
    Die vergangene Wetterwoche katapultierte Österreich vom überlangen Hochsommer auf direktem Weg in eine   
    Hochwasserkatastrophe. Ein fulminanter Kälteeinbruch bedingte eine modifizierte VB-Tieflage, die im     
    Ostalpenraum und dem östlichen Mitteleuropa tagelang für schwerste Regen- und Schneefälle sorgte. In     
    Hintersee grüßte der Winter mit viel Bergschnee außerordentlich früh bis ganz herunter. Mit ungewohnt frischen   
    Temperaturen für September erlebte unser Tal die niederschlagreichsten 6 Tage seit 125 Jahren. Zwischen     
    Donnerstag und Dienstag regnete und schneite es 350 l/m². Der Samstag zählte dabei zu den nassesten     
    Septembertagen.                  
                         
    Gegen die Sintflut, die sich zwischen Niederösterreich und Schlesien ergoss, waren die Auswirkungen in     
    Salzburg recht moderat. Vom Riesengebirge bis zum Wienerwald baute sich eine Hochwasserkatastrophe auf,   
    die an die großen Überschwemmungen der letzten Jahrzehnte erinnerte.           
                         
    Verantwortlich hierfür zeigte sich ein Mittelmeertief, welches anfangs auf einer klassischen Vb-Zugbahn vom Golf   
    von Genua ins östliche Mitteleuropa zog. Jedoch fand es aufgrund blockierenden Hochdrucks keine Fortsetzung   
    via Polen zum Baltikum, sondern wich über den Balkan ostwärts aus. Am Ende wurde das Tief „Anett“ sogar     
    retrograd verlagert, wodurch sich das Ereignis zeitlich ausdehnte.           
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Zum ersten Dekadenwechsel im September hatten sich zwei blockierende Hochdruckgebiete etabliert. Einerseits   
    erstreckte sich das ausgedehnte Azorenhoch auf den Nordostatlantik und andererseits bewies eine Antizyklone   
    über Nordosteuropa Standfestigkeit. Zwischen den beiden Druckmaxima tat sich eine Tür für das kommende     
    Ungemach auf.                  
                         
    Den Fuß in das offene Tor stellte das Sturmtief „Zilan“, welches am Mittwoch, den 11. September, mit einem     
    Kerndruck von 980 hPa im Bereich der Färöer-Inseln Angesiedelt lag. Dadurch konnte an der Rückseite des     
    Tiefs ein erster herbstlicher Vorstoß an polarer Kaltluft erfolgen. Die vorlaufende Kaltfront erreichte am     
    Mittwochabend die Alpennordseite. Die hinterdrein im Trogbereich einfließende Kaltluft preschte über die     
    Nordsee und das westliche Mitteleuropa südwärts bis zum Löwengolf vor.          
                         
    Während sich das nördliche Sturmtief „Zilan“ nur unwesentlich vor die norwegische Küste verlagerte, begann am   
    Donnerstag, den 12. September, in Folge des Kaltluftvorstoßes über dem Golf von Genua die Ausbildung eines   
    Höhentiefs namens „Anett“.                 
                         
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
                         
        Bild: Großwetterlage Donnerstagmorgen          
                         
                         
    Durch das entstehende Ablegertief drehte die Höhenströmung hierzulande auf eine südwestliche Richtung.     
    Zugleich floss alpennordseitig bodennahe Kaltluft ein. So kam es im Laufe des Donnerstags zu ersten     
    Aufgleitniederschlägen über Österreich.               
                         
    In der Nacht zu Freitag nahm die Bildung des Höhentiefs Fahrt auf und es erfolgte eine leichte Verlagerung nach   
    Oberitalien. Zugleich setzte bereits über dem Balkan Druckfall ein. Es verstärkten sich nun die Niederschläge     
    durch Staueffekte an der Alpensüdseite. Die Gegenstromlage alpennordseitig blieb ebenso aufrecht, da nun ein   
    aufkommendes Druckmaxima am Westeingang des Ärmelkanals die niedertroposphärische Zufuhr an kalter Luft   
    prolongierte.                  
                         
    Am Freitag, den 13. September, begann, vielleicht passend zum Datum, der Höhepunkt der Entwicklung. Das an   
    der Südspitze des mittlerweile vom europäischen Nordmeer bis zum zentralen Mittelmeerraum reichenden     
    Troges abgetropfte Höhentief wanderte zur nördlichen Adria. Zugleich bildete sich über dem nördlichen Balkan   
    das zugehörige Bodentief aus. An der Vorderseite des Duos wurde nun Subtropikluft, welche sich mit einem     
    satten Feuchtegehalt über der rekordwarmen Adria angereichert hatte, in einem Bogen um den Ostalpenraum   
    herumgeführt. Hier wurde die Warmluft über die bodennahe maritime Kaltluft gehoben und durch Kondensation   
    entstanden Aufgleitniederschläge, die sich im Tagesverlauf von Nordosten her intensivierten. Eine Verstärkung   
    erfuhr auch die Kaltluftadvektion, die an der Vorderflanke des Hochs „Reinhold“ über dem Ärmelkanal aus     
    Nordwest in Richtung Alpenraum gesteuert wurde.            
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
                         
        Bild: Großwetterlage Freitagmittag          
                         
                         
    Am Samstag, den 14. September, ergossen sich große Niederschlagsmengen im Schwerpunktgebiet des     
    Niederschlagsfeldes. Dieses umfasste die Alpennordseite inklusive des Vorlandes von Ostbayern bis zum     
    Wiener Becken, die Regionen von Tschechien, der Slowakei bis nach Südpolen und das angrenzende     
    Ostdeutschland. Darin eingelagert kristallisierte sich nochmals eine Kernzone mit extremen Regenmengen     
    heraus, die von Niederösterreich bis Schlesien beheimatet war.          
                         
    Das Höhentief schob sich im Laufe des Samstags langsam über den Nordbalkan hinweg ostwärts. Das     
    korrespondierende Bodentief zerfiel in drei kleine Drehzentren von Südpolen bis Rumänien, wobei sein Kern     
    über Ungarn verharrte. In der herumgeführten subtropischen Luftmasse löste allmählich der Feuchteeintrag des   
    ebenfalls stark überwärmten Schwarzen Meeres jenen der Adria ab. Die Hebungs- und Aufgleitprozesse hielten   
    im beschriebenen Niederschlagsgebiet den Samstag über in unverändert hoher Intensität an.       
                         
    Zeitgleich festigte sich das Hoch über Nordfrankreich und streckte seinen Rücken bis nach Südskandinavien     
    aus. Durch den Druckanstieg nordwestlich Mitteleuropas und dem sich hier weiter vertiefenden Druckminima     
    baute sich ein Druckgegensatz von 20-30 hPa auf. Daraus resultierte ein markantes Sturmereignis über Nord-   
    bis Südostösterreich, das an Samstag und Sonntag erschwerend zum Niederschlagsvorkommnis hinzukam.    
                         
    Den Westen Österreichs flutete anhaltend polare Kaltluft, welche mit einer Temperatur von rund -1 bis 0 Grad in   
    etwa 1.500 m Höhe einen beachtlichen Wintereinbruch bis in höhere Tallagen verursachte.      
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
                         
                         
        Bild: Wetterlage in Mitteleuropa zu Samstagmittag        
   
 
                   
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Luftmassentemperatur Mitteleuropas in rund 1.500 m zu Samstagmittag    
                         
    Sonntag, der 15. September, brachte durch die Weiterwanderung des Höhentiefs in Richtung Rumänien und der   
    Abschwächung der Bodentiefs eine vorübergehende Beruhigung der Situation. Die Niederschläge zogen sich   
    zurück und führten aber im südöstlichen Mitteleuropa nun zu unwetterartigen Auswüchsen. Aufgrund der     
    Stärkung des Hochdrucks über Nordwesteuropa hielt jedoch der Druckgradient samt der Starkwindlage an.    
                         
    Im Tagesverlauf vollendete sich die Hochbrücke zwischen den Antizyklonen bei den Britischen Inseln und     
    Nordwestrussland. Damit endete die Zufuhr kalter Luft und die Strömung drehte an der Südflanke der     
    Hochdruckzone auf östliche Richtungen. In Folge dessen legte auch das Höhentief den Rückwärtsgang ein und   
    es begann seine retrograde Verlagerung, die es bis zum Dienstag, den 17. September, auf gleicher Zugbahn     
    zurück in die Ausgangsposition über dem Golf von Genua trieb. Ergo gelangte ebenso das Niederschlagsfeld in   
    einer zweiten Welle aus Osten retour in die bereits stark überregneten Regionen. Allerdings drehte sich diesmal   
    das Niederschlagsfeld mit einem ersten Maximum in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Stück nordwestlicher   
    herein, sodass jetzt die Landstriche von Ostdeutschland bis Tirol und dem Salzkammergut die größten     
    Niederschlagsmengen bekamen. Während des Montags schwenkten die Niederschläge zusehends an die     
    Alpennordseite, um dort als Stauniederschläge in der Nacht zu Dienstag, befördert durch einen weiteren     
    Kurzwellentrog, ein letztes Maximum zu generieren. Zugleich wurde mit der zweiten Welle die hier liegende     
    Kaltluft abgebaut und bis Montagabend setzte sich die eingeschobene Warmluft aus Südosteuropa langsam durch.   
                         
    Den Abgesang dieser Lage markierten Starkniederschläge südlich der Alpen über Italien. SO trafen vor allem die   
    Emilia-Romagna und die Toskana flächige Starkniederschläge mit Regenmengen bis zu 350 l/m² innerhalb 48   
    Stunden.                    
                         
                         
    Auftakt im Süden                  
                         
    Den Auftakt des Starkregenereignisses durch die Bildung des Ablegertiefs markierten erste markante     
    Niederschläge, die sich an der Alpensüdseite ausbreiteten und teils auch über die Tauern ausgriffen. Dies     
    zeigten die höchsten 24-h-Summen Österreichs von Donnerstagabend. So gab es auf der Rudolfshütte mit 89,8   
    l/m² die höchste Menge, welche hier schon als Schnee fiel. Dahinter folgten der Loiblpassmit 87,9 l/m² und Bad   
    Bleiberg (beide Kärnten) mit 80,8 l/m². Gröber traf es die Nachbarn in Slowenien, wo es flächig zwischen 50 und   
    140 l/m² regnete. Slowenien war als erstes Land von der aufkommenden Hochwasserlage betroffen.    
                         
    Am Freitag verlagerte sich das Geschehen bereits in den Nordosten Österreichs. Vom Alpenostrand bis zum     
    Waldviertel taten sich die größten Regenmengen auf. Vorne lag diesmal Reichenau an der Rax mit einer 24-    
    stündigen Summe von 81,9 l/m² vor Schwarzau im Freiwald (beide Niederösterreich) mit 79,8 l/m². Rang 3 ging   
    an Weyer (Oberösterreich) mit 76,4 l/m².              
                         
                         
    Das große Schütten                  
                         
    Am Samstag öffneten sich vollends die himmlischen Schleusen und es gingen vom Flachgau ostwärts an der     
    gesamten Alpennordseite riesige Niederschlagsmengen nieder. Wiederum lag der Schwerpunkt in Nieder-    
    österreich, das die heimische Bestenliste der 24-h-Summen anführte. Schwarzau im Freiwald war mit 134 l/m²   
    der nasseste Ort vor Lunz am See mit 115,5 l/m² sowie Langenlebarn mit 115 l/m².        
                         
    Extreme Mengen ergossen sich dann am Sonntag in Niederösterreich. Dabei sollten sich die Landeshauptstadt   
    samt Umgebung und das Tullnerfeld als die am schlimmsten betroffenen Regionen herausstellen. AM Abend lag   
    St. Pölten mit 185 l/m² voran. Auf das Stockerl schafften es zudem Buchberg mit 177,1 l/m² und Lilienfeld mit     
    170,7 l/m².                     
                         
    Eine regelrechte Sintflut schüttete es auf St. Pölten und Langenlebarn herab. Von Samstag- bis Sonntagmorgen   
    betrugen die 24-stündigen Summen 225 bzw. 216 l/m² und lagen damit im Rekordbereich der Tagesmengen in   
    Österreich (233 l/m² am Loibl vom 4. September 2009).             
                         
                         
    2. Welle zu Wochenbeginn                
                         
    Nach einer Atempause für einige Stunden setzte im Laufe des Sonntags die zweite, aber deutlich schwächere,   
    Welle des Niederschlags ein. Vorerst lagen die Schwerpunkte weiterhin in Niederösterreich, am Montag     
    verlagerten sich diese jedoch westwärts in die Regionen vom Tiroler Unterland bis zum Salzkammergut.     
    Montagabend hielt nochmals Lilienfeld mit 62,7 l/m² die Spitzenposition vor Buchberg mit 60,4 l/m² und Bad Ischl   
    (Oberösterreich) mit 57 l/m².                
                         
    Das Ausregnen in der Nacht zu Dienstag brachte keine großen Niederschlagsmengen mehr. Hier zeigte sich     
    wieder die Rudolfshütte mit 33 l/m² als feuchtester Fleck vor Mondsee mit 28,5 l/m² und Mattsee mit 28,1 l/m².    
                         
                         
    Höchste Tagesniederschläge in Österreich               
                         
    *12. September       *13. September        
    Rudolfshütte   89,8 l/m²   Reichenau an der Rax   81,9 l/m²    
    Loibl     87,9 l/m²   Schwarzau im Freiwald   79,8 l/m²    
    Bad Bleiberg   80,6 l/m²   Weyer     76,4 l/m²    
    Weißensee     72,5 l/m²   Hohenau     68,5 l/m²    
    Kolm-Saigurn   70,5 l/m²   Klausen-Leopoldsdorf   67,6 l/m²    
    Villacher Alpe   70,2 l/m²   Poysdorf     66,7 l/m²    
    Fresach     63,2 l/m²   Mariabrunn     66,4 l/m²    
    Dellach im Drautal   63,1 l/m²   St. Wolfgang   65,7 l/m²    
    Villach     62,5 l/m²   Puchberg     65,2 l/m²    
                         
    *14. September       *15. September        
    Schwarzau im Freiwald   134,0 l/m²   St. Pölten     185,0 l/m²    
    Lunz     115,5 l/m²   Buchberg     177,1 l/m²    
    Tulln-Langenlebarn   115,0 l/m²   Lilienfeld     170,7 l/m²    
    Bärnkopf     113,3 l/m²   Tulln-Langenlebarn   170,1 l/m²    
    Lilienfeld     112,0 l/m²   Mariabrunn     145,7 l/m²    
    Unterach am Attersee   110,4 l/m²   Lunz     133,5 l/m²    
    Mattsee     108,6 l/m²   Reichenau an der Rax   128,3 l/m²    
    Allentsteig     108,4 l/m²   Oberndorf an der Melk   126,0 l/m²    
    Mondsee     105,9 l/m²   Klausen-Leopoldsdorf   123,7 l/m²    
                         
    *16. September       *17. September        
    Lilienfeld     62,7 l/m²   Rudolfshütte   33,6 l/m²    
    Buchberg     60,4 l/m²   Mondsee     28,5 l/m²    
    Bad Ischl     57,0 l/m²   Mattighofen     28,1 l/m²    
    Oberndorf an der Melk   56,4 l/m²   Unterach am Attersee   27,7 l/m²    
    St. Pölten     55,0 l/m²   Ehrwald     27,4 l/m²    
    Lunz     54,0 l/m²   Preitenegg     25,3 l/m²    
    Waidhofen an der Ybbs   53,8 l/m²   Salzburg-Freisaal   24,9 l/m²    
    Bärnkopf     53,3 l/m²   St. Wolfgang   24,5 l/m²    
    Weyer     51,6 l/m²   Kössen     24,4 l/m²    
                         
                         
    Extreme Niederschlagssummen im Ostalpenraum            
                         
    Abartig hohe Niederschlagssummen traten zwischen Donnerstag und Dienstag entlang der Alpennordseite vom   
    Salzkammergut über die steirische Eisenwurzen, dem Mostviertel bis hin zum Wienerwald auf. Verbreitet fielen   
    dort 300-400 l/m², lokal sogar noch mehr. Vom Salzkammergut bis zum Wienerwald dürfte es sich um ein     
    zumindest 100-jährliches Niederschlagsereignis gehandelt haben. Weiter westlich im Norden Salzburgs um ein   
    50-jährliches.                   
                         
    In Lackenhof am Ötscher (Niederösterreich) akkumulierten sich unfassbare 458 l/m². Im Alpenvorland vom     
    Norden Salzburgs bis zum Waldviertel waren es immer noch flächig zwischen 150 und 250 l/m². An 150 der 260   
    offiziellen Wetterstationen in Österreich wurde zumindest die 100-l/m²-Marke übertroffen. An 60 gab es über 200   
    l/m² und an 12 Stellen über 300 l/m². Im sonst eher trockeneren Nordosten Österreichs summierten sich     
    demnach binnen weniger Tage ein Drittel bis zur Hälfte des üblichen Jahresniederschlags. In St. Pölten wurde     
    der bislang nasseste Herbst der dortigen Messreihe binnen weniger Tage geschlagen. Auch in weiteren Orten   
    wurden alte Bestwerte der Mehrtagesniederschläge regelrecht in den Schatten gestellt.      
                         
    So summierten sich in Lilienfeld vom 12. Bis 16. September 417 l/m² (alter Rekord: 273 l/m² aus dem Juli 1997,   
    Messung seit 1992). In St. Pölten waren es 409 l/m² (alter Rekord: 207 l/m² aus dem Juli 2009, Messung seit     
    1937). In Langenlebarn regnete es 397 l/m² (alter Rekord: 143 l/m² aus dem Juli 2009, Messung seit 1963). In     
    Lunz am See akkumulierten sich diesmal 390 l/m² (alter Rekord: 323 l/m² aus dem August 1949, Messung seit   
    1927). In Reichenau an der Rax gab es eine Menge von 337 l/m² (alter Rekord: 256 l/m² aus dem September     
    2007, Messung seit 1901). Weyer schaffte es auf 320 l/m² (alter Rekord: 246 l/m² aus dem Jänner 2013,     
    Messung seit 1968). In Wien/Mariabrunn summierten sich 307 l/m² (alter Rekord: 275 l/m² aus dem Juli 1997,     
    Messung seit 1936). Weitere Rekorde gab es zudem in Bad Ischl, Mariazell (Steiermark), Litschau     
    (Niederösterreich) und der Hohen Warte in Wien.              
                         
    Unter den 10 höchsten Mehrtagesniederschlägen, aber mit kürzerer Stationsgeschichte, befanden sich Unterach   
    am Attersee (327 l/m², Oberösterreich), Oberndorf an der Melk (326 l/m²), Schwarzau im Freiwald (315 l/m²) und   
    Bärnkopf (310 l/m², alle Niederösterreich).              
                         
    Die Mehrtagesmengen in Salzburg und dem angrenzenden Salzkammergut betrugen beispielsweise in Bad Ischl   
    296 l/m² (alter Rekord: 272 l/m² aus dem Juni 2013), in St. Wolfgang 276 l/m² (alter Rekord: 224 l/m² aus dem     
    Oktober 2014), in Mattsee 241 l/m² (alter Rekord: 270 l/m² aus dem August 1991) und in der Stadt Salzburg 224   
    l/m² (alter Rekord: 273 l/m² aus dem August 1991).            
                         
                         
    Sturm auf Bergen und im Osten                
                         
    Neben dem Regen tat sich von Samstag auf Sonntag noch eine weitere Baustelle auf, welche vor allem den     
    äußersten Osten Österreichs von Niederösterreich bis in die Südoststeiermark sowie die Gipfelregionen betraf.   
    Durch den sich aufbauenden Druckunterschied zwischen dem Tiefkomplex und dem Hoch im Nordwesten     
    Europas kam in den besagten Gebieten nebst des schweren Regens auch noch schwerer Sturm bis Orkan auf.   
                         
    Am heftigsten zog der Wind durch den Südosten der Steiermark. Am Sonntag gab es in St. Radegund eine     
    Spitzenböe von 135 km/h, am Schöckl wurde mit 157 km/h ein neuer Stationsrekord erzielt. In Hartberg blies der   
    Wind mit 119 km/h ebenso in Orkanstärke. Hohe Wand mit 109 km/h, Wr. Neustadt mit 108 km/h und die Leiser   
    Berge mit 104 km/h (alle drei Niederösterreich) folgten als niedrig gelegene Stationen auf den Plätzen.    
                         
    Abseits des Schöckls fegte der Orkan noch am Sonnblick mit 129 km/h, dem Dachstein mit 128 km/h und dem   
    Feuerkogel mit 123 km/h (beide Oberösterreich). Am Kolomansberg wurden noch 98 km/h gemessen und auf   
    der Schmittenhöhe 73 km/h. Stürmisch wurde es im Salzburger Lungau mit Nordföhn, der in Mariapfarr 71 km/h   
    und in St. Michael 68 km/h erreichte.                
                         
                         
    Höchste Windspitzen in Österreich              
                         
    *14. September       *15. September        
    St. Radegund   116 km/h   St. Radegund   135 km/h    
    Hartberg     111 km/h   Hartberg     119 km/h    
    Hohe Wand     109 km/h   Wiener Neustadt   108 km/h    
    Wiener Neustadt   108 km/h   Hohe Wand     106 km/h    
    Rohrbach an der Lafnitz   103 km/h   Leiser Berge   104 km/h    
    Gumpoldskirchen   100 km/h   Fischbach     104 km/h    
    Rechnitz     99 km/h   Gumpoldskirchen   102 km/h    
    Kolomansberg   98 km/h   Rohrbach an der Lafnitz   102 km/h    
    Pottschach     97 km/h   Rechnitz     100 km/h    
    weitere Werte       weitere Werte        
    Sonnblick         Schöckl          
    Dachstein         Sonnblick          
    Feuerkogel         Feuerkogel          
    St. Michael         Kolomansberg        
    Mariapfarr         Schmittenhöhe        
    St. Wolfgang       Mariapfarr          
              St. Michael          
              St. Wolfgang        
    Wintereinbruch bis Tallagen                
                         
    Während im Osten die Temperaturen ein Stück milder blieben und die Schneefallgrenze dort kaum bis keine     
    Rolle für das Abflussgeschehen spielte, stieß weiter westlich Kaltluft polaren Ursprungs voran und trieb in Folge   
    den Wintereinbruch kurzzeitig bis in tiefere Tallagen hinab.            
                         
    Schon am Donnerstag schneite es stellenweise in Salzburg bis gegen 700 m. Von Freitagabend bis zur Nacht   
    auf Sonntag drückte es die Schneefallgrenze trotz stürmischen Höhenwindes durch den starken Niederschlag     
    erneut sehr weit hinunter. Von Tirol über das Salzkammergut bis in die Steiermark schneite es vorübergehend   
    bis 600, 700 m, am weitesten im inneren Salzkammergut wie in Bad Goisern auf gut 500 m. In Mariazell bildete   
    sich auf 864 m am Donnerstag die erste dünne Schneedecke in einem September überhaupt aus. Die tiefst     
    gelegene Station mit einer geschlossenen Schneedecke war Hall bei Admont (637 m, Steiermark). In Hochfilzen   
    (Tirol, 962 m) blieb es mit einem Tageshöchstwert von +0,8 °C am Samstag noch nie unter 1.000 m in Österreich   
    an einem Septembertag so kalt. Selbst in Wien war es am Freitag mit einem Maximum von +8,4 °C der     
    frischeste Tag in der ersten Septemberhälfte.              
                         
    Die bundesweiten Tiefstwerte vom Samstag erinnerten vielmehr an Winter und betrugen in Hochfilzen -0,3 °C, in   
    Ramsau (Steiermark) -0,1 °C, in Kirchdorf (Tirol) +0,2 °C, in Holzgau, Reutte und Seefeld (alle Tirol) +0,3 °C     
    sowie in Bad Mitterndorf (Steiermark) und Tannheim (Tirol) +0,4 °C.          
                         
    Auf den Bergen gab es einen satten Wintereinbruch mit Kälte und Enormen Schneemassen. Am Sonnblick     
    (3.105 m) kehrte nur ein paar Tage nach der längsten Tauwetterserie der dortigen Messreihe mit dauerhaften     
    Plusgraden seit über 2 Monaten blitzartig Dauerfrost ein. Die Tiefstwerte bewegten sich dabei zwischen -8,3 °C   
    am Donnerstag und -9,2 °C am Sonntag. Auf der Rudolfshütte (2.304 m) herrschte mit Minima zwischen -4,2 °C   
    und -5,7 °C ebenso tiefster Winter. Hier summierte sich mit 145 cm die größte Neuschneehöhe in einem     
    September. Allein am Donnerstag schneite es auf der Rudolfshütte 60 cm Neuschnee. Ein neuer Monatsrekord.   
    Generell konnte sich ab etwa 800 m eine temporäre dünne Schneedecke ausbilden, die im Hochgebirge bis zu   
    1,8 m anwuchs.                  
                         
    Auf der Schmittenhöhe (1.973 m) sank die Temperatur bis auf -3,8 °C ab, auf der Loferer Alm (1.623 m) bis auf –  
    2,4 °C. Der Feuerkogel (1.618 m) wies ein Minimum von -1,7 °C auf. Am Sonntag verzeichnete die Station mit   
    einer Schneehöhe von 90 cm einen neuen Septemberrekord (bisher 80 cm aus1931). Der Kolomansberg (1.114   
    m) fröstelte bei -1 °C.                  
                         
                         
    Deutliches Niederschlagsgefälle in Salzburg              
                         
    Im Bundesland Salzburg ergab sich über das Ereignis betrachtet, ein deutliches Niederschlagsgefälle von Nord   
    nach Süd. Zur Auswertung herangezogen wurden jeweils die Niederschlagsmengen von 0-24 Uhr zwischen dem   
    13. Und 16. September aller verfügbaren Wetterstationen. Damit neben jenen der öffentlichen Wetterdienste     
    auch die des Hydrografischen Dienstes Salzburg.            
                         
    Die geringste Niederschlagstätigkeit zeigte sich hierbei im meist nordföhnigen Lungau südlich des Alpenhaupt-  
    kammes. Hier summierten sich lediglich zwischen 6 und 22 l/m². Die Ausnahme stellte Tweng mit 85 l/m² dar. Im   
    Großen und Ganzen mit 20-100 l/m² Niederschlag ging das Ereignis vom Pongau bis Oberpinzgau einher, wobei   
    es in den Tauern lokale Ausnahmen gab. Im nördlichen Pinzgau, sowie entlang der Salzach nördlich des Pass   
    Luegs und im Tennengau abseits der Osterhorngruppe betrugen die Mengen zwischen 100 und 200 l/m². Die     
    größten Niederschlagssummen akkumulierten sich vom nordöstlichen Flachgau bis zur Osterhorngruppe sowie   
    dem angrenzenden Salzkammergut und Mondseeland. In diesen Regionen regnete und schneite es zwischen     
    200 und 300 l/m².                  
                         
    Als Spitzenreiter der 4-Tagessummen von Freitag bis Montag ging St. Koloman mit 277,2 l/m² hervor. Dahinter   
    folgten Fuschl am See mit 254,2 l/m² und Salzburg/Kobenzl am Gaisberg mit 239,4 l/m². Eng beisammen lagen   
    auch Bad Ischl mit 235,2 l/m², Faistenau mit 230,6 l/m² und Elsbethen mit 229,4 l/m². Die ersten Zehn komplettierten   
    Seekirchen mit 221,5 l/m², Mattsee mit 220,2 l/m², Straßwalchen mit 219,2 l/m² und Bad       
    Dürrnberg mit 216,3 l/m². St. Wolfgang (209,9 l/m²) und Rußbach (204,9 l/m²) übersprangen ebenfalls noch die   
    200er Marke.                  
                         
    Die größten Tagesmengen regnete es am Samstag mit 118,9 l/m² in Bad Dürrnberg, 116,1 l/m² in Fuschl am     
    See, 113,5 l/m² in St. Koloman, 112,4 l/m² in Mattsee sowie 104,1 l/m² in Seekirchen.        
                         
                         
    Höchste Mehrtagesniederschläge in Salzburg            
                         
    Abtenau     184,9 l/m²   Mühlbach/Karbachalm   90,1 l/m²    
    Abtenau/Postalm   190,1 l/m²   Oberndorf     192,7 l/m²    
    Bad Dürrnberg   216,3 l/m²   Ramingstein/Kendlbruck   16,4 l/m²    
    Bad Gastein   40,2 l/m²   Rauris     22,9 l/m²    
    Bad Hofgastein   52,4 l/m²   Rußbach     204,9 l/m²    
    Bischofshofen   71,5 l/m²   Saalbach     86,9 l/m²    
    Dorfgastein/Klammstein   59,5 l/m²   Saalfelden_Diabaswerk    132,4 l/m²    
    Elsbethen     229,4 l/m²   Salzburg/Freisaal   168,5 l/m²    
    Faistenau     230,6 l/m²   Salzburg/Kleßheim   166,6 l/m²    
    Flachau     91,4 l/m²   Salzburg/Kobenzl   239,4 l/m²    
    Fusch     34,4 l/m²   Schmittenhöhe   112,0 l/m²    
    Fuschl am See   254,2 l/m²   Seekirchen     221,5 l/m²    
    Goldegg     75,9 l/m²   St. Johann     38,5 l/m²    
    Golling     121,6 l/m²   St. Koloman   277,2 l/m²    
    Großarl     54,7 l/m²   St. Martin/T.   152,9 l/m²    
    Großgmain     39,1 l/m²   St. Michael     7,0 l/m²    
    Hallein     149,5 l/m²   St. Veit     33,3 l/m²    
    Kleinarl     101,8 l/m²   Straßwalchen   219,2 l/m²    
    Krimml     65,7 l/m²   Tamsweg     6,5 l/m²    
    Krimml/Tauernhaus   44,6 l/m²   Thalgau/Enzersberg   180,9 l/m²    
    Leogang     148,3 l/m²   Thomatal     12,1 l/m²    
    Lessach     22,1 l/m²   Tweng     84,9 l/m²    
    Lofer     144,7 l/m²   Wagrain     97,7 l/m²    
    Mariapfarr     20,5 l/m²   Wald     73,7 l/m²    
    Mattsee     220,2 l/m²   Weißbach     153,6 l/m²    
    Mittersill     83,5 l/m²   Werfen     105,2 l/m²    
    Mittersill/Pass Thurn   105,7 l/m²   Zell am See   37,8 l/m²    
                         
    Anmerkung: Bergstationen lieferten wegen Schnee und Wind keine brauchbaren Werte.      
                         
                         
    Wetterablauf in Hintersee                
                         
    Das Ereignis begann am Mittwoch in Hintersee abends mit einsetzendem Regen, der bis zum Messtermin um 20   
    Uhr einen nicht nennenswerten Liter pro Quadratmeter zusammen brachte. Nach Mitternacht ging die Kaltfront   
    durch und es kühlte allmählich ab. Von noch 11,6 °C um 0 Uhr bis 1,1 °C am frühen Donnerstagabend. Die     
    Niederschlagsintensität verhielt sich am Donnerstag in der ersten Tageshälfte zurückhaltend bei leichten bis     
    mäßigen Dauerregen. Erst am Nachmittag gewann dieser an Stärke und die Schneefallgrenze sank sukzessive   
    ab. Um ca. 17 Uhr ging der starke Schneeregen bis ins Tal hinunter schließlich in starken nassen Schneefall     
    über, welcher später in Schauer überging und für etwa 3 stunden anhielt. Die Temperatur am Kolomansberg bei   
    Thalgau war auf 0,3 °C gesunken. Zum Messtermin um 20 Uhr hatte sich an unserer Station eine dünne     
    Schneedecke von 1 cm ausgebildet. Die Niederschlagssumme am Donnerstag betrug 37,5 l/m², davon 32 l/m²   
    an flüssigem Niederschlag.                
                         
    Die Nacht zu Freitag verlief nach den abendlichen Schneeschauern wieder mit einem Wechsel aus Regen und   
    Schneeregen in mäßiger Intensität. Bis zum Morgen hinterließ dies noch einen halben Zentimeter an sehr     
    nassen Schnee auf dem Messplatz. Die Schneedecke des Vortages war bereits wieder zurückgewichen.    
                         
    Am Freitag regnete es lange Zeit mit mäßiger Intensität weiter vor sich dahin, im Laufe des Nachmittags wurde   
    der Regen allerdings stärker und erreichte am frühen Abend mit einer Stundenrate von 7 l/m² ein erstes     
    Maximum. Beim Messtermin hatten sich 62,5 l/m² akkumuliert. Die Temperaturen blieben im Keller und lagen     
    zwischen dem Tiefstwert von 1,4 °C und dem Tageshöchstwert von 4 °C, welcher jedoch erst am Abend auftrat.  
                         
    Am Samstag stand auch bei uns in Hintersee der Höhepunkt des Ereignisses an. Nach einer Nacht mit meist     
    mäßigen bis starken Regen, startete der Samstag mit Schneeregen und Schneefall bis 900 m herab. Gegen 10   
    Uhr vormittags ging der Schneeregen schlussendlich bis zum Talboden erneut in nassen Schneefall über,     
    sodass es genau zur Mittagsstunde mit 0,8 °C die tiefste Temperatur des Tages gab. Am Zwölferhorn bei St.     
    Gilgen (1.522 m) ging die Temperatur bis auf -1,5 °C zurück, auch am Kolomansberg sank sie bis auf -1 °C. Der   
    Nassschneefall bzw. Schneeregen setzte sich auch am Nachmittag fort, ehe gegen halb fünf Uhr wieder die     
    flüssige Form übernahm. Die Stundenraten lagen seit Freitagabend zwischen 3,7 und 5,8 l/m². Zum Messtermin   
    um 20 Uhr hatte sich insgesamt eine Niederschlagsmenge von 113 l/m² aufsummiert. Der darin befindliche 1 cm   
    Neuschnee war allerdings schon vom Regen getilgt worden.            
                         
    Am Abend kam vorübergehend starker Regen auf und es schüttete mit einer Stundenrate bis zu 9,6 l/m². Dazu   
    gab es eine leichte Milderung. Mit einer Windböe zu Mitternacht wurde erst jetzt mit 3,8 °C der Tageshöchstwert   
    erreicht. Über Nacht ließ die Regenintensität spürbar nach.            
                         
    Am Sonntag regnete es mit Pausen bei windigen Verhältnissen leicht bis Mittag weiter. Dann setzte für einige   
    Stunden wieder starker Regen ein, ehe es abermals in leichter Form dahin ging. Beim abendlichen Messtermin   
    gab es 63 l/m² zu verzeichnen. Die Temperaturen brachten eine kleine Milderung und das Maximum des     
    Samstags wurde zugleich zum Minimum des Sonntags. Der Höchstwert blieb mit 6,1 °C weiterhin verhalten.    
                         
    Am Montag verstärkte sich der Regen untertags nochmals zu einem letzten Aufbäumen bis in die Nacht zu     
    Dienstag hinein. Dienstagmorgen ging schließlich das Ereignis auch in Hintersee zu Ende. Dennoch kamen am   
    Montag und Dienstag nochmals 49 bzw. 25 l/m² an Regen hinzu.          
                         
                         
    Samstag unter 10 nassesten Tagen              
                         
    Der Samstag mit seinen 113 l/m² war in der Hinterseer Messreihe ex aequo mit dem 21. Oktober 1996 der     
    zehntnasseste Tag. Letztmals mehr Niederschlag gab es vor 6 Jahren, nämlich am 24. Oktober 2018 mit 114     
    l/m² sowie vor 11 Jahren am 23. Oktober 2014 mit 124,5 l/m².          
                         
    Im September reichte es beinahe für einen neuen Monatsrekord. Jedoch blieb der 23. September 2004 mit 114   
    l/m² knapp in Front. Auf Rang 3 verdrängt wurde der 19. September 2006 mit 111 l/m². Zwei weitere 100er gab   
    es am 12. September 2003 und 6. September 2007 mit jeweils 106 l/m². Alle anderen Septembertage lieferten   
    bei weiten keine so großen Tagesmengen, dadurch schafften es der Freitag (62,5 l/m²) und der Sonntag (63 l/m²)   
    ebenfalls noch in die besten Zehn.                
                         
    Kramt man in den Daten der Hydrografischen Station in Faistenau, so fanden sich lediglich vier Septembertage,   
    an denen es vor dem Beginn unserer Messreihe noch größere Niederschlagsmengen gab. Hier voran liegt der   
    12. September 1899 mit 139 l/m². Dahinter folgen der 1. September 1995 mit 125,2 l/m², der 6. September 1920   
    mit 118,7 l/m² sowie der 13. September 1899 mit 117,1 l/m².            
                         
                         
    Top 10 Tagesniederschläge Hintersee gesamt Top 10 Tagesniederschläge Hintersee September  
                         
    1 12.08.2002 175,0 l/m²   1 23.09.2004 117,0 l/m²    
    2 02.06.2013 156,0 l/m²   2 14.09.2024 113,0 l/m²    
    3 16.08.2005 128,5 l/m²   3 19.09.2006 111,0 l/m²    
    4 23.10.14* 124,5 l/m²   4 12.09.2003 106,0 l/m²    
    5 07.08.2002 124,0 l/m²     06.09.2007 106,0 l/m²    
    6 19.07.1997 118,0 l/m²   6 13.09.1996 74,0 l/m²    
    7 23.09.2004 117,0 l/m²   7 11.09.2007 64,0 l/m²    
    8 06.07.1997 116,0 l/m²   8 26.09.2020 63,5 l/m²    
    9 24.10.2018 114,0 l/m²   9 15.09.2024 63,0 l/m²    
    10 21.10.1996 113,0 l/m²   10 13.09.2024 62,5 l/m²    
      14.09.2024 113,0 l/m²              
                         
    Extreme 6-Tagesniederschläge                
                         
    Die Niederschlagssummen, welche vom 12. Bis zum 17. September vom Himmel kamen, waren gewaltig und   
    reihten sich auch im historischen Kontext in beeindruckender Weise ein.          
                         
    Der akkumulierte Niederschlag im oben genannten Zeitraum betrug an unserer Station in Hintersee 350 l/m².     
    Damit übertrafen wir nicht nur die bisher 6 nassesten Tage im September, die es mit 296 l/m² vom 4. Bis zum 9.   
    September 2007 gab, sondern auch die maximale 6-Tagessume vom Hochwasser 2002 mit 335,5 l/m² vom 7.   
    Bis zum 12. August 2002. Weniger Niederschlag fiel zudem beim Hochwasser 2013 mit 289,5 l/m² vom 30. Mai   
    bis zum 4. Juni 2013. Vom 17. Bis zum 22. März 2002 waren es immerhin noch 271 l/m² und vom 29. Mai bis     
    zum 3. Juni 2010 266 l/m². Große Mengen regnete und schneite es außerdem noch vom 15. Bis 20. Juli 1997 mit   
    256 l/m² sowie vom 21. Bis 26. Oktober 2014 mit 247 l/m². Zum Vergleich: Im Rahmen der Schneekatastrophe   
    2019 waren es binnen 6 Tagen maximal 217,5 l/m² (5. Bis 10. Jänner).          
                         
    Die absolut niederschlagreichsten 6 Tage der letzten 130 Jahre in unserem Tal lieferten die Daten der     
    Hydrografischen Station in Faistenau. Vom 26. Bis 31. Juli 1897 schüttete es 391,3 l/m². Vom 8. Bis zum 13.     
    September 1899 waren es satte 349,8 l/m², also genau die heurige Menge. Allerdings mit dem feinen     
    Unterschied, dass sich damals binnen 48 Stunden 256 l/m² ergossen und es diesmal 176 l/m² waren. Weitere   
    große Niederschlagsereignisse fanden vom 11. Bis 16. August 1959 mit 322,1 l/m², vom 27. August bis 1.     
    September 1995 mit 303,5 l/m² und vom 10. Bis 15. August 1949 mit 302 l/m² statt.        
                         
                         
    Kräftigster Kaltluftvorstoß seit 2007              
                         
    Mit Tagesmaxima von 3,8 bis 6,2 °C zwischen dem 13. Und 16. September war es der massivste Kaltluftvorstoß   
    nach Hintersee in einem September seit 17 Jahren. Zwischen dem 4. Und 7. September 2007 bewegten sich die   
    Tageshöchstwerte von 3 bis 7 Grad. Davor stieg das Thermometer vom 24. Bis nd 27. September 2002 auf 1,5   
    bis 4,5 °C an. Es gab auch vom 20. Bis 25. September 2008 kalte Tage mit maximal 7 °C, diese fanden aber   
    nicht bei einem Niederschlagsereignis statt.              
                         
    Die Maxima von 3,8 und 4 °C am 14. Und 13. September 2024 waren die sechst- und siebtkältesten     
    Tagesmaxima im September unserer Messreihe. Letztmals frischer blieb es am 15. Und 16. September 2008.  
                         
    Der Tiefstwert von 0,8 °C am 14. September war das siebtniedrigste Minimum in einem September. Weiter     
    hinunter sank die Temperatur zuletzt mit 0,1 °C am 26. September 2018.          
                         
                         
    Verdammt früher Talschnee                
                         
    Bei den im Tal gefallenen Mengen ist es zwar ein wenig verwegen, von einem außerordentlichen Wintereinbruch   
    im Tal zu sprechen, allerdings haben so frühe Schneeflocken als Messbares in den letzten 6 Jahrzehnten an     
    Schneeaufzeichnungen der Hydrografischen Station Faistenau und der Wetterstation Hintersee keine Spuren     
    hinterlassen. So obliegt es den älteren Hinterseern, sich an so zeitigen Schnee noch zu erinnern oder auch nicht.  
                         
    Die gleiche Frage stellte sich bereits beim bisher frühesten Schnee an unserer Station, dem halben Zentimeter   
    vom 25. September 2020. Bis dahin gab es den frühesten ersten Schneefall jeweils am 6. Oktober 1994 und     
    2003.                    
                         
    So waren die je 1 cm am 12. Und 14. September 2024 die zweitgrößte Neuschneemenge, die es hinter den 1,5   
    cm vom 26. September 2020 an unserer Station in einem September bisher zu messen gab.      
                         
                         
    Massiver Wintereinbruch auf Bergen              
                         
    Ganz anders sah die Situation auf den heimischen Bergen aus. Hier brach am Donnerstag fast überfallsartig der   
    Winter ein. Trotz der warnenden Prognosen an den Vortagen, warteten einige Almbauern mit dem Almabtrieb     
    unnötig bis sie die weiße Gewissheit auf den Weideflächen liegen hatten.          
                         
    Während sich die Schneedecke direkt im Tal nur vorübergehend halten konnte, wurde es ab 900 m durchgehend   
    weiß. Von Donnerstag bis Montagmittag fiel ab den niedrigen Almgründen praktisch der gesamte Niederschlag in   
    Form von Schnee. Erst mit Milderung der Luftmasse im Laufe des Montags kletterte die Schneefallgrenze     
    allmählich über die Kammlagen der Osterhorngruppe hinaus.          
                         
    Die Schneedecke wuchs kräftig an und erreichte in 1.000 m etwa 40 cm. Auf der Königsbergalm (1.218 m) lagen   
    ca. 90 cm Schnee. Darüber dürfte es wohl bis zu 1,5 m Neuschnee gegeben haben, die durch den herrschenden   
    Wind verweht wurden.                  
                         
    Den letzten annähernd so starken Wintereinbruch gab es am 5. Und 6. September 2007. Damals schneite es auf   
    unseren Bergen bis zu 70 cm Neuschnee. Auch vor 17 Jahren stellte das Ereignis die Almbauern vor Probleme.   
    Am 15. Und 16. September 2008 blieb es mit 10-20 cm Schneeauflage bei einer Schneefallgrenze von 1.000 m   
    gemäßigter. AM 19. September 2011 schneite es bei einer Schneefallgrenze von 900 m etwa 20-30 cm auf den   
    bergen. Hier versanken die Tauerntäler im Neuschnee. Der 25. Und 26. September 2020 brachten dann wieder   
    über einem halben Meter auf den Bergen bei einer schneefallgrenze auf 900 m.        
                         
                         
    Schnee verhindert Hochwasser                
                         
    Es war schon verwunderlich, dass bisher von so viel Niederschlag in Hintersee die Rede war, jedoch das Wort   
    Hochwasser bis dato nicht vorkam. Dies war einfach dem Umstand geschuldet, das es auch in Natura zu keinem   
    nennenswerten Hochwasserereignis kam. Die relativ gleichmäßige Intensität des Niederschlags mit nur wenigen,   
    verkraftbaren Spitzen, tat das Ihre zu einem Ausbleiben von Hochwasser. Der viel entscheidendere Grund war   
    die tiefe Schneefallgrenze, welche sehr viel des gefallenen Niederschlags vom Abflussgeschehen in unseren     
    Gräben und Bächen fernhielt. So kam es maximal zu einer erhöhten Wasserführung, die unproblematisch     
    vorbeiging. Die Pegelstände der Fließgewässer blieben aber noch Tage nach Abklingen des Niederschlags     
    erhöht, da nun mit einkehrender Höhenwärme das Schmelzwasser abfloss.        
                         
                         
    Salzburg kommt gut davon                
                         
    Angesichts der enormen Niederschlagsmengen kam Salzburg bei diesem Ereignis gut davon. Dennoch waren   
    knapp 2.000 Einsatzkräfte von 57 Feuerwehren bei 420 Einsätzen über alle Bezirke verteilt gefordert. In den     
    Nordgauen waren es hauptsächlich Hochwassereinsätze bei ausgeuferten Bächen wie etwa in Elsbethen und St.   
    Gilgen, unzählige vollgelaufene Kellerwie auch zweimal in Faistenau, umgestürzte Bäume oder kleinere Muren.   
    In Hallein, der Stadt Salzburg und in St. Gilgen machte das Grundwasser arge Probleme. Der Wolfgangsee war   
    fast auf den Pegelstand des Hochwassers im Juni 2013 gestiegen. In der Landeshauptstadt mussten einige     
    Radunterführungen gesperrt werden. Die Salzach erreichte aber nur die Meldegrenze. AM Obertrumer See     
    rückte die Wasserrettung zur Bootsbergung aus, am Wallersee in Seekirchen war die Siedlung am Inselweg nur   
    mehr per Boot erreichbar.                
                         
    Im Pinz- und Pongau mussten die Feuerwehren zwar weniger Hochwassereinsätze abarbeiten, dafür verlangte   
    der teils kräftige Schneefall das Bergen von Fahrzeugen. Im Lungau kamen aufgrund des Nordföhns noch     
    Windwürfe und lokale Stromausfälle hinzu.              
                         
    Der Schnee sorgte im Bundesland Salzburg für Sperren von Passstraßen wie beispielsweise über den     
    Katschberg oder den Hochkönig bzw. auf den Gaisberg. Wegen Muren mussten die Wagrainer Landesstraße,   
    die Krispler Landesstraße zwischen Gaißau und Krispl sowie die Wiestal Landesstraße im Adneter Ortsteil     
    Seefeldmühle gesperrt werden. Im Gasteiner Tal blieb die Tauernbahn in Folge schneebelasteter Bäume im     
    Gleisbereich für 3 Tage unpassierbar.              
                         
    Der Wintereinbruch führte aber auch zu dem Kuriosum, dass am Hochkeil in Mühlbach bereits der erste Skilift in   
    Betrieb genommen wurde.                
                         
                         
    Im Westen ruhig                  
                         
    Kaum Auswirkungen hatte das Ereignis im Westen Österreichs. Hier blieben die Niederschlagssummen deutlich   
    unter jenen weiter östlich. Im Tiroler Unterland rückten lediglich wenige Feuerwehren zu kleinräumigen     
    Überflutungen und Muren aus. Im Zillertal mussten am Freitag zwei Wanderer aus Bergnot gerettet werden.    
                         
                         
                         
    Auswirkungen in anderen Bundesländern              
                         
    Die Steiermark war doppelt betroffen. In der Obersteiermark hatten es die Feuerwehren mit Überschwemmungen   
    und Muren in Folge der heftigen Regenfälle zu tun. In Törl wurde aufgrund des Überlaufens des Törlbachs     
    Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Innenstadt von Kapfenberg wurde überschwemmt. Im Südosten des     
    Bundeslandes pfiff der Sturm und riss zahlreiche Bäume um. Diese beschädigten Gebäude, Fahrzeuge oder     
    blockierten Straßen. Teilweise waren bis zu 25.000 Haushalte ohne Strom. In St. Radegund wurde die     
    provisorische Containerschule abgedeckt, welche erst im Juli nach schweren Überflutungen des Schulgebäudes   
    errichtet wurde. Insgesamt waren in der Steiermark 1.800 Einsatzkräfte von 450 Feuerwehren aktiv.    
                         
    Im Nord- und Mittelburgenland gab es wie in der Steiermark eine ungute Kombination aus stürmischen Wind und   
    teils kräftigen Regen. In Donnerskirchen fiel von Samstag auf Sonntag binnen 24 Stunden eine Menge von 130   
    l/m². Allgemein waren die Niederschläge dort aber geringer als in den Katastrophengebieten. Die Feuerwehren   
    rückten zu 650 Einsätzen aus, um Überflutungen zu beseitigen und Windschäden zu beheben.      
                         
    In Wien sorgte in erster Linie der eigentlich als normaler Bach bekannte Wienfluss mit einer gewaltigen Flutwelle   
    für Aufsehen. Aufgrund der drohenden Ausuferungen wurden einige Häuser evakuiert und der Hochwasser-    
    schutz für die U-Bahn aufgebaut. Diese konnte tagelang nur eingeschränkt verkehren.        
                         
    In Oberösterreich kamen vor allem kleine und mittlere Fließgewässer an ihre Grenzen und traten teilweise über   
    die Ufer. Hinzu gesellten sich die üblichen Hochwassereinsätze, die von rund 10.000 Feuerwehrleuten bei 1.500   
    Einsätzen geleistet wurden. Besonders betroffen waren das Mühl- und Traunviertel. Verbreitet waren die     
    Feuerwehren mit der Errichtung von Schutzbauten beschäftigt. Der verbesserte Hochwasserschutz half merklich.   
    In Mauerkirchen wurden Dutzende Häuser von einem Bach überschwemmt, in Dimbach traf eine Mure ein     
    Tierheim. AM Traunsee mussten sich die Anrainergemeinden erneut mit viel Schwemmholz herumschlagen.    
                         
                         
    Katastrophenregion Niederösterreich              
                         
    In Österreich am schlimmsten getroffen wurde Niederösterreich. Im gesamten Bundesland führten Bäche     
    Hochwasser und sorgten für großflächige Überschwemmungen und riesige Schäden.        
                         
    Nach Zuspitzung der Situation wurde schlussendlich Sonntagfrüh ganz Niederösterreich zum Katastrophen-    
    gebiet erklärt. In mehreren Gemeinden um St. Pölten und in der Wachau wurde zudem Zivilschutzalarm     
    ausgegeben. Besonders massiv waren die Auswirkungen zwischen dem March- und Tullnerfeld.      
                         
    32.600 Feuerwehrleute samt 1.300 Kameraden der Katastrophenzüge aus anderen Bundesländern standen im   
    Einsatz. Hinzu kamen 1.700 Polizisten und 1.100 Soldaten im Assistenzeinsatz.         
                         
    Mit Hubschraubern der Polizei und des Bundesheeres wurden 49 Seilbergungen von Eingeschlossenen aus der   
    Luft durchgeführt. In St. Pölten war die Wasserrettung zu Bergungen per Boot ausgerückt. Insgesamt mussten     
    2.200 Bewohner von 1.100 Häusern evakuiert werden. Die Helikopter des Heeres transportierten Sandsäcke und   
    halfen damit beim Reparieren von brüchigen Dämmen. Die Soldaten wurden außerdem zum Aufbau des     
    Hochwasserschutzes und zur provisorischen Instandsetzung von Wehrbauten und Infrastruktur eingesetzt.     
    Hierzu rückten auch Pioniere aus Salzburg und der Steiermark an.          
                         
    Im gesamten Bundesland kam es zu 21 Dammbrüchen, wodurch es beispielsweise durch die Perschling im     
    Tullnerfeld breite Überflutungen gab. Beschädigungen an Dämmen gab es vor allem im Tullnerfeld, St. Pölten     
    und im Pielachtal. Gehalten haben die Schutzwälle entlang des Kamps im Waldviertel. Schwerste Ausuferungen   
    wie noch 2002 konnten hier durch den inzwischen gebauten Hochwasserschutz verhindert werden. Die 3     
    Stauseen im Flusslauf wurden noch rechtzeitig vor Ereignisbeginn abgesenkt, um Retentionsraum zu schaffen.  
                         
    Neben den wohl tausenden Privatgebäuden erlitt die öffentliche Infrastruktur enorme Schäden. 256 Straßen     
    waren gesperrt, da sie überflutet, vermurt oder durch beschädigte Brücken unpassierbar wurden. Unter Wasser   
    standen auch die West- und Südautobahn. Gesamt waren 12 Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten.     
    Zum Erliegen kam der Zugverkehr. Sehr große Schäden gab es dabei an der neuen Westbahnstrecke durch das   
    Tullnerfeld. Gleisanlagen wurden unterspült, Tunnel und Bahnhöfe überflutet und deren technische       
    Einrichtungen vollkommen zerstört. Die Bahnverbindung wird monatelang ausfallen. Durch überflutete     
    Trafostationen fiel in bis zu 20.000 Haushalten der Strom aus. Beeinträchtigt war in 23 Gemeinden die     
    Trinkwasserversorgung, in 11 Orten gab es Probleme mit der Abwasserbeseitigung. Durch die Beschädigung   
    von Müllverbrennungsanlagen kam es auch bei der Entsorgung zerstörter Sachgüter zu Schwierigkeiten. 900     
    Betriebe verzeichneten teils große Schäden. Leidtragender war zudem die Landwirtschaft, deren       
    Produktionsflächen überschwemmt wurden.              
                         
    Als Beispiel für zahlreiche andere Gemeinden sei hier Frankenfels im Mostviertel angeführt. Hier wurde nicht nur   
    das Ortszentrum überschwemmt, sondern es gingen 100 kleine und große Muren ab, sodass einige Häuser     
    evakuiert werden mussten. Evakuierungen von dutzenden Wohngebäuden machte auch eine Hangrutschung in   
    Klosterneuburg notwendig.                
                         
    Abseits der unfassbaren Sachschäden waren leider allein in Niederösterreich 5 Todesopfer zu beklagen. Als     
    Erstes traf es am Sonntag einen Feuerwehrmann in Michelhausen, der bei Auspumparbeiten tödlich     
    verunglückte. Tags darauf wurde in Höbersdorf ein 80-jähriger ertrunken in seinem Keller gefunden. Ein 70-    
    jähriger starb in Böheimkirchen, als er beim Verlassen seines Hauses wohl von den Wassermassen erfasst     
    wurde. In den Folgetagen wurden im Klosterneuburger Strandbad noch die Leiche eines 46-jährigen Wieners     
    und in Würmla jene einer 81-jährigen in ihrem überfluteten Haus entdeckt.          
                         
                         
    Hochwasserklassifizierung an Flüssen              
                         
    Während in den Hauptniederschlagsgebieten in Niederösterreich die Regenmengen nach erfolgter Boden-    
    sättigung unmittelbar in das Abflussgeschehen kamen, wirkte die tiefe Schneefallgrenze in Salzburg und     
    Oberösterreich puffernd. Hier wurde an den Unterläufen der Flüsse lediglich ein 1- bis 5-jährliches Hochwasser   
    registriert Dafür stiegen Grundwasser- und Seespiegel stark an. Im Mühlviertel erreichten die Scheitel ein 10- bis   
    30-jährliches Ereignis.                  
                         
    In Niederösterreich erreichten die Fließgewässer verbreitet ein HQ 10-30. Am Kamp gab es ein 100-jährliches   
    Hochwasser, wobei die Abflussspitzen unter jenen aus 2002 lagen. Das damalige Doppelereignis wurde mit     
    einem HQ 1000 (7. August) und HQ 500 (13. August) eingestuft. Ein 1.000-jährliches Ereignis dürfte sich wohl   
    am Wienfluss ereignet haben.                
                         
    Mangels Eintrages aus ihren westlichen Zuflüssen erreichte die Donau mit einem HQ 5 Niederösterreich und     
    stieg dort bis zu einem HQ 90 in Korneuburg an. Die gesetzten Schutzmaßnahmen verhinderten entlang der     
    Donau aber nennenswerte Ausuferungen.              
                         
    In der Steiermark erreichten die Pegel von Salza und Mürz eine 30-jährliche Wiederkehrszeit, ansonsten blieben   
    hier die Pegel wie auch im Burgenland bei einem HQ 1-5.            
                         
                         
    Auswirkungen in Polen                
                         
    In Polen lief die Wölfelsgrunder Talsperre bei Międzygórze trotz Notablass über. Aus Sicherheitsgründen wurden   
    mehrere im Gefahrenbereich gelegene Ortschaften evakuiert. Oberhalb von Stronie Śląskie brach der Damm des   
    Rückhaltebeckens Stara Morawa. In der Woiwodschaft Opole wurde Głuchołazy verwüstet, Paczków musste     
    nach Rissen in einer Staumauer zwangsevakuiert werden. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen   
    ganze Straßenzüge unter Wasser, In Nysa mussten rund 44.000 Menschen SAMT DES Krankenhauses wegen   
    eines drohenden Dammbruchs evakuiert werden.            
                         
    Am 16. September wurde für Teile der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Opole der     
    Katastrophenzustand ausgerufen.                 
                         
    Die Zahl der Todesopfer in Polen lag mit Stand 18. September bei sechs.        
                         
                         
    Auswirkungen in Tschechien                
                         
    In Tschechien bereitete man sich mit Absenken der Moldaustauseen und Aufbau des mobilen       
    Hochwasserschutzes in Prag auf das Ereignis vor.            
                         
    Am stärksten betroffen war der Nordosten des Landes, Mährisch-Schlesien. Schwere Überflutungen gab es teils   
    in ganz Tschechien. In der Nacht von 14. auf 15. September wurde die Stadt Český Těšín evakuiert, da die Olsa   
    überzulaufen drohte. Auch in der Region Olmütz und in Ostrau gab es großflächige Evakuierungen nach     
    mehreren Deichbrüchen. Die Stadt Krnov stand zu annähernd 80 Prozent unter Wasser. In Brünn wurde das     
    Krankenhaus evakuiert. Der Eisenbahnverkehr zum Teil ersatzlos eingestellt. Der Ort Malá Úpa im     
    Riesengebirge war nach einem Murenabgang von der Außenwelt abgeschnitten. Die Talsperre Husinec lief über.   
    Bis zu 250.000 Haushalte waren ohne Stromversorgung.            
                         
    Mehrere Menschen fanden in den Wassermassen den Tod bzw. wurden vermisst.        
                         
                         
    Auswirkungen in anderen Ländern              
                         
    In Rumänien waren vor allem die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes von Starkregen und     
    Überschwemmungen betroffen. 300 Personen mussten evakuiert werden, rund 6.000 Häuser wurden     
    beschädigt. 7 Menschen kamen in den Fluten ums Leben.            
                         
    Die Slowakei, Ungarn und Deutschland konnten die Flutwellen aus den Nachbarstaaten gut bewältigen.    
                         
    In Italien traf es zum Schluss des Ereignisses die Toskana und die Emilia-Romagna. Es kam zu zahlreichen     
    Überflutungen und Erdrutschen. Der Straßen- und Eisenbahnverkehr wurde arg in Mitleidenschaft gezogen.    
                         
    Quellen: www.orf.at, www.standard.at, wwwsalzburg24.at, www.zamg.ac.at, www.uwz.at, www.austrowetter.at,     
    www.12erhorn.at, ehyd.gv.at, bml.gv.at, www.wikipedia.org, meteoerror.wordpress.org, www.wetterzentrale.de,     
    salzburg.gv.at, www.lfv-sbg.at, www.ff-faistenau.at            
                         
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    Mi, 04.09.24 Rückblick August: Gewittriges Gipfeltreffen der Wärmerekorde  
     
                         
    + 203,5 l/m² Regen                  
    + 17,9 °C mittlere Temperatur                
    + 15 Gewitter                  
    + zweitwärmster Sommer                
                         
    Sich bei elektrischer Konvektion auf Bergeshöhen aufzuhalten, ist eigentlich unratsam. Dennoch kraxelte der     
    heurige August dort herum. Der dritte Sommermonat des Jahres kämpfte lange Zeit um den alleinigen     
    Temperaturrekord in Hintersee, den er sich schließlich doch mit dem August 2003 teilen musste. Binnen     
    Jahresfrist wurde somit zum 4. Mal ein Monatsrekord auf- bzw. eingestellt. Die Wärmeanomalie dieses Zeitraums   
    ist extrem. Durchgehend hochsommerliche Temperaturen, drückende Schwüle und zahlreiche Gewitter prägten   
    diesen Monat, dessen andere Parameter unauffällig blieben. Erstmals seit dem letzten Sommer errang eine     
    Jahreszeit nicht das oberste Treppchen. Der Sommer 2024 wurde zum zweitwärmsten und brachte etwas zu     
    wenig Regen.                   
                         
    Der August begann an der Rückseite eines Hochs über Osteuropa und im Vorfeld eines Tiefs über den     
    Britischen Inseln wechselhaft und warm. Zur Mitte des Startdrittels schwenkte erneut ein Hoch rasch von West     
    nach Ost durch, um dahinter der Vorderseite eines Islandtiefs Platz zu machen. Die Abfolge wiederholte sich bis   
    zum ersten Dekadenwechsel nochmals. Mit Beginn des Mitteldrittels befand sich Tiefdruck einerseits über     
    Skandinavien und andererseits über dem mittleren Nordatlantik. Dazwischen spannte sich von der Iberischen     
    Halbinsel bis Großbritannien Hochdruck auf, welcher Anschluss zum Hitzehoch über Südosteuropa aufnahm.     
    Dadurch drehte die Höhenströmung von West auf mehr Süd und es wurde subtropische Warmluft mit hoher     
    Feuchte herbeigeführt. Diese Konstellation blieb auch über den zweiten Dekadenübergang hinaus erhalten, da   
    der Trog des steuernden Tiefdrucks über dem Nordostatlantik über Westeuropa hängen blieb. Zudem     
    prolongierte ein Italientief die Zufuhr der Subtropikluft. Die äußerst Schwüle Wetterlage setzte sich demnach fort   
    und es kam in der Monatsmitte zu zahlreichen Unwettern in ganz Österreich. Vor allem im Osten des Landes     
    fand die seit Wochen anhaltende Hitze bis zum Augustfinale kein Ende. Einen bedingten Luftmassenaustausch   
    schaffte nach Schwenk in das dritte Augustdrittel eine abgeschwächte Kaltfront, die von einem kleinen Tief über   
    der Nordsee herein geschoben wurde. Dahinter folgte der übliche Zwischenhochdruck von Westen her. Als     
    dieser ostwärts gewandert war, geriet der Alpenraum abermals zurück an die Vorderseite eines Tiefkomplexes   
    über Nordwesteuropa. Nach Störungsabzug baute sich in der letzten Augustwoche wiederum von den Azoren     
    her Hochdruck auf dem Kontinent auf. Mit einem eigenständigen Hochkern über dem Baltikum stieß im Vorfeld   
    des hartnäckigen Tiefdrucks bei Island zum nächsten Mal sehr warme bis heiße und zunehmend feuchte Luft     
    aus Südwest zu uns vor. Der August ging somit hochsommerlich temperiert vorbei.        
                         
    In Österreich hielt sich vor allem in der Osthälfte des Landes sehr warme bis heiße Luft praktisch dauerhaft den   
    ganzen Monat über. Mit einer Abweichung von +3,0 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 wurde der     
    heurige August zum wärmsten der österreichischen Messgeschichte seit 1767. Die weiteren Ränge belegen nun   
    1807 (+2,8 °C Abw.), 1992 (+2,7 °C Abw.), 2003 (+2,6 °C Abw.), 2015 (+2,0 °C Abw.) und 2018 (+1,9 °C Abw.).   
    Auf den Bergen eroberte der August 2024 mit +3,3 °C Abw. ebenso den ersten Platz. Im Vergleich zur     
    Normalperiode 1961-90 betrugen die Abweichungen beachtliche +4,8 bzw. +5,1 °C. Die größten Abweichungen   
    nach oben mit knapp bis plus 4 Grad gab es stellenweise im Osten und Südosten. Dagegen blieben der     
    Flachgau und das Salzkammergut mit „nur“ einem Plus von gut 2 Grad die am wenigsten warmen Regionen. So   
    hatten die Stadt Salzburg und Bad Ischl beispielsweise die geringsten positiven Ausschläge. Dies zeigte sich     
    auch an den Hitzetagen, die in der Salzburger Landeshauptstadt mit 8 Tagen gut die Hälfte des Augustrekords   
    (15 Hitzetage 2015) erreichten, aber dennoch das Mittel fast verdoppelten. Dem gegenüber stellte Eisenstadt     
    seine Bestmarke an 19 Hitzetagen bei 30 Sommertagen aus dem August 1992 ein. Neue Rekorde an     
    Sommertagen erzielten u. a. Lienz (29 Tage, Tirol) sowie Graz (31 Tage, Steiermark). Neben diesen beiden     
    Städten fielen auch in Klagenfurt und auf der Villacher Alpe (beide Kärnten), sowie in Linz und Kremsmünster     
    (beide Oberösterreich), am Patscherkofel (Tirol), in Rauris und am Sonnblick die Monatsrekorde der dortigen     
    Messreihen. Am Sonnblick blieb es außerdem erstmals in einem Monat komplett frostfrei. Dazu lachte die Sonne   
    bundesweit um 10 % öfter als im Schnitt. Die sonnigsten Regionen mit Zugewinnen bis zu einem Viertel lagen   
    dabei in Vorarlberg, dem Norden Oberösterreichs sowie im Süden und Südosten. Dort befand sich mit Bad     
    Radkersburg (Steiermark) und 298 Stunden auch der sonnenreichste Ort im August. Die Niederschlagsbilanz     
    wies lokal große Unterschiede auf, die in punktuellen Starkregenereignissen begründet lagen. So waren die     
    Hohe Warte (Wien) mit +94 % bei 134 l/m² und Zell am See mit +59 % bei 254 l/m² Ausreißer nach oben. Flächig   
    gesehen war der August mit -29 % so trocken wie seit 9 Jahren nicht mehr. Die Mitte Österreichs vom Tiroler     
    Unterland bis zur Obersteiermark und dem Südwesten Oberösterreichs kam ausgeglichen davon. In den     
    anderen Gebieten fehlten zwischen einem Viertel und vier Fünftel des üblichen Regensolls. Am größten war das   
    Defizit dabei im Osten, wo sich in Kombination mit der anhaltenden Hitze eine markante Trockenheit ausbreitete.   
    Nassester Ort im August war der Galzig (Tirol) mit 258 l/m².            
                         
    Der im August in Hintersee angesammelte Niederschlag stammte Großteils aus der Schauer- und Gewitter-    
    tätigkeit. Diese war vor allem in der ersten Monatshälfte sehr aktiv zu Gange. Beispielsweise querten am 2.     
    August gleich 4 Gewitterzellen das Gemeindegebiet. AM Abend des 12. August blitzte und donnerte es gleich 3   
    Stunden lang, wobei es kaum Regen gab. Ein starkes Gewitter zog einen Tag später, am 13. August abends     
    durch. Ab 19 Uhr kam es nebst starken Windböen auch zu einem halbstündigen Wolkenbruch, welcher von     
    kleinkörnigen Hagel begleitet wurde. Diese Unwetterzelle sorgte mit 37 l/m² für den größten Tagesniederschlag   
    im August. Insgesamt zählten wir im dritten Sommermonat an 10 Gewittertagen 15 Zellen, wobei 1 Gewitter wie   
    erwähnt mit Hagel einher ging.                
                         
    Die Regensumme lag im August bei 203,5 l/m² und damit um 17 % unter dem langjährigen Schnitt. 2024 brachte   
    nur gut die Hälfte des Niederschlags des vorherigen Augusts und landete im Mittelfeld der Reihung. Der     
    Niederschlag verteilte sich hierbei auf genau dem Normal entsprechende 17 Regentage.      
                         
    Bei der Monatsmitteltemperatur wurde der Rekord für August und zugleich der absolute Stationsrekord     
    eingestellt. Mit einem Mittel von 17,9 °C bei einer Abweichung von +2,8 °C thronen nun der August 2003 und der   
    August 2024 an der Spitze. Bezogen auf die Augustwertung setzten sich der heurige August sowie jener aus     
    2003 vor dem August 2018                 
    (Mittel: 17,5 °C) und 2015 (Mittel: 17,0 °C) durch.             
                         
    In der Bestenliste aller Monate liegen hinter dem Spitzenduo nun ein Dreierpack aus Juni 2003, Juli 2006 und     
    2015 (Mittel: 17,7 °C) auf dem geteilten 3. Platz. Dahinter folgen Juli 2019 (17,6 °C) und August 2018 (17,5 °C)   
    vor dem Juli 2015 und 2024 (17,0 °C) ex aequo auf Rang 8. Die Top 10 komplettiert der Juli 2022 (16,8 °C).    
                         
    Der diesjährige August bot dabei in allen drei Monatsdekaden eine große bis sehr große Abweichung vom     
    langjährigen Mittel. Besonders heraus stachen das zweite und dritte Monatsdrittel, worin es neue       
    Dekadenrekorde zu verzeichnen gab. Das Mitteldrittel schnupfte mit einer Abweichung von +3,4 °C mit einem     
    Zehntel Grad Vorsprung den alten Rekord aus dem Mitteldrittel 2003. In der dritten Dekade wurde der erst im     
    Vorjahr erzielte Rekord neuerlich um 0,7 °C verbessert, was eine Abweichung von +2,6 °C zur Folge hatte.    
                         
    Dies alles gelang, ohne einen meteorologisch heißen Tag (-1 Tag). Dafür gab es auch keinen kalten Tag (-1     
    Tag), aber 17 Sommertage (+8 Tage). Im August 2003 waren es zum Vergleich 1 kalter Tag, 24 Sommertage   
    und 7 heiße Tage. Beim drittplatzierten August 2018 fehlte wie heuer ein kalter Tag, hingegen gab es 20     
    Sommer- und 4 Hitzetage.                
                         
    Die höchste Tagestemperatur erreichten wir diesen Monat mit 29,7 °C am 13. August. Tags zuvor sank das     
    Thermometer nicht unter 16,6 °C, was das zehntmildeste Augustminimum bedeutete. Die Tiefsttemperatur des   
    Monats gab es mit 11,8 °C gleich zweimal, nämlich am 22. und 23. August. Erstmals zeigte das Thermometer   
    keinen einstelligen Tiefstwert in einem Augustmonat. Der gemittelte Tiefstwert im heurigen August betrug 14,1   
    °C. Durchschnittlich liegt dieser bei 11,4 °C. Der gemittelte Höchstwert betrug heuer 25,1 °C und lag damit 4 °C   
    über dem Normal. Die hohen Minima egalisierten schließlich die niedrigeren Maxima im Vergleich zum August   
    2003 (gemitteltes Tmin: 12,3 °C; gemitteltes Tmax: 26,6 °C).           
                         
    Anders betrachtet lässt sich auch feststellen, dass der Kaltluftvorstoß am 31. August 2003 diesen um die     
    alleinige Topposition gebracht hat.                
                         
    Keinen neuen Monatsrekord gab es hingegen in der deutlich längeren Messreihe für die Stadt Salzburg. Der     
    August 2003 hielt den ersten Rang mit einer Abweichung von +3,1 °C. 2024 blieb ein Grad Abweichung zurück   
    und pendelte sich zwischen 2015 und 2018 ein. Als einziger Vertreter vor den 2000er Jahren konnte hier der     
    August 1992 (+2,6 °C Abw.) mitmischen. Ansonsten traten in der seit den 1840ern existierenden Reihe keine     
    vergleichbaren Augustmonate auf. 1994 (+1,0 °C Abw.), 1944 (+0,6 °C Abw.), sowie 1859, 1861 und 1863     
    (jeweils +0,4 °C Abw.) waren als wärmste Vertreter des 19. und 20. Jahrhunderts von den Hitzekalibern neueren   
    Datums weit entfernt.                  
                         
    Der August finalisierte den meteorologischen Sommer, der bekanntlich die ganzen Monate Juni, Juli und eben   
    August umfasst. Die Charakteristik des heurigen Sommers unterschied sich in Österreich je nach Region von     
    West nach Ost. War es zu Anfangs im Juni noch für 2, 3 Wochen immer wieder regnerisch auf       
    durchschnittlichem Temperaturniveau, so änderte sich das im weiteren Verlauf. Primär der Osten Österreichs     
    stöhnte im Juli und August unter wochenlanger Hitze und Trockenheit. Im Westen war dies nicht derart     
    ausgeprägt. Die Zahl der Hitzetage lag im heurigen Sommer etwa doppelt so hoch wie im Schnitt des     
    Referenzmittels 1991-2020. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-90 sogar 3- bis 4-mal so hoch. Auffällig waren   
    zudem die oftmals hohen Tagesminima, die nicht zu unterschätzenden Anteil an den Mitteltemperaturen     
    einbrachten. Denn das höchste Tagesmaxima mit 36,9 °C in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) am 14.   
    August war von einem Rekord doch ein Stück weg.            
                         
    Bundesweit ermittelte sich in den Tallagen eine Abweichung von +2,1 °C, womit der Sommer 2024 vor 2003 und   
    2019 zum wärmsten in der österreichischen Messhistorie wurde. Unter den wärmsten 20 Sommern befinden sich   
    mit Ausnahme der Jahre 1807, 1811 und 1834 nur mehr Sommer seit 1992. Auf den Bergen landete der     
    Sommer 2024 mit 2019 hinter 2003 bei einer Abweichung von +2,2 °C auf Rang 2.Der Wärmeüberschuss zum   
    Mittel 1961-90 betrug heuer ganze +3,9 °C.              
                         
    Die Niederschlagsbilanz wies ein Minus von 13 % auf. Dabei fehlte vor allem in einem Bogen von Oberösterreich   
    bis Osttirol sehr viel Regen. Demnach lag der feuchteste Ort mit Laterns (Vorarlberg) und 721 l/m² im Westen     
    des Landes. Die Sonne schien mit einem kleinen Minus von 3 % durchschnittlich lang. Die meisten Sonnenstunden   
    staubte dabei Bad Radkersburg mit 822 ab.              
                         
    Im Bundesland Salzburg waren sich Regen und Sonnenschein mit -5 % einig. AM sonnigsten war es am     
    Flughafen mit 657 Stunden. Die höchste Tagestemperatur gab es schon am 29. Juni mit 35,2 °C in Golling. Das   
    Sommermittel lag 2,1 °C über dem Normal.               
                         
    In Hintersee erlebten wir einen sehr warmen und schaueranfälligen Sommer. Die große Hitze blieb zwar aus,     
    dennoch erzeugte die oft herrschende Schwüle eine Wärmebelastung. Der Wasserdampf in der Luft sorgte     
    vermehrt für Quellwolkenbildung, welche die Tagesmaxima dämpfte. Dafür verhinderte der Wasserdampf eine   
    gute nächtliche Ausstrahlung und die Tiefstwerte blieben höher als üblich. In Summe bilanzierte der Sommer     
    2024 mit einer Mitteltemperatur von 16,6 °C bei einer Abweichung von +1,5 °C. Er reihte sich damit ex aequo mit   
    2019 und 2022 auf dem 2. Platz ein. Unangefochten vorne liegt weiterhin der Sommer 2003 (Mittel: 17,3 °C), auf   
    Rang 5 nun 2018 (Mittel: 16,4 °C). Den wärmsten Tageshöchstwert gab es mit 30,5 °C am 29. Juni. Es war der   
    einzige Heiße Tag (-4 Tage). Wir zählten 37 Sommertage (+7 Tage) und keinen kalten Tag (-2 Tage).    
                         
    Die Regensumme lag mit 614 l/m² um 14 % unter dem Soll. Für das Minus war in erster Linie der Juli     
    verantwortlich. Juni und August kreisten im üblichen Schwankungsbereich. Die Zahl der Regentage war mit 58   
    (+4 Tage) leicht erhöht.                  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    So, 01.09.24 Herbstauftakt mit Sommer- und Hagelwetter  
     
                         
    Dass das Kalenderblatt mittlerweile September zeigt und damit der meteorologische Herbst begonnen hat, war   
    dem Wetter am heutigen Sonntag ziemlich egal. Nach einem rekordwarmen August ging es für die Jahreszeit     
    unvermindert hochtemperiert weiter. Der 1. September wurde zu einem sehr warmen und schwülen Sommertag,   
    der das fünfthöchste Septembermaxima erzielte und mit einem ordentlichen Hagelgewitter endete.      
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    An der Vorderseite von Tief „Xania“ mit Zentrum westlich Irlands strömte seit geraumer Zeit subtropische     
    Warmluft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich. Die herbeigeführte Luftmasse wies dabei neben einem     
    hohen Feuchtegehalt auch eine hochsommerliche Temperierung auf. Hierzulande dominierten antizyklonale     
    Verhältnisse. Der bestimmende Rücken erstreckte sich vom zentralen Mittelmeerraum bis zum europäischen     
    Nordmeer mit Kern namens „Quentin“ über Fennoskandinavien.          
                         
                         
    Fünftwärmster Septembertag                
                         
    Unter schwachen Druckgegensätzen mit einer flauen Höhenströmung präsentierte sich der Sonntag wie schon   
    die Tage zuvor sonnig. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgte aber nicht nur für Schwüle, sondern machte den     
    Eindruck auch diesig. Bis in den frühen Nachmittag überwog der Sonnenschein, danach bildeten sich vermehrt   
    Quellwolken. Es schattete ab und die Temperatur blieb an unserer Station bei einem Höchstwert von 27,9 °C     
    hängen. Dennoch bedeutete das die fünfthöchste Maximaltemperatur, die wir bisher an einem Septembertag     
    messen konnten. Wärmer war es zuletzt beim bis heute gültigen Septemberrekord von 30,9 °C vor genau 9     
    Jahren. Weiters gab es 2006 und 2008 wärmere Tageshöchstwerte.          
                         
                         
    Viertmildestes Septemberminimum              
                         
    Der 1. September 2015 hält bis dato ebenso den Bestwert für das mildeste Tagesminimum (15,5 °C) in einem   
    September. Hinter Einträgen aus 2006 und 2023 schaffte es jedoch der heutige Sonntag mit einem Tiefstwert   
    von 14,8 °C als viertmildestes Septemberminimum ins Ziel.            
                         
                         
    Die 10 wärmsten Septembermaxima   Die 10 mildesten Septemberminima    
                         
    1 01.09.2015 30,9 °C   1 01.09.2015 15,5 °C    
    2 06.09.2008 29,0 °C   2 05.09.2006 15,0 °C    
    3 05.09.2008 28,0 °C   3 11.09.2023 14,9 °C    
      07.09.2006 28,0 °C   4 01.09.2024 14,8 °C    
    5 01.09.2024 27,9 °C   5 10.09.2023 14,6 °C    
    6 11.09.2023 27,6 °C     12.09.2023 14,6 °C    
    7 10.09.2023 27,2 °C   7 04.09.2011 14,1 °C    
    8 01.09.2005 27,0 °C   8 04.09.2006 14,0 °C    
      06.09.2006 27,0 °C   9 13.09.2023 13,9 °C    
    10 09.09.2023 26,7 °C   10 02.09.2009 13,8 °C    
                         
                         
    Hagelgewitter mit Wolkenbruch                
                         
    Aus den nachmittäglichen Quellungen entwickelte sich bis zum Abend eine kräftige Gewitterzelle. Um 19:15 Uhr   
    fielen erste, teils schwere, Regentropfen. Der Regen intensivierte sich schleunigst und erste Donner waren zu     
    vernehmen. Kurz darauf setzte wolkenbruchartiger Regen ein und es begann zu hageln. Ab etwa 19:20 Uhr     
    hagelte es für ca. 10 Minuten kräftig, sodass sich eine dünne Hageldecke ausbildete. Die Korngröße betrug     
    dabei bis zu 2 cm. Zudem kam etwas Wind auf und der Wolkenbruch hielt an, ehe er nach einer halben Stunde   
    sukzessive nachließ. Währenddessen waren nahe Blitzentladungen und laute Donner zu sehen und zu hören, da   
    sich die Gewitterzelle direkt über dem Gemeindegebiet befand. Gegen 20 Uhr war das Wetter Großteils     
    nordostwärts abgezogen. Die Erscheinungen klangen ab. Insgesamt fielen während des Wolkenbruchs 34 l/m²   
    Niederschlag. In den weit zurück gegangenen Gewässern bewirkte das keine allzu große Reaktion.    
                         
                         
                         
    Gewittriger Abend                  
                         
    Eine kleine Folgezelle meldete sich kurz nach dem Hagelgewitter zu Wort. Es gab ein paar kräftige Entladungen,   
    Regen blieb aber aus.                   
                         
    Gegen 20:50 Uhr kam erneut Donnergrollen auf. Die Luftmasse war weiterhin noch mit ordentlich Energie     
    angereichert, die vom dritten Gewitter an diesem Abend umgesetzt wurde. Wiederum war das sonst     
    unspektakuläre Gewitter mit einigen Naheinschlägen verbunden. Außerdem regnete es leicht bis mäßig vor sich   
    dahin. Erst nach etwa 1 ¼ stunden ging auch diesem Wetter die Puste aus und es kehrte die Nachtruhe ein.    
                         
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    Fr, 02.08.24 Rückblick Juli: Drittwärmster Juli bleibt regenarm  
     
                         
    + 164 l/m² Niederschlag                  
    + 17,0 °C mittlere Temperatur                
    + 29,4 °C Tageshöchstwert                
    + 7 Gewitter                  
                         
    Der zentrale Sommermonat des Jahres war ein feuchter und äußerst warmer Geselle. In deren Kombination     
    blieben wohl die drückend schwülen Wetterlagen in Erinnerung, die im Juli immer wieder zum Zug kamen. Der   
    viele Wasserdampf in der Luft verhinderte auch eine gute Nachtabkühlung, weshalb der Juli 2024 ohne einer     
    richtigen Hitzewelle zum drittwärmsten Juli in Hintersee avancierte. Es bestand zwar sehr oft das Risiko für     
    Schauer und Gewitter, allerdings wurde es nur überschaubar umgesetzt und so wurde es am Ende ein markant   
    zu trockener Juli.                  
                         
    Den Monatsbeginn markierte eine Tieflage über Skandinavien. Für wenige Tage stand der Alpenraum im     
    Einfluss von gemäßigt warmer Meeresluft. Ein Tief bei den Britischen Inseln sorgte bald für die Zufuhr von     
    subtropischer Warmluft. Dies geschah in der Zwickmühle von Hochdruck über Osteuropa und einem     
    ausgeprägten Azorenhoch. Zum ersten Dekadenwechsel übernahm ein Biscayatief das Ruder und es kam     
    wiederum sehr warme und feuchte Luft aus Südwest herbei. Daraus entwickelte eine Tiefdruckzone mit     
    mehreren Drehzentren über dem nördlichen Mitteleuropa. Beinahe zwangsweise folgten am 11. Und 12. Juli     
    schadensträchtige Gewitterlagen, die vor allem in Kärnten und der Südoststeiermark heftige Unwetter brachten.   
    Aber auch Ober- und Niederösterreich sowie Salzburg waren betroffen. Die Gewitterlinie des 12. Julis reichte     
    dabei vom Flachgau bis Friaul. Zur Julimitte zog sich der Tiefkomplex nordwärts zurück und machte einem     
    Azorenhochkeil Platz. IN weiterer Folge baute sich hierzulande Hochdruck auf und verband sich mit dem     
    Hitzehoch, welches vom Mittelmeerraum bis Osteuropa ausgriff. Während sich die Tiefdrucktätigkeit nach     
    Nordwesteuropa schob, unterwanderte von Süden her ein kleines Höhentief zum zweiten Dekadenwechsel den   
    Ostalpenraum. Am 19. Und 20. Juli kam es abermals zu kräftigen Gewittern in Salzburg. Das finale Monatsdrittel   
    brachte die rasche Rückbesinnung auf den Hochdruck, der weiterhin vom westlichen Mittelmeerraum bis     
    Skandinavien dominierte und vor allem dem Südosten Europas sehr heiße Temperaturen bescherte. Die Tiefs   
    waren in dieser Zeit bei Island bzw. den Britischen Inseln zu finden und konnten mit ihren Fronten nicht mehr     
    richtig auf dem Kontinent durchgreifen. Inmitten der Schlussdekade gab es nochmals ein paar Tage mit warm-    
    trockener Luft aus Nordwest. Davor und danach lag recht Schwüle und sehr warme bis heiße Luft über dem     
    Alpenraum. Diese gelangte im Wechsel mit schwachen Störungen sogleich wieder unter Hochdruckeinfluss mit   
    hochsommerlichen Temperaturen.                
                         
    Die praktisch den gesamten Monat über dominierenden sehr warmen bis heißen Luftmassen führten in     
    Österreich mit einer Abweichung von +2,1 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 zum zweitwärmsten Juli   
    der österreichischen Messgeschichte seit 1767. Gleich auf mit 2006 wurde der heurige Juli nur mehr von 2015   
    geschlagen. Vom Stockerl gestoßen wurde damit 1983, dahinter folgen 1994 mit 2013, weiters der Dreierpack   
    aus 1995, 2010 und 2022 sowie der Juli des Vorjahres. In der Alpenrepublik war es der 14. Zu warme Monat in   
    Folge. Auf den Bergen betrug die Abweichung +2,0 °C. Hier reichte es für den 5. Platz. Im Vergleich zur     
    Klimanormalperiode 1961-90 wies der heurige Juli ein großes Plus von 3,8 bzw. 3,6 °C auf. Dabei zeigte sich ein   
    Temperaturgefälle innerhalb Österreichs von einem sehr heißen Osten hin zu einem markant zu warmen     
    Westen. Beispielsweise erreichten Eisenstadt (Burgenland), Wien, St. Pölten (Niederösterreich) und Linz     
    (Oberösterreich) neue Rekorde an Hitzetagen. Für das kräftige Wärmeplus sorgten außerdem sehr hohe     
    Nachtwerte. Die gemittelten Minima betrugen in der Wiener Innenstadt 20,7 °C. Hier gab es mit 19     
    Tropennächten (Temperatur sinkt nicht unter 20 °C) einen neuen Rekord. Dieser Umstand traf aber nicht nur auf   
    städtische Wärmeinseln zu, sondern konnte auch abseits davon in der Osthälfte Österreichs beobachtet werden.   
    Wien/Hohe Warte (18,9 °C), Mariazell (13,4 °C, Steiermark), Weyer (15,5 °C, Oberösterreich), Litschau (14,5     
    °C), Zwettl (13,6 °C, beide Niederösterreich) sowie St. Jakob/Defereggental (10,2 °C, Tirol) hatten neue Rekorde   
    bei den gemittelten Minima im Juli. Die Niederschlagstätigkeit war von Konvektion geprägt, welche von     
    Vorarlberg bis zum Innviertel, in Kärnten und weiten Teilen der Steiermark sowie dem Waldviertel für einen meist   
    durchschnittlich feuchten Juli verantwortlich zeichnete. Ausgenommen waren lokale Starkregenereignisse, die     
    große Regenmengen in kurzer Zeit brachten. So schüttete es in Aflenz (Steiermark) vom 16. Auf den 17. Juli 95   
    l/m² in 4 Stunden. In Annaberg/Lungötz goss es am Abend des 19. Julis 88 l/m², wovon 69 l/m² innerhalb einer     
    Stunde fielen. Am austrocknen war hingegen der Osten des Landes, wo sich vom östlichen Niederösterreich bis   
    ins Nordburgenland ein Minus von 50-95 % aufsummierte. Die Regionen dazwischen hatten Rückgänge von     
    einem Viertel bis zur Hälfte. Nassester Platz war die Rudolfshütte mit 288 l/m². Wie bei den Temperaturen gab es   
    auch bei der Sonnenscheindauer ein gewisses Ost-West-Gefälle. Die Abweichungen lagen bei plus einem     
    Fünftel am Neusiedler See und minus einem Fünftel am Bodensee. Bundesweit traf der Juli mit +1 % fast genau   
    das langjährige Soll. Am sonnigsten war es in Andau (Burgenland) mit 314 Stunden. Sonne und wärme     
    bedingten wieder das extrem frühe Abschmelzen der Neuschneedecke am Sonnblick. Zum dritten Mal     
    hintereinander passierte dies nun bereits im Juli. Zuvor war ein Abschmelzen im zentralen Sommermonat nicht   
    aufgetreten.                    
                         
    In Hintersee verlief der Juli hochsommerlich warm. Kühle Phasen blieben aus und auch hier waren die     
    Nachtwerte verhältnismäßig lau. Am 20. Juli erzielten wir mit 16,5 °C immerhin das zehntmildeste Minimum in     
    einem Juli. Die tiefste Temperatur des Monats trat mit 9,3 °C am 4. Juli auf. Das Maximum gab es am 31. Juli mit   
    29,4 °C. Demnach reichte es diesmal erstmals seit 2017 nicht zu einem meteorologisch heißen Tag (-2 Tage).   
    Wir zählten 13 Sommertage (+2 Tage). Das erste Julidrittel ging noch durchschnittlich temperiert ins Land, das   
    Mitteldrittel war deutlich zu warm und die letzte Dekade ebenfalls noch markant über dem Schnitt. So ergab sich   
    für den zweiten Sommermonat eine mittlere Temperatur von 17,0 °C bei einer Abweichung von +1,3 °C. Damit   
    war der Juli 2024 hinter den beiden Spitzenreitern aus 2006 und 2015 (Mittel: 17,7 °C) der drittwärmste unserer   
    Messreihe. Insgesamt landete der heurige Juli ex aequo mit dem August 2015 auf dem 7. Platz. So ein warmes   
    Monat gab es in Hintersee seit dem Juni 2019 nicht mehr. Absolut wärmstes Monat bleibt weiterhin der August   
    2003 (Mittel: 17,9 °C).                  
                         
    In der energiereichen Luft kam es im Juli zwar nicht zu vielen Gewittern, da es kaum nennenswerte     
    Luftmassenwechsel gab, diese fielen dafür durchaus kräftig aus. An 5 Gewittertagen donnerten und blitzten 7     
    Zellen über dem Gemeindegebiet. Mehrere heftige Entladungen direkt über Hintersee samt Starkregen bot eine   
    Gewitterzelle am Abend des 11. Julis. Starkregen und drei Naheinschläge hatte auch ein Abendgewitter am 27.   
    Juli im Programm.                  
                         
    Die Schauer- und Gewittergüsse vermochten jedoch keine allzu großen Regenmengen zusammen zu     
    bekommen. Dadurch endete der Juli 2024 in der Ladenbachmetropole mit einer Niederschlagssumme von 164   
    l/m² bei einem Minus von 35 % relativ trocken. Für den diesjährigen Juli blieb damit nur ein Platz im unteren     
    Drittel. Ähnlich regenarm waren die schon angesprochenen Hitzejuli aus 2006 (161 l/m²) und 2015 (146,5 l/m²).   
    Der Regen verteilte sich heuer auf genau im Schnitt liegende 19 Regentage. Am meisten regnete es mit 18,5     
    l/m² am 7. Juli.                  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at, www.wetter-hausruckviertel.at            
                         
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    Mi, 03.07.24 Rückblick Juni: Vom kühlen Tröpferlbad zum Dampfsommer  
     
                         
    + 246,5 l/m² Regen                  
    + 15,0 °C mittlere Temperatur                
    + 30,5 °C Tageshöchstwert                
    + 11 Gewitter                  
                         
    Der Juni stellt in der Meteorologie den Jahreszeitenzeiger auf Sommer. Der Trend zu deutlich zu warmen und     
    trockenen Junimonaten seit dem letzten Jahrzehnt hat vielleicht schon den Eindruck beeinflusst, wie gängige     
    Junikost in Mitteleuropa über sehr lange Zeit aussah. Daran erinnerte uns allerdings der heurige Juni wieder in   
    seiner ersten Hälfte mit Wechselhaftigkeit und einer dezenten Ausgabe der Schafskälte. Mit feuchten und     
    zusehends wärmeren Luftmassen blieb der Regenschirmbedarf ab der Junimitte zwar weiterhin erhöht, dennoch   
    schaute der Hochsommer schon tageweise ins Land.            
                         
    Die Großwetterlage mit Einkehr des ersten meteorologischen Sommermonats brachte eine so genannte Vb-    
    Lage, welche über Teilen Süddeutschlands ein schweres Hochwasser verursachte. Um den Monatswechsel     
    gingen starke Niederschläge von der Schweiz und Vorarlberg über Regionen Baden-Württembergs und Bayerns   
    bis hinein nach Sachsen und Thüringen nieder. Vor allem in Württemberg und Schwaben fielen binnen 2 Tagen   
    verbreitet zwischen 150 und 200 l/m² regen. dort kam es deswegen an kleineren und mittleren Fließgewässern   
    zu einem Jahrhunderthochwasser und einige Landkreise riefen den Katastrophenfall aus. Die Einträge der                 
    Nebenarme erzeugten dann auch an der Donau eine mittlere Hochwasserwelle. Von der Nordsee kommend     
    steuerte ein Tief via Frankreich das westliche Mittelmeer an, gleichzeitig zog ein weiteres Druckminimum gleich   
    zu Monatsbeginn über die Ostalpen Richtung Polen. Ihm folgte das zuerst erwähnte Tief, welches über     
    Oberitalien auf den Balkan wanderte und alpennordseitig ein kurzes Starkregenereignis auslöste. Dahinter folgte   
    eine gewisse Beruhigung mit sachtem Zwischenhocheinfluss von Westen her. Jedoch blieb auch in der ersten   
    Junidekade die Troglage über West- und Mitteleuropa bestimmend, sodass bald wieder Tiefs über dem     
    Nordwesten und Skandinavien für die Zufuhr gemäßigt temperierter Luftmassen und wechselhaftes Wetter     
    sorgten. Mit Schwenk in das Mitteldrittel tropfte der Trog abermals in den westlichen Mittelmeerraum ab und ein   
    Ablegertief verlagerte sich über Italien zum Balkan. Die Monatsmitte brachte eine retrograde Verlagerung des   
    regierenden Troges mit einem dominierenden Tiefkomplex über den Britischen Inseln. Dabei dehnte sich der     
    Trog zur Iberischen Halbinsel aus und mit einem zweiten Tief bei der Biscaya wurde Subtropikluft sowie eine     
    Portion Saharastaub in der südwestlichen Strömung herbeigeführt. Im breiten Hochdruck von Nordafrika bis     
    Osteuropa herrschte im Alpenraum drückende Schwüle bei sehr warmen bis heißen Temperaturen. Mit teils     
    heftigen Gewittern erfolgte zum letzten Junidrittel hin ein Luftmassenwechsel durch ein zum Baltikum ziehendes   
    Tief. Im Anschluss versuchte ein Hoch über dem nördlichen Mitteleuropa und Skandinavien Einfluss zu     
    gewinnen, stritt sich dabei aber mit einem Italientief. Der Alpenraum verblieb hierdurch ein Stück mehr in der     
    feucht-warmen Anströmung aus Südwest. Diese wurde zum Monatsende durch Tiefdruck bei Island und einem   
    Ablegertief über Frankreich nochmals verstärkt, wodurch der Juni in hochsommerlicher Hitze und Schwüle     
    seinen Ausklang fand.                  
                         
    Die zweite Junihälfte sorgte in der Temperaturbilanz Österreichs schlussendlich auch für die positive     
    Abweichung von 1,3 °C zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020. Der Juni 2024 wurde dadurch zum     
    achtwärmsten der österreichischen Messgeschichte. Im Vergleich zum Klimamittel 1961-90 war er nämlich mit   
    +3,1 °C deutlich zu warm. Auf den Bergen betrugen die Abweichungen +1,3 °C bzw. +3,3 °C. Bundesweit zeigte   
    sich zudem ein Ost-West-Gefälle beim Wärmeüberschuss. Wiederholte Regenschauer und später auch teils     
    heftige Gewitter brachten dem Westen, den Südosten und Osten des Landes Überschüsse beim Niederschlag   
    von bis zu drei Viertel. Teils um die Hälfte unter dem Soll blieben die Regensummen ganz im Norden. Im     
    Großteil Österreichs verlief der Juni jedoch ausgeglichen feucht. Nassester Ort war Laterns (Vorarlberg) mit 375   
    l/m². Österreichweit gab es um 13 % mehr Niederschlag. Die Sonne schien dafür um 14 % weniger als üblich. In   
    vielen Landesteilen erneut durchschnittlich, schnitt die Sonnenscheindauer entlang des Alpenhauptkamms,     
    sowie im Flachgau, dem Innviertel und der Weststeiermark mit einem Defizit bis zu einem Drittel unter den     
    Erwartungen ab. Lokal lag das Minus in den Tauern noch ein Stück höher. Sonnenreichster Platz war die     
    Kanzelhöhe (Kärnten) mit 195 Stunden. Es war der sonnenärmste Juni seit 2020.        
                         
    In Hintersee summierte sich im Juni eine Regenmenge von 246,5 l/m². Mit einer Abweichung von +12 % war es   
    immerhin der 11. nasseste unserer Messreihe. Der Juni 2024 bequemte sich dabei zwischen seine Vorgänger   
    aus 1998 (247,5 l/m²) und 2006 (243,5 l/m²). Es war die Fortsetzung eines seit 2018 auftretenden Musters mit   
    abwechselnd einem durchschnittlich nassen und einem sehr trockenen Juni. 3 der 5 regenärmsten Junimonate   
    im Tal von Faistenau und Hintersee der letzten 130 Jahre traten nämlich in den vergangenen 5 Jahren auf. Die   
    anderen Beiden stammten aus 1905 und 1950. Die größte Regenmenge an einem Tag fiel mit 45,5 l/m² am 4.   
    Juni. Es war einer von 22 Regentagen (+4 Tage), wovon es zuletzt 2016 mehr gab.        
                         
    Die Gewittertätigkeit im ersten Sommermonat brachte an 10 Gewittertagen 11 vernehmbare Zellen über dem     
    Gemeindegebiet. Darunter ließ ein nächtliches Gewitter am 22. Juni neben Starkregen auch leichten     
    kleinkörnigen Hagel fallen.                
                         
    Die Auswertung des Temperaturverlaufes wies für Hintersee im Juni eine etwas zu kühle erste Monatshälfte     
    sowie eine markant zu warme zweite Halbzeit auf. Bis kurz vor Schluss hatte der Juni sogar die Chance, im     
    Mittel ein durchschnittlicher zu werden. Am Ende stand aber mit einer Mitteltemperatur von 15,0 °C bei einer     
    Abweichung von +0,5 °C zum 8. Mal in Folge ein über dem langjährigen Normal liegender Sommerstart. Auch an   
    unserer Station reihte sich der Juni 2024 auf den mit 2007 geteilten achten Platz ein. Den wärmsten     
    Tageshöchstwert gab es mit 30,5 °C am 29. Juni. Es war der einzige klimatologische Hitzetag des Monats (-1   
    Tag). Hinzu gesellten sich noch 7 Sommertage (-2 Tage). Am 30. Juni verzeichneten wir mit 16,0 °C das     
    sechstmildeste Juniminimum unserer Messreihe. Den Tiefstwert diesen Monat zeigte das Thermometer mit 5,7   
    °C am 14. Juni.                  
                         
    Mit einem Tagesmaximum von 10,9 °C verpassten wir am 11. Juni nur knapp den ersten klimatologisch kalten   
    Tag (= Tageshöchstwert maximal 10 °C) seit 11 Jahren. Durchschnittlich sollte ein kalter Tag einmal pro Juni     
    auftreten. Was bis 2013 auch regelmäßig der Fall war, ist seit 2014 komplett verschwunden. Kalte Tage im Juni   
    waren beispielsweise im Tal von Faistenau und Hintersee seit den 1960er Jahren ein verlässlicher Gast (Schnitt   
    1961-90: 2 Tage). Der Juni 1962 erlebte mit 7 kalten Tagen den Höhepunkt, 6 kalte Tage gab es zumindest in   
    einem Juni pro Dekade. Zwei- bis dreimal pro Jahrzehnt gingen die Juni ohne kalten Tag einher. Letztmals     
    brachte eben der Juni 2013 nochmals 6 kalte Tage. Seitdem trat dies nicht mehr auf. Wohl ein Hinweis dafür,     
    das Kaltluftvorstöße im Juni seltener und/oder schwächer geworden sind.          
                         
    Mit dem Juni endete auch das erste Halbjahr 2024. Dieses war beim Niederschlag mit gut 8 % etwas im Plus.   
    Die Mitteltemperatur für die ersten 6 Monate wies hingegen einen gigantischen Überschuss an Wärme auf. Mit   
    einer Abweichung von +2,7 °C fiel diese doppelt so hoch aus als bei den bisherigen Spitzenreitern im     
    Vergleichszeitraum 2014 und 2020.                
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Fr, 07.06.24 Rückblick Mai: Warmes Waschlwetter finalisiert Lenzrekord  
     
                         
    + 196 l/m² Niederschlag                  
    + 12,0 °C mittlere Temperatur                
    + 6 Gewitter                  
    + 8,8 °C Frühlingsmittel                  
                         
    Mit dem ausgehenden meteorologischen Frühjahr 2024 vollbrachten wir das Kunststück des dritten     
    Temperaturrekordes für eine Jahreszeit in Folge. Der Herbst 2023, der Winter 2023/24 und schließlich der Lenz   
    2024 waren die bislang wärmsten Vertreter ihrer Zunft in der Hinterseer Messreihe. Ganz gut temperiert war     
    auch der dritte Frühlingsmonat, der Mai. Das Wetter zeigte sich oftmals von seiner wechselhaften Seite. Die     
    Statistik für den vergangenen Monat wies aber keine großen Besonderheiten auf.        
                         
    Der Beginn des dritten Frühlingsmonats stand unter dem Abzug von Hochdruck nach Nordosteuropa, weshalb   
    zu seinem Bruder über dem Südwesten des Kontinents ein Spalt aufging, welcher von einem Trog ausgefüllt     
    wurde. Dieser erstreckte sich während der ersten Dekade über die Britischen Inseln bis zum östlichen     
    Mittelmeerraum und mehrere kleine Tiefs wanderten etwas westlich des Alpenraums südostwärts, sodass sich   
    hierzulande eine sehr milde und wechselhafte Wetterlage einstellte. Zum ersten Dekadenwechsel verbanden     
    sich die beiden Hochdruckgebiete und der Alpenraum kam von Nordosten her in deren Einflussbereich. Trocken-  
    warme Luft ermöglichte einen klaren Blick in den Nachthimmel, der von 10. auf den 11. Mai ein spektakuläres     
    Schauspiel an Polarlichtern bot. Der stärkste Sonnensturm seit 2003 ließ den Himmel über Österreich in     
    verschiedensten Rottönen aufleuchten. Derweil versuchte der zum Nordostatlantik und nach Südosteuropa     
    abgedrängte Tiefdruck im zweiten Maidrittel wieder mehr Richtung Mitteleuropa vorzurücken. Zwischen dem     
    nordwärts ausgedehnten Azorenhoch und der weiterhin bestehenden Antizyklone über Skandinavien etablierte   
    sich nach Monatsmitte erneut die bekannte Troglage von Nordwesteuropa bis in den zentralen Mittelmeerraum.   
    Österreich kam dabei an der Vorderseite eines Tiefkomplexes über Westeuropa zu liegen, mit der es in feucht-  
    warmer Luft aus dem adriatischen Raum unbeständig weiterging. Die eingefahrene Großwetterlage blieb auch   
    während der dritten Maidekade stabil. Zahlreiche kleine Tiefs bewegten sich über Frankreich und Deutschland in   
    nördliche Richtung und brachten labile Luftmassen aus dem Mittelmeerraum fortan zu uns herbei. Auf der     
    Rückseite der Tiefs sorgte die herumgeholte Adrialuft zunehmend für größere Niederschläge über West- und     
    Südwestdeutschland. Die letzten Maitage standen im Zeichen einer beginnenden Vb-Lage mit einem nach     
    Frankreich ziehenden Nordseetief in Kombination mit einem Ablegertief über Oberitalien, das sich zum     
    Monatswechsel nordostwärts orientierte.              
                         
    In Österreich war der Mai ein durchaus nasser und teils trüber Geselle. Die Temperaturen lagen mit +1,0 °C     
    Abweichung zum Referenzmittel 1991-2020 über dem Schnitt.  Im Vergleich zur Normalperiode 1961-90             
    betrug das Plus 2,4 °C. Es war der 28. wärmste Mai der österreichischen Messgeschichte. Auf den Bergen     
    beliefen sich die Abweichungen auf +0,6 °C bzw. +2,1 °C. Ordentliche Überschüsse in der Niederschlagsbilanz   
    von bis zu drei Viertel zeigten sich vom Westen bis in den Südosten sowie im Inn- und Waldviertel. Dabei stach   
    der Süden mit teils dem 2,5-fachen des Üblichen heraus. Vom Norden Salzburgs bis Wien hingegen fielen die   
    Regenmengen um das langjährige Mittel aus, stellenweise war der Mai sogar bis gut ein Drittel zu trocken.     
    Bundesweit war es mit +41 % Abweichung der feuchteste Mai seit 5 Jahren. Nassester Ort war Laterns     
    (Vorarlberg) mit 332 l/m². Dafür reichten 258 Sonnenstunden Andau (Burgenland) zum lichtreichsten Ort in     
    diesem Monat. Die Gebiete vom Tennengau bis ins Nordburgenland bekamen durchschnittlich viel Sonne. Non   
    Vorarlberg bis zum Südburgenland betrug das Defizit bis zu einem Drittel, in Kärnten gab es Einbußen bis zur     
    Hälfte. Österreichweit schien die Sonne schließlich um 13 % weniger, ähnlich wie 2023 und 2020.      
                         
    Hintersee befand sich diesen Mai in der Region mit den relativ geringsten Niederschlägen. Demnach     
    akkumulierte sich im Mai an unserer Station eine Niederschlagssumme von 196 l/m², welche sich diesmal aus   
    Regen und ein paar Hagelkörnern zusammensetzte. Schnee fiel diesen Monat keiner mehr. Trotzdem lag die     
    Monatsmenge um 16 % unter dem langjährigen Schnitt. Letztmals mehr Niederschlag gab es im Mai 2021 (263,5   
    l/m²). Die höchsten Tagesmengen erzielten wir mit jeweils 25 l/m² am 3. und am 22. Mai. Insgesamt gab es 19   
    Niederschlagstage (-1 Tag). AM 2. Mai endete eine 7-tägige trockene Phase.        
                         
    Mangels flockigem Niederschlag war die Regensumme ident der Niederschlagsmenge. Einzig die Abweichung   
    fiel mit -8 % geringer aus. Der Mai 2024 platzierte sich im Mittelfeld unserer Messreihe. Mit 19 Regentagen gab   
    es durchschnittlich viele.                  
                         
    Die Gewittertätigkeit ließ im Mai an 5 Gewittertagen 6 Zellen über das Gemeindegebiet hinweg ziehen. Davon   
    waren zwei Gewitter mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel verbunden. Diese gingen an den Nachmittagen     
    des 13. Und 25. Mai nieder.                
                         
    Die Monatsmitteltemperatur bewegte sich mit 12,0 °C bei einer Abweichung von +1,5 °C zum langjährigen     
    Schnitt im Bereich der letzten beiden Maimonate. Zuvor war der Mai 3 Jahre etwas unterdurchschnittlich     
    gewesen. Der Mai 2024 rangierte sich dennoch auf dem 4. Platz unserer Messreihe ein. Er liegt somit im     
    Dachgeschoss des breiten Mittelfelds, welches mit dem Range von +/-1,6 °C zum langjährigen Schnitt den     
    Großteil aller Maimonate umfasst. Der Temperaturverlauf im heurigen Mai war recht konstant und so fielen die   
    ersten beiden Monatsdrittel markant zu warm aus. Die dritte Dekade war durchschnittlich temperiert.    
                         
    Das höchste Tagesmaximum erreichten wir mit 24,9 °C schon am 1. Mai. Die Minima mit je 5,2 °C dann am 4.   
    und 10. Mai. Dem entsprechend gab es weder Frost-, noch kalte oder Sommertage. In einem durchschnittlichen   
    Mai sollte aber zumindest noch einmal Luftfrost auftreten, es 5 kalte Tage und immerhin 3 Sommertage geben.  
                         
    Was es im meteorologischen Frühling normalerweise geben sollte, nämlich eine ungenierte Portion an Winter im   
    März und weniger werdende Kaltluftvorstöße im April und Mai, suchte man im heurigen Lenzterzett beinahe     
    vergebens. Die erste Hälfte des Frühlings 2024 war bestimmt von einer extremen Wärmeanomalie, die Mitte     
    April für eine Weile von Spätwinter unterbrochen wurde, ehe es von Ende April an wieder meist übertemperiert   
    weiterging.                     
                         
    In Hintersee schloss der Frühling mit einer Mitteltemperatur von 8,8 °C bei einer Abweichung von +2,6 °C mit     
    Respektabstand auf dem ersten Platz und damit einem neuen Stationsrekord. Die Frühlinge 2018 (Mittel: 8,2 °C   
    und 2011 (Mittel: 7,8 °C) wurden eindeutig nach hinten verdrängt.          
                         
    Dabei zeigte sich das diesmalige Frühjahr mit einer Niederschlagssumme von 602 l/m² mit +19 % relativ feucht   
    und entsprach der Nässe des Vorjahres. Die erwähnten 2018 (277 l/m²) und 2011 (351 l/m²) bilanzierten     
    hingegen recht trocken. Wir zählten heuer 44 Regentage (+3 Tage) und 15 Schneefalltage (+1 Tag).    
                         
    In Österreich war der Frühling mit einem Plus von 20 % auf der nasseren Seite. Der feuchteste Fleck lag mit     
    einer Niederschlagsmenge von 759 l/m² am Loiblpass (Kärnten). Am sonnigsten war es dagegen mit 661     
    Stunden in Andau (Burgenland). Bundesweit blieb die Sonnenscheinbilanz mit -9 % aber ein Stück unter dem     
    Normal. Weit weg von Normal waren wir heuer bei den Temperaturen. Mit einer Abweichung von +1,9 °C zum     
    Referenzmittel 1991-2020 war das Frühjahr 2024 im Tiefland das bislang wärmste in der österreichischen     
    Messgeschichte. Im Vergleich zum Klimamittel 1961-90 betrug die Abweichung satte +3,3 °C. Auf den Bergen   
    landete der diesjährige Frühling mit Abweichungen von +1,6 °C bzw. +3,1 °C auf dem 3. Platz. Nach dem     
    neuen Herbstrekord 2023 und dem zweitwärmsten Winter 2023/24 war es die dritte extrem warme Jahreszeit     
    in Folge.                    
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at, www.uwz.at                
                         
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    Di, 04.06.24 Abendlicher Starkregen bringt Hochwasser  
     
                         
    Das Ausklingen der primär für Teile Süddeutschlands zum Monatswechsel heftigen Hochwasserlage brachte am   
    Montag nun auch im Norden Salzburgs ein markantes Starkregenereignis, welches lokal für Hochwasser bzw. für   
    kleinere Überflutungen sorgte.                
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Am Montag zeigte sich weiterhin eine von schwachen Druckgegensätzen geprägte Großwetterlage. Ausgehend   
    vom Azorenhoch stieß ein Hochkeil via Westeuropa bis in das nördliche Deutschland vor und drängte ein     
    Höhentief über Polen weiter ostwärts ab. Zudem drehte sich über Oberitalien ein Wirbel ein, welcher sich über   
    die Adria und den Balkan in Richtung Ungarn verlagerte.            
                         
    Dabei wurde an der Vorderseite des Italientiefs feuchte und milde Meeresluft um den Alpenbogen herumgeführt.   
    Die nun an der Alpennordseite der Ostalpen mit einer nordöstlichen Höhenströmung eintreffende feucht-labile     
    Luft glitt hier auf die bodennah mit einer nordwestlichen Komponente einströmenden kühlen Luft auf.    
                         
    Im Ergebnis bildeten sich in der labil geschichteten Luft im Laufe des Montags nach dem Abklingen leichter     
    nächtlicher Niederschläge eines Frontrestes am Montag tagsüber zusehends mehr Regenschauer.    
                         
                         
    Schauer verclustern zu Starkregengebiet              
                         
    Bereits am Nachmittag zog eine Gewitterzelle mit Wolkenbruch vom Innviertel über den nordöstlichen Flachgau   
    südwestwärts und hielt hier die Einsatzkräfte in Atem. Doch auch sonst bildeten sich jetzt im Norden des     
    Salzburger Landes zahlreiche Schauerzellen, die sich mit kräftigen Schüttern auf die Gebiete darunter ergossen.   
    Hierbei konnte das Potential des in der Luft gespeicherten Wassers sehr gut umgesetzt werden, da die Zellen   
    aufgrund der lahmen Höhenströmung nur ganz langsam vom Fleck kamen.        
                         
    Während des frühen Abends verclusterten sich die kriechenden Schauer allmählich zu einem regionalen     
    Starkregengebiet, das sich innerhalb der nächsten Stunden über den südöstlichen Flachgau schob und dort in   
    den Staulagen der Osterhorngruppe sowie dem angrenzenden Salzkammergut kräftigen Dauerregen brachte.    
                         
                         
    Abendlicher Starkregen in Hintersee              
                         
    Sonnig aufgeheiterte Phasen wechselten sich tagsüber in Hintersee mit kurzen, kräftigen Regenschauern ab.     
    Am späten Nachmittag zog ein weiterer Starkregenschauer im Schneckentempo über das Gemeindegebiet,     
    welchem bald neuerliche Schauerzellen folgten.              
                         
    Nach einer letzten Regenunterbrechung gegen 20 Uhr setzte schließlich schauerartig verstärkter Dauerregen     
    ein. Bis nach Mitternacht schüttete es nun kräftig und die Gräben und Bäche schwollen zu einem mittleren     
    Hochwasser an.                  
                         
    Innerhalb von 5 Stunden kamen 42 l/m² an Regen vom Himmel, ehe die Intensität des Niederschlags merklich     
    nachließ und dieser in der zweiten Nachthälfte gänzlich abklang.          
                         
    Über das gesamte Ereignis gesehen, waren es von Montagfrüh bis zum Dienstagmorgen in Summe 59,5 l/m² an   
    Regen bei unserer Station. 2 l/m² mehr als in St. Wolfgang im benachbarten Oberösterreich. Alle anderen     
    Stationen der Gegend hatten deutlich weniger Niederschlag bzw. entzog sich der Wolkenbruch im nordöstlichen   
    Flachgau mangels Messpunkt einer Mengendokumentation.            
                         
                         
    Feuerwehren im Nordostflachgau gefordert              
                         
    Der nachmittägliche Wolkenbruch über dem nordöstlichsten Zipfel Salzburgs forderte die dortigen Einsatzkräfte.   
    Der Schwerpunkt lag dabei in Bürmoos und Dorfbeuern, wo insgesamt gut 60 Keller ausgepumpt werden     
    mussten. In Bürmoos war der Kaiserbach ausgeufert und hatte eine Siedlung überschwemmt. In Dorfbeuern     
    wurde die Michaelbeuerer Landessstraße kleinräumig vermurt.          
                         
    In Oberndorf wurde die Salzburger Straße überflutet, in Dienten ein Weg vermurt. In Tiefgraben (Oberösterreich)   
    wurde ein Haus überflutet und der danebenliegende Weg vermurt.          
                         
    Nach den Regenfällen erreichte die Salzach in der Stadt Salzburg mit einem Wasserstand von 4,6 m zwar die   
    Warngrenze, blieb aber weit unter einer schadensträchtigen Wasserführung. Lediglich die Brückenunterführungen   
    mussten aufgrund von Überflutungen gesperrt werden.            
                         
    In Summe rückten 160 Feuerwehrleute zu 383 Schadstellen aus. Fast Ein gutes Viertel davon alleine in     
    Bürmoos.                    
                         
                         
    Großes Hochwasser in Süddeutschland              
                         
    An den Vortagen gingen starke Niederschläge von der Schweiz und Vorarlberg über Teile Baden-Württembergs   
    und Bayerns bis hinein nach Sachsen und Thüringen nieder.             
                         
    Vor allem in Württemberg und Schwaben fielen binnen 2 Tagen verbreitet zwischen 150 und 200 l/m² regen. Dort   
    kam es deswegen an kleineren und mittleren Fließgewässern zu einem Jahrhunderthochwasser und einige     
    Landkreise riefen den Katastrophenfall aus.              
                         
    Die Einträge der Nebenarme erzeugten dann auch an der Donau eine mittlere Hochwasserwelle, worauf sich die   
    Orte am Flusslauf an den Folgetagen rüsteten. Bedingt durch die Niederschläge am Montag, die durch den Inn in   
    die Donau gebracht wurden, strömten am Montag und Dienstag ab Passau (Bayern) zwei Scheitelwellen Lauf     
    abwärts. In Passau wurde kurz und knapp die 10-m-Marke beim Donaupegel erreicht, in Linz (Oberösterreich)   
    waren es rund 7,5 m. Der mobile Hochwasserschutz tat seinen Dienst und es kam nur zu kleinräumigen     
    Ausuferungen.                   
                         
    Quelle: www.orf.at, salzburg24.at, www.uwz.at              
                         
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    Do, 02.05.24 Vorläufige Winterbilanz 2023/24  
     
                         
    Die abgelaufene Wintersaison brachte nur kurze Einschübe an richtigem Winterwetter und war von teils     
    extremen und lange anhaltenden Wärmephasen durchzogen. Dadurch kam es diesen Winter zu einem neuen     
    Temperaturrekord bei einem deutlichen Mangel an Neuschnee. Riesige Einbrüche gab es bei der Anzahl der     
    Frosttage sowie der Schneedeckendauer. Es fehlte zum zweiten Mal in Folge knapp die Hälfte des Schneesolls.   
    Die Schneedecke blieb 50 Tage unter den Erwartungen und gut 9 Wochen zu wenig Frost sorgten für ein Plus   
    von 3 Grad über Normal.                  
                         
    Der Winter brauchte nach einem rekordwarmen Herbst wenig überraschend länger, um mit dem ersten     
    Schneefall und zugleich Schneedeckentag am 17. November sein Stelldichein zu geben. Hinter einer kurzen     
    Atempause setzte sich die kalte Jahreszeit in der dritten Novemberdekade durch und bis Anfang Dezember     
    schneite es wiederholt und ein paar Mal auch mit markanten Schneemengen. Der November wurde gleich mit     
    einer Monatssumme von 91 cm der schneereichste Monat des Winters. Dies passierte auch in den Wintern     
    1995/96 und 2007/08. Allerdings summierten diese Winter final mit einer mehr als doppelt so hohen     
    Neuschneesumme.                  
                         
    Die größte Tagesmenge schneite es mit 42 cm am 2. Dezember. Tags darauf erreichte die Schneedecke mit 88   
    cm ihren Höchststand. Die Winterfreuden waren aber bald jäh vorbei und der weitere Dezember glänzte durch   
    nasses, mildes und windiges Westwetter.              
                         
    Der Jänner bekam nach dem ersten Mildeschub der Saison die Kurve und versöhnte Winterfreunde in seiner     
    Mitte mit frostigem Hochdruckwetter. In diese Zeit fiel auch die tiefste Temperatur, welche mit -10,4 °C am 13.   
    Jänner aber verhältnismäßig mild ausfiel. Gegen Ende des Monats begann eine exorbitante Wärmephase, die   
    sich mit neuen Rekorden durch Februar und März bis Mitte April hinzog.           
                         
    Der Winter verschwand für fast drei Monate komplett aus unserer Gemeinde und kehrte erst mit einem     
    Kaltluftvorstoß am Beginn der zweiten Aprilhälfte zurück. Nach einer ungewöhnlich langen Abstinenz blieb es für   
    1 ½ Wochen spätwinterlich mit kleinen, aber regelmäßigen Schneefällen. Den letzten Schneefall- und     
    Schneedeckentag gab es am 25. April.              
                         
    Der Winter 2023/24 schaffte es auf eine Neuschneesumme von 314,5 cm, was ein Minus von 43,7 % zum     
    langjährigen Schnitt bedeutete. Er folgte damit dem Vorwinter 2022/23 (333,5 cm) als Sechster unter den     
    schneeärmsten Wintern in Hintersee seit 1988. Mit dem Winter 2019/20 (227,5 cm) befinden sich unter den     
    unrühmlichen 7 nun drei Winter aus den letzten Jahren.            
                         
    Die beste Monatsleistung vollbrachte mit 91 cm der November, der Dezember kam noch auf 84 cm, im Jänner   
    waren es klägliche 60 cm, Februar mit 16 cm und März mit 9,5 cm waren praktisch Totalausfälle, der April konnte   
    mit 54 cm für seine Verhältnisse recht gut bilanzieren. Der April war mit einer Verdoppelung seiner     
    durchschnittlichen Schneemenge der relativ Erfolgreichste, der November lag um die Hälfte über dem Soll. Dies   
    konnte die Einbrüche in den übrigen Monaten aber nicht ausbügeln. Das Minus betrug zwischen 32 und 91 %.    
                         
    Die Zahl der Schneefalltage lag mit 45 (-12 Tage) gleich auf wie im Vorwinter und jenem aus 2001/02. Davon     
    entfielen auf April und Dezember 10, auf den November 9 und den Jänner 8, auf den Februar lediglich 5 sowie   
    den März geringe 3.                  
                         
    Die Schneedeckenzeit dauerte zwar vom 17. November bis zum 25. April, jedoch war sie während dieses     
    Zeitraums die Hälfte abwesend. Die längste Schneedeckenperiode an unserer Station konnte man zwischen     
    dem 24. November und 25. Jänner beobachten. Im Anschluss zog sie sich für fast drei Monate, ausgenommen   
    einzelne Tage im Rahmen von Schneefällen, zurück und kam erst vom 17. Bis zum 25. April für ein spätes     
    Gastspiel ins Tal retour. In Summe ermittelte sich mit 79 Schneedeckentagen (-50 Tage) im Winter 2023/24 ein   
    neuer Tiefststand in dieser Kategorie. Es waren nochmal 10 Tage weniger als im Winter 2022/23. Einzig im     
    Dezember hielt sich am Beobachtungspunkt durchgängig eine geschlossene Schneedecke, im Jänner brach die   
    Schneedeckendauer nach 25 Tagen ab. April und November (je 9) boten zumindest an einem Drittel des Monats   
    eine Schneebedeckung auf. Februar (3) und März (2) gingen beispiellos und de facto aper vorbei.      
                         
    Historisch war das Ausbleiben von Kälte in diesem Winter. Sinnbildlich hierfür war der unfassbare Rückgang an   
    Frosttagen, die mit 52 (-65 Tage) die mit Abstand geringste Anzahl unserer Messreihe aufboten. Der bisherige   
    Negativrekord von 75 Frosttagen aus dem Winter 2015/16 wurde eindeutig unterlaufen. Selbst die sehr milden   
    Winter 2022/23 (80 Tage) und 2019/20 (89 Tage) brachten viel mehr Frost als die diesmalige Wintersaison. Vor   
    allem im Februar und März ereignete sich fast kein Frost mehr, aber auch die anderen Monate war die Zahl der   
    Frosttage zu niedrig.                  
                         
    Das es bei den Eistagen keine geschichtsträchtige Nullnummer gab, war der Kältephase Mitte Jänner zu     
    verdanken. Dennoch blieb der Winter 2023/24 mit nur 12 Eistagen (-21 Tage) um zwei Drittel unter dem Soll und   
    wurde Viertletzter. Allein die Winter 2019/20 (1 Tag) sowie 2013/14 und 2015/16 (8 Tage) hatten noch weniger   
    Eistage.                    
                         
    Einen neuen Bestwert in die andere Richtung vermochten die Temperaturen. In den meteorologischen     
    Wintermonaten Dezember bis Februar betrug die Mitteltemperatur in Hintersee 1,8 °C und lag damit 2,9 °C über   
    dem Normal. Damit wurde der Winter 2015/16 (Mittel: 1,4 °C) als mildester Winter unserer Messreihe abgelöst.   
    Auf Platz 3 reihte sich nun der Winter 2019/20 (Mittel: 1,2 °C) ein vor den beiden Viertplatzierten aus 2013/14     
    und 2022/23 (Mittel: 0,7 °C). Die fünf mildesten Winter sind demnach alle in den letzten 10 Jahren aufgetreten.    
                         
    Erweitert man das Wintermittel noch um die Monate November und März, so wird die Abweichung mit +3,2 °C   
    bei einem Mittel von 3,1 °C noch eklatanter. Auch hier wurden die Winter 2015/16 (Mittel: 2,5 °C) und 2019/20   
    (Mittel: 2,2 °C) eine Position nach hinten verdrängt.            
                         
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    Mi, 01.05.24 Rückblick April: Der Kniefall des Aprilsommers  
     
                         
    + 235,5 l/m² Niederschlag                
    + 54 cm Neuschnee                  
    + 8,0 °C mittlere Temperatur                
    + 28,4 °C Tageshöchstwert                
                         
    Der zweite meteorologische Frühlingsmonat setzte in der ersten Monatshälfte die exorbitante Wärmeanomalie,   
    die seit Ende Jänner das aktuelle Jahr bestimmte, nahtlos fort und erschien temperaturmäßig in Badelaune. Den   
    frühesten Sommertagen in Hintersee folgte Mitte April ein furioser Absturz in eine spätwinterliche Episode mit     
    Schneefällen, die den April wieder ein Stück zurechtrückte. Dazu fiel er ziemlich nass aus und bot das 15. Jahr in   
    Folge etwas Weiß.                  
                         
    Der April begann mit dem zweiten Osterfeiertag und einer saftigen Ladung Saharastaub, die von       
    Algerien/Tunesien nach Mitteleuropa geführt wurde. Dies geschah im Rahmen eines Föhnsturms, der am     
    Monatsersten mit bis zu 114 km/h in Zell am See blies. Dadurch wurden subtropische Luftmassen im Vorfeld     
    eines Troges zum Alpenraum befördert. Neben dem Zentraltief vor den Britischen Inseln zog ein Biscayatief     
    nordostwärts. Beide Drucksysteme samt einem Folgetief über den Britischen Inseln gestalteten die ersten     
    Apriltage sehr mild und wechselhaft. Danach etablierte sich ein Sturmtief zwischen Island und Schottland,     
    wodurch an der Vorderseite des zugehörigen Troges erneut Subtropikluft inklusive einer geringeren Portion     
    Saharastaub aus Nordwestafrika advehiert wurde. Vom Mittelmeerraum über Mittel- und Osteuropa stand ein     
    Hoch, unter dessen Einfluss es im Alpenraum zu einem für die Jahreszeit außergewöhnlichen Wärmeereignis     
    kam. Die mit der südwestlichen Höhenströmung herbeigeführte Luftmasse erreichte in 1.500 m Höhe Werte bis   
    zu 21 °C und bewegte sich auf Hochsommerniveau. Unterstützung fand die Wetterlage durch ein Ablegertief     
    über der Biscaya, welches der Strömung eine zusätzliche Südkomponente verpasste. Der Hochkern hatte sich   
    strömungsgünstig nach Südosteuropa verschoben. Zahlreiche Temperaturrekorde waren die Folge. Nach     
    Dekadenwechsel zogen schlussendlich die Tiefsysteme ostwärts ab und sorgten für eine Pause im     
    sommerlichen Wetter. Jenes stellte sich aber vor der Monatsmitte rasch mit Hochdruck von Südwesten her     
    wieder ein. Mit Schwenk in die zweite Aprilhälfte stand der über dem Mittelmeerraum und Zentraleuropa liegende   
    Hochdruck mit warmer Luft vor dem Aus. Ein zum Baltikum wanderndes Tief brachte nochmals mit einer     
    südwestlichen Strömung recht warme Luft herbei, doch verhalf der wartenden Kaltfront ein nächstes Tief bei den   
    Britischen Inseln endgültig zum Durchbruch. An der Vorderflanke des über dem Ostatlantik zum Nordmeer sich   
    ausbreitenden Azorenhochs glitt polare Kaltluft via Grönland und Skandinavien direkt nach Mitteleuropa und     
    leitete hier einen herben Witterungswechsel ein. Mit Drehung der Strömung auf nördliche Richtungen ging die     
    historische Wärmeanomalie, die seit dem letzten Jännerdrittel vorherrschend war, vorbei. Erst ein Italientief,     
    später südostwärts ziehende Tiefs über der Nordsee und final ein weiteres Italientief machten den       
    spätwinterlichen Abschnitt mit Schneefällen perfekt. Die Mitte der dritten Aprildekade brachte allerdings mit     
    Aufbäumen des Hochdrucks über Skandinavien und Ost-/Nordosteuropa eine Abkehr und mit einem Biscayatief   
    die Rückbesinnung der Höhenströmung auf eine aus Südwest. Unter dieser Konstellation der neuerlichen     
    Trogvorderseite ging der April föhnig und warm in die Zielgerade.          
                         
    Trotz des gravierenden Temperaturrückgangs zur Aprilmitte behielt die Wärme im zentralen Frühlingsmonat in   
    Österreich die Oberhand. Mit einer Abweichung von +1,2 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 in den     
    Niederungen schaffte es der heurige April dennoch auf den 13. Platz der Messreihe. Im Vergleich zum     
    Klimanormal der Periode 1961-90 betrug die Abweichung +2,7 °C. Auf den Bergen lag das Wärmeplus bei 1,8   
    bzw. 3,4 °C. Der Sommereinbruch zwischen dem 7. Und 9. April sorgte mit genau 30 °C in Bruck/Mur     
    (Steiermark) für den frühesten Hitzetag in der österreichischen Aufzeichnungsgeschichte. Dieser trat um 10 Tage   
    früher auf als noch beim alten Rekord aus 1934. Eine Woche später folgten weitere Hitzetage. Insgesamt erzielte   
    rund ein Drittel aller Stationen im Land neue Aprilrekorde. Darunter waren Landeshauptstädte wie Innsbruck     
    (30,7 °C, Tirol) und Graz (30,5 °C, Steiermark) sowie Bergstationen am Feuerkogel (20,9 °C in 1.618 m,     
    Oberösterreich), die Villacher Alpe (15,0 °C in 2.117 m, Kärnten) oder die Schmittenhöhe (17,7 °C in 1.956 m).   
    Die höchste Apriltemperatur gab es übrigens in Deutschlandsberg (Steiermark) mit 31,7 °C. Die       
    Niederschlagsbilanz zeigte im April in Österreich ein Plus von 15 %. Oftmals bewegten sich die Monatsmengen   
    um das vieljährige Mittel. Im Bregenzerwald, stellenweise in Osttirol und Kärnten sowie im Ostalpenraum vom     
    südlichen Oberösterreich bis ins Südburgenland gab es bis zu drei Viertel mehr an Regen und Schnee. Lokal     
    waren es im Nordburgenland und dem angrenzenden Niederösterreich um die doppelte Menge aufgrund von     
    Gewittern und besagter Italientiefs. Bis zur Hälfte weniger an Niederschlag gab es im Norden sowie im Tiroler     
    Oberland. Nassester Ort war Alberschwende (Vorarlberg) mit 187 l/m². Mit +1 % marginal war die Abweichung   
    bei der Sonnenscheindauer. Dabei schien die Sonne im Südosten bis zu einem Viertel mehr, dafür ganz im     
    Westen bis zu einem Drittel weniger. Sonnigster Ort war Güssing (Burgenland) mit 230 Sonnenstunden.    
                         
    Zum dritten Mal in Folge präsentierte sich der April in Hintersee recht nass. Heuer akkumulierten sich mit 235,5   
    l/m² um 88 % mehr als im Schnitt. Hinter 2023 (280,5 l/m²) und 2017 (252,5 l/m²) landete der April 2024 auf dem   
    3. Platz vor 2022 (169,5 l/m²). Den meisten Niederschlag gab es am 20. April mit 40 l/m² aus nur wenigen     
    Zentimetern sehr nassen Schnees. Wir zählten 16 Niederschlagstage (+1 Tag). Am 26. April begann eine     
    zumindest 5 Tage andauernde niederschlagsfreie Phase.            
                         
    Eine aufziehende Kaltfront gab diesen Monat auch den Startschuss für die Gewittersaison. Am Abend des 15.   
    Aprils donnerte eine Entwicklung mit starkem Regen als erste und einzige Zelle des Monats über das Gemeindegebiet.  
                         
    Einen ausgewogenen Monat wies der Blick auf die Regenstatistik aus. Mit 98 l/m² bei einem Minus von 4 %     
    landete der heurige April im guten Mittelfeld. Der meiste Regen fiel mit 31 l/m² am 16. April. Es war die     
    neunthöchste Tagessumme in einem April. Zuletzt mehr regnete es im April mit 33,5 l/m² vor genau einem Jahr.   
    Das Flüssige verteilte sich auf 10 Regentage (-2 Tage), welche primär in der ersten Monatshälfte auftraten.    
                         
    Die zweite Aprilhälfte gehörte vom 16. Bis zum 25. April dem Spätwinter. AN diesen 10 Tagen schneite es (+6   
    Schneefalltage), wobei an 2 Tagen nichts Messbares liegen blieb. Insgesamt brachte es der April auf eine     
    Schneesumme von 54 cm bei einer Abweichung von +105 %. Beinahe gleich auf wie die Aprilmonate aus 2001,   
    2015 und 2002 schaffte er hinter diesen den Sprung auf den 9. Platz unserer Messreihe. Am meisten schneite es   
    mit 13 cm am 18. April. Die Zahl der Schneefalltage war gemeinsam mit 2001 und 2021 die höchste in einem   
    April. Profitieren konnte davon auch die Schneedecke, die sich vom 17. April an unserer Station für 9 Tage     
    geschlossen halten konnte. Ihren Höchststand erreichte sie mit 11 cm am 24. April. Auf den Großteils schon     
    ausgeaperten Bergen kamen zwischen einem halben und einem Meter Schneehöhe hinzu.      
                         
    Der Temperaturverlauf im April war durchaus sonderbar und brachte genau zur Monatsmitte einen fulminanten   
    Absturz. War die erste Aprilhälfte noch mit einer Abweichung von +6,6 °C rekordwarm, blieb die zweite     
    Aprilhälfte um 3 °C unterkühlt. Es ging demnach von Durchschnittswerten, wie sie Ende Mai üblich wären, zwei   
    Monate retour. Für den gesamten April ermittelte sich daher bei einer mittleren Temperatur von 8,0 °C eine     
    Abweichung von +1,8 °C. Es war somit der fünftwärmste April unserer Messreihe. Vom Rekord aus 2018 (Mittel:   
    10,0 °C) blieben wir deutlich entfernt, jedoch war es der erste überdurchschnittliche April seit 2020. Der     
    Rückgang des Temperaturniveaus spiegelte sich auch in den einzelnen Dekadenmitteln, welche im ersten     
    Aprildrittel mit einer Abweichung von +6,7 °C den nächsten Dekadenrekord brachten. Das Mitteldrittel lag noch   
    um 1,5 °C über Normal, die dritte Aprildekade dagegen um 2,8 °C unter Schnitt.        
                         
    Die Tagesmaxima erklommen am 7. April das frühste Mal in unserer Messreihe die Marke eines Sommertages   
    und unterboten den alten Bestwert aus 2007 um 6 Tage. Am 8. April folgte mit einem Höchstwert von 28,4 °C der   
    wärmste Tag des Monats und zugleich der zweitwärmste Apriltag in Hintersee. Bis Aprilende kamen zwei weitere   
    Einträge unter den ersten Zehn hinzu. Einen neuen Rekord erzielten wir am 8. April mit einem Tiefstwert von     
    10,4 °C bei den mildesten Aprilminima. Auch die 10,0 °C vom 15. April übertrafen die bisherige Bestmarke. Unter   
    den 10 mildesten Tiefstwerten platzierten sich gleich fünf aus dem heurigen April. Die tiefste Temperatur im April   
    2024 gab es mit -0,8 °C am 26. April. Es war einer von 2 Frosttagen (-5 Tage). Weiters ereigneten sich 11 kalte   
    Tage (+1 Tag) und 4 Sommertage (+3 Tage), was die Einstellung des Sommertagerekordes aus 2018     
    bedeutete.                    
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Di, 09.04.24 Frühester Sommereinbruch als Dreierpack  
     
                         
    Nicht einmal eine ganze Woche nach der Rekordserie an 20ern, die es zu Ostern gab, setzte das Wetter zu     
    neuen Höhenflügen an. Von Sonntag bis Dienstag brach der Sommer vollends aus und wir erlebten die     
    frühesten meteorologischen Sommertage mit mehr als 25 °C. Subtropikluft sorgte für die bisher größte     
    Wärmephase derart früh im Jahr und zugleich für den frühesten Hitzetag in Österreich.        
                         
                         
   
Subtropikluft auf Europaurlaub
                   
                         
    Ausgangspunkt für die nächste Wärmerekordjagd im jungen 2024 war am Wochenende ein quasi stationäres     
    Sturmtief mit einem minimalen Kerndruck von ca. 955 hPa im Seegebiet zwischen Island und Schottland. Der     
    zugehörige Trog griff dabei über dem Ostatlantik weit südwärts bis zur Iberischen Halbinsel aus und beförderte   
    an seiner Vorderseite in einer südwestlichen Höhenströmung sehr warme Subtropikluft aus Marokko nordostwärts.  
                         
    Die unentwegte Warmluftzufuhr stützte ein Hochdruckgebiet, das vom zentralen Mittelmeerraum über Mittel- und   
    Osteuropa bis nach Nordwestrussland reichte. Das Hochzentrum lag dabei erst über Mitteleuropa und später     
    über Südosteuropa.                  
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
   
 
                   
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild. Großwetterlage zu Sonntagmitternacht          
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Temperatur der Luftmasse in 1.500 m Höhe zu Sonntagmitternacht    
                         
                         
    Am Montag verstärkte sich der atlantische Trog nochmals und es konnte sich über der Biscaya ein Randtief     
    ausbilden. Dieses zog bis zur Nacht auf Dienstag rasch nordostwärts bis zum Ärmelkanal und drückte     
    schlussendlich die bereits über dem Nordwesten Deutschlands und den Benelux seit Sonntag als       
    Luftmassengrenze lagernde Kaltfront ostwärts.              
                         
    Einhergehend setzte sich auch das Sturmtief nach Nordskandinavien in Bewegung und der Trog des Komplexes   
    erreichte nach der Kaltfront von Dienstag auf Mittwoch final den Alpenraum. Dabei verlor die Front allerdings     
    schon vorher an Wetterwirksamkeit und machte sich hauptsächlich durch Drehung und Auffrischen des Windes   
    auf West bemerkbar. Einige Regenschauer folgten und es kühlte markant in allen Höhenlagen um etwa 20 °C     
    ab.                    
                         
    Mit der Randtiefentwicklung kam mit Aufsteilen der Höhenströmung auf Südsüdwest an der Alpennordseite     
    wiederum eine Föhnsituation in Gang, die diesmal aber bei weiten nicht so ruppig war als noch eine Woche     
    zuvor und am Dienstagnachmittag endete.              
                         
    Mit dem Föhn erreichte die Zufuhr der Warmluft am Montag ihren Höhepunkt und die Temperaturen stiegen auf   
    den Bergen auf ein Niveau, das selbst im Hochsommer nur bei Hitzewellen auftritt und für die Jahreszeit ein     
    Novum darstellte.                  
                         
    In die Höhenströmung eingepackt war auch diesmal eine Portion Saharastaub. Die Staubwolke nahm dabei Kurs   
    von Marokko über Spanien und Frankreich bis Deutschland und ging demnach mit ihrer höchsten Konzentration   
    nordwestlich an Österreich vorbei. Dennoch trübte der Staub hierzulande die Luft und der Sonnenschein konnte   
    seine Kraft nicht ganz entwickeln. Am Osterwochenende war die Staubwolke noch auf direktem Weg über das   
    Mittelmeer und Italien in den Alpenraum gezogen.            
                         
                         
    Zweitwärmster Apriltag in Hintersee              
                         
    Die maximale Wärme gab es in Hintersee durch sanfte Föhnunterstützung am Montag. Hier stieg das     
    Thermometer an unserer Station auf 28,4 °C. Es war nach dem Rekord von 29,6 °C vom 28. April 2012 der     
    zweitwärmste Apriltag in unserer Messreihe.              
                         
    Trotz schon gedämpften Sonnenscheins kletterte die Temperatur am Dienstag vor Föhnende nochmals auf 27,4   
    °C. Es handelte sich um den fünftwärmsten Apriltag in Hintersee.           
                         
    Einen neuen Rekord gab es hingegen bei den Tiefsttemperaturen. Am Montag sank die Temperatur nicht unter   
    10,4 °C ab. Erstmals blieb damit ein Tagesminima im April bei uns zweistellig und löste den alten Bestwert von   
    9,4 °C, aufgestellt am 25. April 2020, ab. Neuer Dritter ist der Samstag, der mit einem Minimum von 9,3 °C     
    diesen Platz eroberte.                  
                         
                         
    Höchste Aprilmaxima in Hintersee   Höchste Aprilminima in Hintersee    
                         
    1 28.04.2012 29,6 °C   1 08.04.2024 10,4 °C    
    2 08.04.2024 28,4 °C   2 25.04.2020 9,4 °C    
    3 27.04.2012 27,6 °C   3 06.04.2024 9,3 °C    
    4 20.04.2018 27,5 °C   4 23.04.2018 9,1 °C    
    5 09.04.2024 27,4 °C   5 30.04.2010 8,8 °C    
    09.04.2024 30.04.2003 27,0 °C     24.04.2018 8,8 °C    
    7 21.04.2018 26,4 °C     19.04.2020 8,8 °C    
    8 26.04.2013 26,3 °C   8 07.04.2024 8,5 °C    
    9 13.04.2007 26,0 °C   9 08.04.2011 8,4 °C    
      26.04.2012 26,0 °C   10 24.04.2011 8,3 °C    
                29.04.2018 8,3 °C    
                         
                         
    Frühester Sommertag der Messreihe              
                         
    Bereits am Sonntag, den 7. April war es mit einem Höchstwert von 25,5 °C soweit und wir erlebten im Tal von     
    Faistenau und Hintersee den frühesten Sommertag. Bislang stand diese Marke beim 13. April aus dem Jahr     
    2007.                    
                         
    Wie oben beschrieben, folgten am Montag und Dienstag zwei weitere Sommertage, die den Dreierpack perfekt   
    machten. Ein sommerliches Dreierlei hintereinander in einem April gab es bisher nur vom 26. Bis 28. April 2012,   
    wo sich auch der Temperaturrekord für April ereignete und vom 20. Bis 22. April 2018 mit einem Maximum von   
    27,5 °C am 20. April.                  
                         
                         
    Sommertage verschieben sich weit nach vor              
                         
    Mit den erwähnten drei Tripple Packs an Aprilsommertagen 2012, 2018 und 2024 sind schon die Hälfte aller     
    Sommertage, die es seit den 1960er Jahren in unserem Tal überhaupt gab, aufgezählt. Daran sieht man gut, wie   
    selten so ein Ereignis im April ist. In der ersten Aprildekade kam dies bisher nicht einmal vor. Mit Ausnahme von   
    2007 und 2018 traten alle Aprilsommertage erst im letzten Monatsdrittel auf.        
                         
    Die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten ebenso, dass sich der durchschnittliche Zeitpunkt   
    des Auftretens eines meteorologischen Sommertages bei uns weit nach vorne verschoben hat.      
                         
    Selbstverständlich hängt der erste 25er eines Jahres primär von der aktuell vorherrschenden Wetterlage ab und   
    unterliegt starken Schwankungen. Über die Jahrzehnte ist aber ein klarer Trend ersichtlich.      
                         
    In der Klimareferenzperiode 1961-90 ereignete sich der erste Sommertag bei uns durchschnittlich am 31. Mai.   
    Den frühesten gab es am 26. April 1969, den spätesten am 13. Juli 1974.          
                         
    Seit das neue Jahrhundert angebrochen ist hat sich das durchschnittliche Auftreten des ersten Sommertages auf   
    den 9. Mai, also um 3 Wochen, nach vorne verschoben. Die Messreihe unserer Station zeigt nun den ersten     
    Sommertag für den 7. April und den spätesten am 18. Juni, aufgetreten erst im Vorjahr.      
                         
    Auffällig ist, dass der April den Juni zusehends ablöst. Gab es im betrachteten Zeitraum bis vor dem Millennium   
    (Anm.: Keine Daten für die Jahre 1991-97) einzig 1969 den ersten Sommertag schon im April, so sind in den     
    2000ern gleich 8 erste Sommertage im zentralen Frühlingsmonat vorgekommen. Anders herum musste man     
    beispielsweise 1974 und 1989 sogar bis in den Juli warten, wogegen es seit dem Jahrhundertwechsel nur     
    dreimal noch bis zum Juni dauerte.                
                         
                         
    Frühester Hitzetag in Österreich                
                         
    Was für Hintersee die Sommertage, sind für das gesamte Österreich die meteorologisch heißen Tage oder auch   
    Hitzetage mit einem Höchstwert von zumindest 30 °C. Diese kamen in der Normalperiode 1961-90     
    durchschnittlich das erste Mal am 30 Mai vor und haben sich in den drei Folgejahrzehnten auf den 19. Mai nach   
    vorne geschoben. Den ersten Sommertag sieht Österreich durchschnittlich übrigens am 18. April.      
                         
    Den frühesten 30er gab es bis diesen Samstag am 17. April, erreicht im Jahr 1934 in der Stadt Salzburg.     
    Salzburg/Freisaal hielt auch den zweitfrühesten Hitzetag am 20. April aus 2018.        
                         
    Heuer wurde dieser alte Rekord von den 30,0 °C am Sonntag in Bruck an der Mur (Steiermark) um 10 Tage     
    nach vorne verlegt. Knapp dran waren auch Dellach (Kärnten) und Reichenau an der Rax (Niederösterreich) mit   
    jeweils 29,8 °C.                  
                         
    Gleich am Montag ging es in Schönau/Enns (Oberösterreich) mit 30,3 °C abermals über die 30-Grad-Marke.     
    Leicht darunter blieben die Stationen in Waidhofen/Ybbs (Niederösterreich) mit 29,9 °C sowie Weyer     
    (Oberösterreich) und Salzburg/Freisaal mit 29,8 °C.            
                         
    Am Dienstag verpasste Mooslandl (Steiermark) den Hitzetag mit 29,7 °C als wärmster Ort Österreichs nur     
    knapp. Dahinter folgte Graz/Straßgang mit 28,9 °C (Steiermark)vor Windischgarsten (Oberösterreich) mit 28,6 °C   
    und Weyer mit 28,5 °C.                  
                         
    Nicht gefallen sind die absoluten Aprilrekorde. Dieser liegt für Österreich weiterhin bei 32,0 °C vom 28. April     
    2012 in Waidhofen/Ybbs bzw. für Salzburg bei 31,5 °C vom 27. April 2012 in Salzburg/Freisaal.      
                         
                         
    Höchstwerte in Österreich                
                         
    7. April       8. April            
    Bruck an der Mur 30,0 °C   Schönau/Enns 30,3        
    Dellach im Drautal 29,8 °C   Waidhofen/Ybbs 29,9 °C        
    Reichenau an der Rax 29,8 °C   Weyer   29,8 °C        
    Leoben   29,7 °C   Salzburg-Freisaal 29,8 °C        
    Weyer   29,4 °C   St. Pölten   29,5 °C        
    Weitra   29,3 °C   Feldkirch   29,4 °C        
    Bischofshofen 29,2 °C   Bad Ischl   29,4 °C        
    Litschau   29,1 °C   Klausen-Leopoldsdorf 29,3 °C        
    Langenlois   29,1 °C   Bregenz   29,2 °C        
                         
                         
    Aprilrekorde auf Bergen                
                         
    Die Höchsttemperaturen im Bundesland Salzburg schrammten während dieses Ereignisses zwar knapp an der   
    30-Grad-Marke vorbei, lagen aber dennoch für die Jahreszeit in ungewöhnlicher Höhe. Auf den Bergen fielen     
    auch manch Aprilrekorde, da dort eine Luftmasse vorherrschte, die eigentlich zu sommerlichen Hitzewellen     
    anwesend sein sollte.                  
                         
    So stieg am Sonntag auf der Schmittenhöhe bei Zell am See (1.956 m) die Temperatur auf 16,9 °C, womit der   
    alte Bestwert vom 18. April 1934 um ein halbes Grad überboten wurde. Die Messreihe besteht hier seit 1895. Am   
    Dienstag erzielte der Feuerkogel (1.618 m) bei Bad Ischl mit 20,9 °C einen neuen Aprilrekord. Der Alte war     
    gerade einmal einen Tag alt. Gemessen wird hier seit 1930.            
                         
    Am Montag kletterte das Thermometer am Kolomansberg (1.114 m) auf warme 24,2 °C und war damit nicht     
    mehr weit von einem Sommertag entfernt. Beeindruckend waren die Minima am Kolomansberg von Sonntag und   
    Montag. Selbst in der Nacht verblieben hier die Temperaturen auf ~18 °C. Am Feuerkogel und der gleich hoch   
    gelegenen Loferer Alm zeigten die Stationen ein Minimum von ~13,5 °C. Auf der Schmittenhöhe waren es gut 11   
    °C, auf der Rudolfshütte (2.304 m) ~7 °C und selbst am Sonnblick (3.105 m) blieb die Temperatur leicht über     
    dem Gefrierpunkt.                  
                         
                         
    Talsommer von Süd nach Nord                
                         
    In den Talorten arbeitete sich die Wärme in Salzburg von den Gebirgsgauen nordwärts. Am Sonntag lagen die   
    Spitzenwerte im Pinz- und Pongau, am Montag zeigten der Flachgau und das angrenzende Salzkammergut auf.  
                         
                         
    So siegte am Sonntag Bischofshofen mit 29,2 °C vor Lofer mit 28,6 °C und St. Johann mit 28,5 °C. Der Montag   
    brachte in unserem Bundesland den Höhepunkt der Wärme mit einem Höchstwert von 29,8 °C in       
    Salzburg/Freisaal. Fast heiß wurde es mit 29,4 °C auch in Bad Ischl. Mattsee und St. Wolfgang erreichten 28,5   
    °C. Der Dienstag hatte im Innergebirg keinen Sommertag mehr zu bieten. Jedoch stiegen die Temperaturen im   
    Norden föhnbedingt nochmals bis 28,4 °C in Bad Ischl, 27,1 °C in Abtenau und 26,9 °C in St. Wolfgang sowie     
    26,4 °C in der Stadt Salzburg.                
                         
                         
    Höchstwerte in Salzburg                
                         
    Abtenau   27,1 °C 7.+8.4.   Rudolfshütte 13,7 °C 7.4.    
    Bad Hofgastein 27,7 °C 7.4.   Salzburg/Flughafen 29,8 °C 8.4.    
    Bischofshofen 29,2 °C 7.4.   Salzburg/Freisaal 16,9 °C 7.4.    
    Kolomansberg 24,7 °C 8.4.   Schmittenhöhe 5,9 °C 7.4.    
    Krimml   25,5 °C 7.4.   Sonnblick   28,5 °C 7.4.    
    Lofer   28,6 °C 7.+8.4.   St. Johann   25,8 °C 7.4.    
    Loferer Alm   19,3 °C 8.4.   St. Michael   27,8 °C 7.4.    
    Mariapfarr   23,8 °C 7.4.   St. Veit   28,5 °C 8.4.    
    Mattsee   28,5 °C 8.4.   Tamsweg   26,0 °C 7.4.    
    Rauris   26,4 °C 7.4.   Zell am See 26,4 °C 7.4.    
                         
                         
    Quelle: wetter.orf.at, www.austrowetter.at, www.zamg.ac.at, www.wetterzentrale.de, www.facebook.com (Seiten     
    der Geosphere Austria und der österreichischen Unwetterzentrale)          
                         
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    Fr, 01.03.24 Rückblick Februar: Ja, so wars bei den alten Rittersleut  
     
    So, 07.04.24 Rückblick März: Das Wärmesuperlativ geht weiter  
     
                         
    + 170,5 l/m² Niederschlag                
    + 9,5 cm Neuschnee                  
    + 6,5 °C mittlere Temperatur                
    + 21,8 °C höchste Tagestemperatur                
                         
    Das erste Quartal des Jahres 2024 ist vorbei und man muss sich fragen, wo dieses Jahr mit uns hin will? Seit     
    Ende Jänner hat es den Wärmevorschlaghammer ausgepackt und zerhaut einen Rekord nachdem anderen. War   
    der Februar fast der wärmste März, wurde der tatsächliche März als durchschnittlicher April mit Abstand der     
    wärmste in der Messgeschichte. Die anhaltende Zufuhr von warmen Luftmassen und die geschichtsträchtige     
    Abwesenheit einer Schneedecke sorgten für einen Negativausbruch an Frosttagen und vielen Wärmeanomalien.   
    Es gab fast keinen Neuschnee. Die Niederschlagsmenge war dafür ähnlich hoch wie im Jänner und Februar.    
                         
                         
    Mit Beginn des März schob sich ein blockierendes Hoch von Westrussland nach Skandinavien, wo es erst mit   
    Schwenk in die zweite Monatsdekade ein Stück weiter nordwärts abrückte. Das Hochdruckgebiet Flankierten     
    Tröge über dem Ostatlantik und Osteuropa, wobei die atlantischen Tiefdruckgebiete ihren Wirkungskreis in der   
    ersten Märzwoche in den Mittelmeerraum verlagerten. Zum Ende des ersten Märzdrittels brachte ein Biscayatief   
    eine Föhnlage, um in den Folgetagen nach Mitteleuropa zu wandern und dort in einen Tiefdrucksumpf     
    aufzugehen. Nach der Monatsmitte stieß ein Hoch aus Südwesten vor und drehte die Höhenströmung auf     
    Nordwest. Tiefs bei Irland und Island gewannen Einfluss auf den Alpenraum, ehe sich das ausgedehnte     
    Azorenhoch mit dem weiterhin über dem Nordmeer tätigen Hoch verbinden konnte. Recht stabil war die Brücke   
    aber nicht und so schlich sich rasch wieder ein Tief zur Ostsee. Ihm folgte zum Palmsonntag ein nächstes und     
    für kurze Zeit gelangte frische Luft aus Nordwest bis in den Alpenraum. Die finale Märzwoche brachte anfangs   
    noch nachlassenden Tiefdruckeinfluss, später baute sich von Süden her Hochdruck auf. An der Vorderseite     
    eines Tiefdruckkomplexes bei den Britischen Inseln kam es am Monatsende zu einer Zufuhr subtropischer     
    Luftmassen und Saharastaubes aus Nordafrika.              
                         
    Nach einem historischen Februar folgte in Österreich im März der nächste Temperaturrekord. Mit einer     
    Abweichung von +3,4 °C zum Referenzmittel 1991-2020 war der März um 0,6 °C wärmer als der bisherige     
    Rekord aus 2017. Im Vergleich zur alten Normalperiode 1961-90 betrug die Abweichung sogar +4,7 °C. Nicht   
    ganz so ausgeprägt war der Wärmeüberschuss auf den Bergen, wo der heurige März mit einer Abweichung von   
    +2,4 bzw. +3,7 °C auf dem 9. Platz landete. In der Aufzeichnungsgeschichte Österreichs seit 1767 waren bis     
    zum letzten Herbst zwei Monatsrekorde hintereinander unbekannt. Nun erlebten wir dies nach September und     
    Oktober 2023 bereits zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. Beim Niederschlag hielt sich der März mit einem     
    Prozent über dem Schnitt fast exakt an das langjährige Mittel. Dennoch war es der nasseste März seit 15 Jahren.   
    In weiten Teilen von Vorarlberg bis ins Burgenland pendelte die Niederschlagssumme ebenso um das Normal.   
    Lokale Ausnahmen gab es in Niederösterreich und im Burgenland, wo es Zugewinne bis zu drei Viertel gab.     
    Markante Negativabweichungen zeigten sich mit einem Minus bis zu zwei Drittel in Oberösterreich, dem Norden   
    Salzburgs und der Obersteiermark. Mit Überschüssen bis zum 2,5-fachen war es entlang und südlich des     
    Alpenhauptkamms von Tirol über Kärnten bis in den Südosten am feuchtesten. In dieser Region fand sich mit     
    einer Monatssumme von 281 l/m² am Loiblpass (Kärnten) auch der niederschlagsreichste Ort in Österreich. Die   
    Sonne schien im März um 14 % weniger als üblich. Die größten Defizite von einem Drittel bis knapp der Hälfte   
    gab es im Süden und Südosten. Von Vorarlberg bis ins westliche Oberösterreich waren die Einbußen mit bis zu   
    einem Drittel geringer. Als ausgeglichen erwies sich die Sonnenbilanz im Osten. Gänserndorf (Niederösterreich)   
    war mit 172 Sonnenstunden der sonnenreichste Platz in Österreich.          
                         
    In Hintersee bilanzierte der März beim Niederschlag mit 16 % etwas im Plus. 170,5 l/m² waren nur um 7 l/m²     
    weniger als im Vorjahr. Der Niederschlag verteilte sich dabei auf 17 Niederschlagstage (+3 Tage). Am meisten   
    fiel mit 33 l/m² am 21. März.                
                         
    Dieser Tag war zugleich der regenreichste des Monats. An Flüssigen Sammelten sich 147,5 l/m² und damit um   
    13 % mehr als im Schnitt. Mehr Regen gab es letztmals im März 2019 (173,5 l/m²). Wir zählten 15 Regentage     
    (+5 Tage).                    
                         
    Sehr ernüchternd fiel die Neuschneesumme aus, die mit 9,5 cm fast einen Totalausfall produzierte. Bei einem     
    Minus von 91 % wäre es nach 2022 beinahe die zweite Nullnummer geworden. Ebenso weniger Schnee gab es   
    im März 1994 und 2011 (5 cm). AM meisten schneite es heuer mit 6 cm am 25. März. Es waren 5 Schneefalltage   
    (-4 Tage), die aber keinen messbaren oder nur ganz wenig Schnee brachten.        
                         
    Darunter litt natürlich die Schneedecke, welche lediglich an 2 Tagen (24. Und 25. März) mit einer jeweiligen     
    Schneehöhe von 2 cm beobachtet werden konnte. In unserer Messreihe waren bisher 10 Schneedeckentage     
    aus dem März 2020 das Minimum. Durchschnittlich sollte es im März noch an 26 Tagen eine geschlossene     
    Schneedecke an unserer Station geben. Die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten für die     
    letzten 6 Jahrzehnte nur im März 1972 einen ähnlichen Tiefststand (2 Schneedeckentage). Allerdings sind die     
    Messdaten dort mehr mit den Verhältnissen im Ortsteil Oberasch vergleichbar und nur bedingt mit jenen am     
    Standort der Wetterstation Hintersee.                
                         
    Unvergleichlich waren im März die Temperaturen. Mit einem Monatsmittel von 6,5 °C bei einer Abweichung von   
    +4,7 °C war es in Hintersee der mit Abstand wärmste März der Messreihe. Der alte Bestwert von 4,8 °C aus     
    2017 wurde ganz klar überboten. Der März war heuer sogar um 0,3 °C wärmer als ein durchschnittlicher April.     
    Auch die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten für unser Tal keinen derart warmen März in den   
    letzten 6 Jahrzehnten. Mit einer Abweichung von +3,4 °C lag hier der März 1977 vor dem aus 1990 (Abw. +3,0   
    °C) voran. Selbst in der seit den 1840er Jahren bestehenden Messreihe der Stadt Salzburg gab es keinen in     
    dieser Dimension überwärmten März (maximale Abw.: 1994 mit +3,3 °C. Selbstredend waren die Abweichungen   
    in den einzelnen Monatsdekaden extrem, wobei diese im Laufe des März etwas nachgaben. Dennoch erzielten   
    wir in den beiden ersten Dritteln neue Dekadenrekorde. Das Startdrittel 2019 (Abw.: +3,2 °C)) wurde gleich um 2   
    °C übertrumpft. Die Mitteldekade 2014 musste sich um 0,7 °C geschlagen geben. Nur das Schlussdrittel 2017   
    (Abw.: +4,2 °C) behielt knapp seine Spitzenposition.            
                         
    Das Ausbleiben jeglicher Kälte sah man gut am Fehlen von Eistagen (-2 Tage), dem Einbruch und bisher     
    niedrigsten Wert von Frosttagen (3 Tage, -16 Tage) und der zweitgeringsten Zahl an kalten Tagen (10 Tage, -10   
    Tage). Weniger kalte Tage gab es nur im März 2014 (9 Tage).          
                         
    Die tiefste Temperatur diesen Monat verzeichneten wir mit -2,0 °C am 8. März. Es war der einzige Tag, an dem   
    das Tagesminimum unter dem durchschnittlichen Wert für März lag. An allen anderen Tagen lagen die     
    Tagesminima um bis zu 9,5 °C über dem Schnitt. Wenig verwunderlich, dass der Rekord für das mildeste     
    Märzminima heuer gleich dreimal verbessert wurde und nun bei 7,9 °C vom 31. März liegt. Unter den 10     
    mildesten Märzminima befinden sich nun 5 aus dem März 2024. Ähnlich gestaltete sich die Situation bei den     
    Tageshöchstwerten, welche an 28 Tagen über dem Märzschnitt lagen. Am wärmsten wurde es dabei mit 21,8 °C   
    am 30. März, dem zugleich drittwärmsten Märztag unserer Messreihe. Dieser fiel in eine außerordentliche     
    Wärmewelle, die die Temperaturen zwischen dem 27. Und 31. März gleich viermal über 20 °C steigen ließ.     
    Diese 4 Tage fanden alle Eingang in die Top 10 der wärmsten Märztage und verdoppelten die Anzahl der bisher   
    aufgetretenen 20er.                  
                         
    Das erste Drittel des Jahres 2024 war mit einer Abweichung von +3,9 °C das mit Abstand wärmste in der     
    Messreihe. Mit diesem enormen Überschuss ist ein neuer Jahresrekord wahrscheinlich. In den bisherigen 9     
    Monatsdritteln gab es 5 neue Dekadenrekorde und 2 zweite Plätze.           
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Mo, 01.04.24 Osterhase bringt Dauerföhnwärme  
     
                         
    Trotz des frühen Termins Ende März verliefen die heurigen Kar- und Osterfeiertage alles andere als winterlich     
    angehaucht. Von Mittwoch bis zum Ostermontag herrschte mit andauerndem Südföhn eine außergewöhnlich     
    warme Witterung, die nur am Gründonnerstag kurz von einer Kaltfront unterbrochen wurde. Die Schneeflocken,   
    die vor der Feier des letzten Abendmals vom Himmel rieselten, wirkten wie Exoten inmitten einer Wärmewelle,   
    welche für Hintersee bisher Bekanntes alt aussehen ließ. Noch nie war es seit Aufzeichnungsbeginn in einem     
    März über so viele Tage so warm. Zudem gab es neue Rekorde für die mildesten Tagestiefstwerte.    
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Den Ausgangspunkt dieser österlichen Wärmewelle markierte bereits am Mittwoch ein praktisch ortsfester     
    Tiefdruckkomplex namens „Nadja“ knapp westlich der Britischen Inseln. Der zugehörige Trog griff über den     
    Ostatlantik und die Iberische Halbinsel bis nach Nordafrika aus. Vom algerisch-/tunesischen Raum wirbelte der   
    Tiefdruck eine mächtige Saharastaubwolke auf, die ein paar Tage später in Mitteleuropa eintreffen sollte.    
                         
    Doch zuvor gelangte mit Drehung der Höhenströmung auf Südwest eine Fuhr subtropischer Warmluft über das   
    Mittelmeer in den Alpenraum, wo es am Mittwoch ein erstes Mal für die Jahreszeit ungewöhnlich warm wurde.     
   
Ein Leetief nördlich der Alpen verstärkte zudem die föhnige Strömung.
                   
                         
    Mit Abwanderung des Minitiefs nordostwärts drehte die Höhenströmung am Donnerstag vorübergehend auf West   
    bis Nordwest und eine markante Kaltfront drang in den trogvorderseitigen Hochdruck über Mitteleuropa ein.    
                         
    Schon am Freitag war die Störungszone wieder abgezogen und die Strömung wandte sich erneut der     
    Warmluftzufuhr aus südlichen Regionen zu.              
                         
    Der Trog rückte dabei etwas näher an Westeuropa heran und zum Samstag hin zog ein Randtief von     
    Nordostspanien via Frankreich und den Benelux zur Nordsee, wo es am Samstagnachmittag eintraf. Dadurch     
    steilte die Strömung im Alpenraum auf Süd auf und unter Verstärkung setzte entlang des Hauptkamms und an     
    der Alpennordseite eine stürmische Föhnlage ein.            
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
   
 
                   
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Großwetterlage zu Samstagmitttag           
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Temperatur der Luftmasse in 1.500 m zu Samstagmittag      
                         
                         
    Während des Samstags traf außerdem der Kern der Saharastaubwolke ein. Weiters wurde ein neuerliches     
    Randtief an der Trogvorderseite von Frankreich über Südwestdeutschland nordostwärts zur Ostsee gelenkt, was   
    die Föhnlage am Samstag prolongierte.              
                         
    Am Sonntag wiederholten sich die Abläufe des Vortages. Nach einer kurzen Föhnabschwächung in der     
    Osternacht trieben zwei weitere Randtiefs die Warmluftzufuhr erneut an. Das erste sonntägliche Randtief     
    verlagerte sich dabei von der Iberischen Halbinsel über die Biscaya zum Ärmelkanal. Das zweite Druckminimum   
    wählte abermals eine östlichere Zugbahn, welche es von Sonntag auf Montag von den Pyrenäen via Frankreich   
    nach Nordostdeutschland führte.                
                         
    Mit dem letzten Randtief ging eine Verschärfung des Druckgradienten über Mitteleuropa einher, sodass sich in   
    der Sonntagnacht und am Montagvormittag der Höhepunkt der Föhnsturmlage am Alpenhauptkamm und über     
    Ostösterreich einstellte.                   
                         
    Zugleich verlor das steuernde Tiefzentrum „Nadja“ über England langsam an Wirkungskraft und gab sein Zepter   
    in Folge an das oben erwähnte Randtief „Patricia“ weiter. Am Montag querte schlussendlich mit Winddrehung auf   
    West die zugehörige Kaltfront samt Trog den Alpenraum und es kam nach Donnerstag zum zweiten     
    Temperatursturz.                  
                         
                         
    Föhn, Front, Föhn, Föhn und wieder Front              
                         
    Das vergangene Ereignis begann in Hintersee am Mittwoch mit einer sonnigen und für die Jahreszeit recht     
    warmen Föhnlage. Die Temperatur stieg an unserer Station auf 21,3 °C und damit den fünfthöchsten Märzwert   
    der Messreihe.                  
                         
    Am Gründonnerstag hielt zuerst die Föhnlage noch abgeschwächt an, doch am Nachmittag zog eine Kaltfront     
    mit kräftigen Regenschauern und lebhaften bis starken Westwind durch. Mit dem Regen und dem       
    Luftmassenwechsel kühlte es rapid ab und die Temperatur sank am Abend bis auf 1,2 °C.       
                         
    Einhergehend sank auch die Schneefallgrenze bis ins Tal und für kurze Zeit konnten wir sehr nassen Schneefall   
    beobachten. Messbares hinterließ er an unserer Station nicht. Jedoch ab ca. 850 m konnte sich eine dünne     
    Schneedecke ausbilden, welche in den Stunden darauf aber schon wieder abschmolz.        
                         
    Von Karfreitag bis Ostersonntag kannten die Temperaturen wiederum nur einen Weg: Den nach oben. Mit Föhn   
    wurde es abermals ungewöhnlich lange sehr warm für Ende März.          
                         
    Den Gipfel des Wärmeberges erreichten wir am Karsamstag mit 21,8 °C, dem bislang drittwärmsten Märztag in   
    den heimischen Aufzeichnungen. Dies geschah trotz der massiven Trübung durch Saharastaub, dessen     
    Konzentration am Tag der Grabesruhe Christi am höchsten war. So schien die Sonne am Samstag äußerst     
    gedämpft durch die Staubschicht und die Luftqualität ließ auch bodennah zu wünschen übrig.       
                         
    Mehr Sonne gab es zuvor noch am Karfreitag, wo das Tagesmaxima mit 20,6 °C den sechstwärmsten Wert     
    eines Märztages erreichte. In der zweiten Tageshälfte traf hier allerdings dann die Staubwolke ein und dimmte   
    den Sonnenschein.                  
                         
    Die Bewölkung durch Wüstensand verhinderte in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag eine übliche     
    Auskühlung und der Tiefstwert verblieb auf 7,4 °C. Es war das zweitmildeste Märzminimum in Hintersee, denn   
    der neue Rekord in dieser Statistik folgte in der Osternacht.            
                         
    Die Bedeckung des Himmels sorgte nicht nur für eine dunkle, sondern auch für eine außergewöhnlich milde     
    Märznacht. So fiel das Thermometer am Ostersonntag auf 7,9 °C, was das mildeste Minimum für einen März     
    bedeutete. Nachdem erst zwei Wochen davor der Bestwert am 16. März auf 6,3 °C gehoben wurde,     
    verbesserten wir den ohnehin erst einen Jahr alten Rekord heuer gleich dreimal hintereinander.      
                         
    Das österliche Hochfest am Sonntag brachte eine Abnahme der Staubkonzentration und neuerlichen Föhn,     
    wodurch die Tagestemperatur erneut auf 20,5 °C anstieg. Platz 7 unter den 10 wärmsten Märzwerten,    
                         
                         
    Das Finale des Föhns gab es schließlich am Ostermontag. Schon in den Frühstunden war es gruselig warm mit   
    beispielsweise 17,8 °C um halb sieben Uhr. Der Föhn hielt sich noch bis Mittag und hob die Temperatur     
    nochmals auf knapp über 20 °C, ehe es mit einer Kaltfront, Regenschauern und Westwind um gut 15 °C bergab   
    ging.                    
                         
                         
    Höchste Märzmaxima in Hintersee   Höchste Märzminima in Hintersee    
                         
    1 31.03.2016 22,8 °C   1 31.03.2024 7,9 °C    
      31.03.2017 22,8 °C   2 30.03.2024 7,4 °C    
    3 30.03.2024 21,8 °C   3 16.03.2024 6,3 °C    
    4 20.03.2014 21,7 °C   4 24.03.2023 6,1 °C    
    5 27.03.2024 21,3 °C   5 19.03.2014 5,3 °C    
    6 29.03.2024 20,6 °C   6 10.03.2024 5,2 °C    
    7 31.03.2024 20,5 °C   7 30.03.2017 5,1 °C    
    8 23.03.2023 20,3 °C     25.03.2023 5,1 °C    
    9 21.03.2014 19,9 °C     18.03.2024 5,1 °C    
    10 22.03.2014 19,6 °C   10 19.03.2017 4,9 °C    
                31.03.2017 4,9 °C    
                    7,4 °C    
                    6,3 °C    
    Zahl der Märzzwanziger verdoppelt              
                         
    Der absolute Stationsrekord für März mit 22,8 °C vom 31. März 2016 und 2017 fiel zwar nicht, dennoch erlebten   
    wir für den ersten klimatologischen Frühlingsmonat, der in Hintersee eigentlich noch recht winterliche Züge     
    aufweisen sollte, eine sehr außergewöhnliche Wärmewelle.            
                         
    Das Erreichen der 20-Grad-Marke in März kommt natürlich vor, jedoch sollte dies statistisch gesehen in     
    Hintersee nur alle 5 Jahre der Fall sein.               
                         
    Gab es bisher in unserer genauen Temperaturmessreihe (seit September 2001) 4 Märztage, an denen ein     
    Höchstwert von mehr als 20 °C erzielt wurde, so verdoppelten wir heuer schlicht diese Zahl binnen 5 Tagen     
    geschah also das, was bisher gut 2 Jahrzehnte gebraucht hat.          
                         
    Geht man anhand der Daten der Hydrografischen Station in Faistenau noch 4 Jahrzehnte zurück, so kommen     
    lediglich 5 weitere Zwanziger hinzu. Von den 1960er bis 90er Jahren war ein Zwanziger im März schon fast ein   
    Jahrzehntereignis.                  
                         
    Demnach gab es in unserem Tal auch noch keine derartig lange Wärmephase so früh im Jahr, wo es innerhalb   
    von 6 Tagen (27. März bis 1. April) ganze 5-mal bzw. von Karfreitag bis Ostermontag 4-mal en Suite über die 20-  
    Grad-Marke ging.                  
                         
    Ähnliche Wärmevorkommnisse mit zumindest einem Zwanziger ereigneten sich vom 28. bis 31. März 1968     
    (Höchstwert: 20,2 °C am 30. März), vom 22. bis 24. März 1977 (Höchstwert: 21,0 °C am 24. März), vom 28. bis   
    31. März 1989 (Höchstwert: 22,3 °C am 28. März), vom 20. bis 22. März 2014 (Höchstwert: 21,7 °C am 20.     
    März) und vom 30. März bis 2. April 2017 (Höchstwert: 22,9 °C am 1. April).        
                         
                         
    Ostern voller 20er in Salzburg                
                         
    Hintersee spielte mit seinem Maximum von 21,8 °C im Bundesland Salzburg diesmal vorne mit. Von Mittwoch bis   
    Ostermontag wurde, mit Ausnahme des Gründonnerstages, täglich die 20-Grad-Marke überboten. Die einzelnen   
    Stationen erreichten ihre Wärmehöhepunkte allerdings an recht unterschiedlichen Tagen. Föhn und die Trübung   
    durch Saharastaub fanden hier ihren Niederschlag. Ein einheitlicheres Bild zeigte sich auf den Bergen. Hier     
    wurden die höchsten Werte am Ostermontag gemessen. Ausgenommen auf der Rudolfshütte (2.304 m), wo es   
    mit 3,2 °C schon am Karfreitag so weit war. An den anderen Tagen lag das Maximum hier um 2 °C. Auf der     
    Schmittenhöhe (1.956 m) stieg das Thermometer am zweiten Osterfeiertag auf 8,7 °C und lag sonst um 8 °C.     
    Auf der Loferer Alm (1.623 m) zeigte das Quecksilber meist um 11 °C, am Ostermontag 12,1 °C. Am Feuerkogel   
    (Oberösterreich, 1.618 m) gab es um 12 °C, am Ostermontag jedoch als Maximum 14,5 °C. Am Kolomansberg   
    (1.114 m) waren es um 18 °C, die mit 18,3 °C am 1. April ihren Höhepunkt fanden. Damit war es am     
    Kolomansberg wärmer als in so manchem Talort im Innergebirg. Allein am Sonnblick (3.105 m) verblieb die     
    Temperatur im negativem Bereich und stieg auf maximale -3,3 °C, sonst um -4 °C.        
                         
    In den Tallagen wurde es mit 23,7 °C in der Landeshauptstadt, gemessen am 1. April, am wärmsten. Dahinter   
    folgten Mattsee mit 22,5 °C vom Karfreitag sowie der Flughafen mit gleicher Temperatur am Ostermontag. Am 4.   
    Platz fand sich Lofer mit 21,7 °C vom Mittwoch. Ebenfalls noch über 20 °C kamen Abtenau (20,8 °C),     
    Bischofshofen (20,6 °C) und St. Johann (20,3 °C), alle erzielt am 27. März.        
                         
                         
    Höchstwerte in Salzburg                
                         
    Abtenau   20,8 °C 27.3.   Rudolfshütte 3,2 °C 29.3.    
    Bad Hofgastein 18,1 °C 30.3.   Salzburg/Flughafen 22,5 °C 1.4.    
    Bischofshofen 20,6 °C 27.3.   Salzburg/Freisaal 23,7 °C 1.4.    
    Kolomansberg 18,3 °C 1.4.   Schmittenhöhe 8,7 °C 1.4.    
    Krimml   17,2 °C 27.3.   Sonnblick   -3,3 °C 1.4.    
    Lofer   21,7 °C 27.3.   St. Johann   20,3 °C 27.3.    
    Loferer Alm   12,1 °C 1.4.   St. Michael   14,5 °C 30.3.    
    Mariapfarr   14,3 °C 30.3.   St. Veit   19,7 °C 31.3.    
    Mattsee   22,5 °C 29.3.   Tamsweg   16,3 °C 30.3.    
    Rauris   17,9 °C 30.3.   Zell am See 19,4 °C 31.3.    
                         
                         
    Wärmekaiser wandert von West nach Ost              
                         
    Am Mittwoch war Kössen (Tirol) mit 23,7 °C vor der Stadt Salzburg (23,5 °C) und Mattighofen (23,2 °C) noch an   
    der Spitze. Schon am Karfreitag ging der Titel des wärmsten Ortes in Österreich nach Bad Vöslau     
    (Niederösterreich) mit 24,5 °C. Am geteilten zweiten Platz fanden sich Ostermiething (Oberösterreich) und     
    Waidhofen/Ybbs (Niederösterreich) mit je 24,2 °C. Am Karsamstag war es schließlich soweit und es gab den     
    ersten meteorologischen Sommertag in Österreich. In Oberndorf an der Melk (Niederösterreich) und Schärding   
    (Oberösterreich) wurden jeweils 25,0 °C gemessen. Auf Platz 3 folgte Linz (Oberösterreich) mit 24,8 °C. Ein     
    Sommertag Ende März ist verhältnismäßig bald im Jahr. Den frühesten Sommertag gab es übrigens am 18.     
    März 2004.                    
                         
    Am Ostersonntag war es mit 24,2 °C in Linz am wärmsten, dahinter folgte Waidhofen an der Ybbs mit 24,1 °C   
    vor Wels (Oberösterreich) mit 23,9 °C. Mit Abstand am wärmsten wurde es aber am Ostermontag. In Wien auf   
    der Hohen Warte (28,5 °C) und in der Inneren Stadt (28,4 °C) zeigten die Thermometer noch nie so früh im Jahr   
    einen so hohen Wert an. Langenlebarn (Niederösterreich) mit 28,3 °C und Bad Vöslau mit 28,0 °C schlossen     
    sich mit Sommer an.                  
                         
                         
    Höchste Tagestemperaturen in Österreich              
                         
    27. März     29. März     30. März        
    Kössen   23,7 °C Bad Vöslau 24,5 °C Schärding   25,0 °C    
    Salzburg-Freisaal 23,6 °C Ostermiething 24,2 °C Oberndorf/Melk 25,0 °C    
    Mattighofen   23,2 °C Waidhofen/Ybbs 24,2 °C Linz-Stadt   24,8 °C    
    Kufstein   23,0 °C Wien - Innere Stadt 24,0 °C Wels   24,5 °C    
    Linz-Stadt   22,7 °C Gumpoldskirchen 23,8 °C Ostermiething 24,5 °C    
    Ostermiething 22,5 °C Bregenz   23,8 °C Krems   24,5 °C    
    Salzburg-Flughafen 22,5 °C Aspach   23,5 °C Klausen-Leopoldsd. 24,5 °C    
    Schärding   22,3 °C Klausen-Leopoldsd. 23,5 °C Waidhofen/Ybbs 24,4 °C    
    Wels   22,3 °C Feldkirch   23,4 °C Ranshofen   24,3 °C    
                         
    31. März     1. April              
    Linz-Stadt   24,2 °C Wien-Hohe Warte 28,5 °C          
    Waidhofen an der Ybbs 24,1 °C Wien - Innere Stadt 28,4 °C          
    Wels   23,9 °C Langenlebarn 28,3 °C          
    Enns   23,8 °C Bad Vöslau 28,0 °C          
    Linz-Hörsching 23,7 °C Klausen-Leopoldsd. 27,9 °C          
    St. Pölten   23,6 °C Mariabrunn 27,8 °C          
    Altmünster   23,4 °C Gumpoldskirchen 27,8 °C          
    Oberndorf/Melk 23,4 °C Brunn/Gebirge 27,6 °C          
    Kremsmünster 23,3 °C Wiener Neustadt 27,4 °C          
                         
                         
    Anhaltende Föhnsturmlage                 
                         
    Mit Unterbrechung am Gründonnerstag ging die Wärmewelle mit einer von Mittwoch bis zum Ostermontag     
    andauernden Föhnlage einher. Entlang der Alpennordseite und zum Abschluss auch im Flachland des Ostens     
    fegte diese recht lange dauernde Föhnlage immer wieder mit Sturmböen durch. Auf den Bergen wehte der Föhn   
    mit Orkanstärke.                  
                         
    Den Auftakt markierte am Mittwoch Umhausen (Tirol) mit 104 km/h. Die einzige Orkanböe eines Talortes     
    verzeichnete am Karfreitag Brand (Vorarlberg) mit 117 km/h. Brand schaffte am Karsamstag mit 108 km/h     
    ebenfalls den Sprung über die 100er-Marke. Spitzenreiter an diesem Tag war aber Achenkirch (Tirol) mit 114     
    km/h. Gleiches galt für Zell am See am Ostermontag mit 114 km/h vor Gumpoldskirchen (Niederösterreich) mit   
    104 km/h und Mariazell (Steiermark) mit 101 km/h. Am Ostersonntag blieben die Windspitzen zweistellig. Es     
    lagen Bad Gastein mit 94 km/h und Zell am See mit 90 km/h voran.          
                         
    Für Bad Gastein ereignete sich wie für Zell das Windmaximum mit 97 km/h aber erst am Ostermontag. AM     
    selben Tag wurde am Flughafen mit 94 km/h die dritthöchste Geschwindigkeit des Ereignisses gemessen. Am   
    Karsamstag zog in Abtenau eine Böe mit 91 km/h durch. Die Spitzenböen der restlichen Stationen bewegten     
    sich Großteils zwischen 60 und 90 km/h.              
                         
    In Hintersee griff der Föhn samstags und sonntags zu Mittag mit starken bis steifen Böen durch, verblieb aber     
    sonst im nicht nennenswerten Bereich.              
                         
    Die Windspitzen auf den Salzburger Bergen betrugen am Sonnblick 130 km/h, auf der Rudolfshütte 127 km/h,     
    auf der Loferer Alm 125 km/h, auf der Schmittenhöhe 99 km/h und am Kolomansberg 85 km/h. Der benachbarte   
    Feuerkogel erreichte 107 km/h.                
                         
                         
    Windspitzen in Salzburg und Österreich              
                         
    27. März     29. März     30. März        
    Umhausen   104 km/h Brand   117 km/h Achenkirch   114 km/h    
    Leiser Berge 100 km/h Innsbruck   97 km/h Brand   108 km/h    
    Kernhof/St. Aegyd 90 km/h Rohrspitz   94 km/h Rohrspitz   98 km/h    
    Bad Gastein 89 km/h Leiser Berge 91 km/h Leiser Berge 95 km/h    
    Neustift   88 km/h Innsbruck/Univ. 90 km/h Abtenau   91 km/h    
    Mariazell   86 km/h Innsbruck   87 km/h Lilienfeld   85 km/h    
    Haiming   81 km/h Retz   84 km/h Saalbach   83 km/h    
    Krimml   81 km/h Krimml   83 km/h Bad Gastein 83 km/h    
    Innsbruck/Univ. 78 km/h Achenkirch 82 km/h Gaschurn   82 km/h    
                         
    31. März     1. April              
    Bad Gastein 94 km/h Zell am See 114 km/h          
    Zell am See 90 km/h Gumpoldskirchen 104 km/h          
    Brand   85 km/h Mariazell   101 km/h          
    Krimml   84 km/h Bad Goisern 98 km/h          
    Abtenau   81 km/h Ferlach   98 km/h          
    Kernhof/St. Aegyd 81 km/h Bad Gastein 97 km/h          
    Leiser Berge 80 km/h Brand   96 km/h          
    Wörterberg   80 km/h Salzburg-Flughafen 94 km/h          
    Lilienfeld   79 km/h Enns   91 km/h          
                         
                         
    Föhn sorgt für Feuerwehreinsätze              
                         
    In Salzburg mussten aufgrund des Föhnsturms insgesamt 780 Feuerwehrleute zu 61 Einsätzen ausrücken. Die   
    meisten Ausrückungen gab es dabei im Pinzgau und Tennengau. Viel beschäftigt waren die Feuerwehren in     
    Abtenau, Golling, Schwarzach, Neukirchen und Bad Gastein. In erster Linie waren umgeworfene Bäume der     
    Hauptgrund für die Einsätze. In Zederhaus wurde ein Stallgebäude abgedeckt.        
                         
    Am Ostermontag sorgte der Föhnsturm vor allem in Kärnten und der Steiermark für gesamt 160       
    Feuerwehreinsätze, bei denen neben Gebäudeschäden hauptsächlich umgestürzte Bäume von Straßen und     
    Stromleitungen entfernt werden mussten. Rund 7.000 Haushalte waren in beiden Bundesländern vorübergehend   
    ohne Stromversorgung. Die fehlende Elektrizität stoppte auch den Bahnverkehr in der Obersteiermark. In der     
    Oststeiermark traf ein umfallender Baum ebenso wie in Unken ein Auto. Im Pinzgau wurden dabei die beiden     
    Insassen verletzt, im anderen Fall getötet. Zu Feuerwehreinsätzen kam es ebenfalls im südlichen Oberösterreich   
    mit ähnlichen Ausrückungsgründen. Am Attersee musste ein verantwortungsloser Surfer von der Wasserrettung   
    geborgen werden.                  
                         
    Quellen: wetter.orf.at, www.austrowetter.at, www.wetterzentrale.de, www.uwz.at, www.facebook.com (Seite der     
    Geosphere Austria), www.standard.at, ooe.orf.at, www.salzburg24.at, www.lfv-sbg.at        
                         
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    Fr, 01.03.24 Rückblick Februar: Ja, so wars bei den alten Rittersleut  
     
                         
    + 179,5 l/m² Niederschlag                
    + 16 cm Neuschnee                  
    + 3 Schneedeckentage                  
    + 4,6 °C mittlere Temperatur                
                         
    Wer sich im Fasching des Februars 2024 als edler Ritter verkleidete, passte sich der Witterung in diesem Monat   
    an, welche sich zeitweise als April und dann wieder als sehr warmer März ausgab. Die Zeitreihe der     
    instrumentellen Messgeschichte reicht nicht aus, um die historische Dimension des eben Erlebten wirklich     
    einzuordnen. Der zweite Monat des Jahres brachte nach einem ohnehin schon recht mild verlaufenden Winter     
    2023/24 einen kaum fassbaren Wärmeüberschuss, der selbst in höheren Tallagen die Vegetation in Gang setzte.   
                         
    So konnten wohl die eingangs erwähnten Männer in eisen den heurigen Februar besser nachvollziehen,     
    geschah dies zu Zeiten des mittelalterlichen Klimaoptimums in Mitteleuropa im 12. Und 13. Jahrhundert     
    vermutlich einige Male pro Jahrhundert. 1158 fingen im Flachland im Februar die Vögel an zu brüten, 1274     
    blühten im Feber nach einem feucht-milden Winter und einer kurzen Kaltphase im Jänner die Blumen. Solche     
    Beispiele der Klimageschichte verschwanden mit dem 14. Jahrhundert und dem Beginn der sogenannten kleinen   
    Eiszeit wieder und kehrten vorübergehend im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts zurück. Demnach blühten 1521   
    in München im Februar schon die Kirschbäume und 1530 blieb das Vieh den Winter über draußen.    
                         
                         
    Am Eingang des Februars stand die Verortung des Alpenraums an der sehr milden Südseite der Frontalzone.   
    Wiederholt zogen Tiefs von Nordwesteuropa herbei und trieben an ihrer Vorderseite Subtropikluft nach     
    Österreich. Zudem wölbte sich am ersten Feberwochenende Hochdruck über Westeuropa auf, der die Fronten   
    zusehends von uns abdrängte und zwischendurch nach Mitteleuropa auskeilte. Dadurch blieb die extrem milde   
    Witterung bestehen. Dies änderte sich auch nicht durch das Auftreten eines Islandtiefs zum ersten       
    Dekadenwechsel. Dessen Kaltfront brachte das erste Paar Zentimeter Neuschnee in die Gemeinde und packte   
    den Alpenraum mit Durchschwenken des zugehörigen Troges für kurze Zeit in spätherbstliches Wetter mit ganz   
    leichtem Frost. Mit einem neuen Tief bei Irland kam allerdings bald darauf wieder eine sehr milde       
    Südwestströmung in Gang, die nach einer Warmfront den subtropischen Wärmehöhepunkt des Februars zur     
    Monatsmitte einläutete. Mit Abzug des Tiefs zum Baltikum ging es am Beginn der zweiten Feberhälfte wieder in   
    eine wechselhafte Phase aus kurzen Zwischenhochs mit südwestlicher Strömung und vorbeistreifenden     
    Islandtiefs. Eines jener Druckminima brachte nach neuerlicher Föhnmilde eine markante Kaltfront in den     
    Alpenraum, die unter Mithilfe eines Italientiefs einen dezenten Wintergruß fabrizierte. Für die Hochlagen der     
    Alpensüdseite und die Tauerntäler Salzburgs war dies ein nennenswertes Schneefallereignis. Die letzten Tage   
    des Monats vergingen unter sanften Hochdruckeinfluss in einer weiterhin recht milden Südwestströmung, die     
    vom anhaltenden Tiefdruck über dem westlichen Mittelmeerraum gespeist wurde. Ansonsten stellte sich     
    zwischen dem Blockadehoch über Osteuropa und dem Azorenhoch eine Beruhigung ein, da der Tiefdruck nach   
    Nordeuropa abgelenkt wurde.                
                         
    In Österreich dominierten das ganze Monat über sehr hohe bis extrem hohe Temperaturen. Der Februar 2024     
    wurde mit einer Abweichung von +5,5 °C zur Klimanormalperiode 1991-2020 der mit großem Abstand wärmste   
    Februar der heimischen Messgeschichte seit 1767. Zum Referenzmittel 1961-90 lag das Plus im Tal mit +6,4 °C   
    noch höher. Noch nie hatte ein Monat in Österreich eine derart große Abweichung nach oben. Den maximalen   
    Wärmeüberschuss gab es dabei im Wiener Becken mit Abweichungen bis zu +7,5 °C. In Wien war es diesen     
    Februar wärmer als beispielsweise in Rom oder Madrid. Den alten Bestwert hielt bis heuer der Februar 1966 mit   
    +3,8 °C Abw. In der Bundeshauptstadt und in Bregenz blieb der Februar komplett frostfrei. Auch in der Stadt     
    Salzburg sank das Thermometer nur einmal kurz unter null. Ein neuer Tiefstwert, denn bisher waren es 2000 und   
    2020 zumindest 6 Frosttage in der Landeshauptstadt gewesen. Auf den bergen betrugen die Abweichungen +5,0   
    °C bzw. +5,9 °C. Beim Niederschlag zeigte die bundesweite Auswertung ein leichtes Plus von 7 %. In     
    Ostösterreich fiel teils bis zur Hälfte weniger Niederschlag als erwartbar. Entlang des Alpenhauptkamms und     
    südlich davon war es mit einem Viertel bis zum lokal zweieinhalbfachen des Normals ein nasser Feber. Im Rest   
    des Landes bewegten sich die Niederschlagsmengen um das vieljährige Mittel. Nassester Ort war der Loiblpass   
    (Kärnten) mit 329 l/m². Eine Negativbilanz von -20 % zur Referenzperiode ermittelte sich bei der       
    Sonnenscheindauer. Einzig im Osten erfüllte die Sonne ihr Stundensoll und das Burgenland konnte sogar mit     
    einem Plus von bis zu 20 % aufwarten. Im jüngsten Bundesland Österreichs lag mit Kleinzicken und 140     
    Stunden wenig überraschend auch der sonnenreichste Ort im Februar.          
                         
    Die unauffälligste Bilanz im Februar war in Hintersee jene des Niederschlags. Mit einer Akkumulation von 179,5 l/m² war   
    der zweite Monat des Jahres um 21 % feuchter als im Schnitt und gleich niederschlagsreich wie der erste Jahresmonat 2024.   
    Den größten Tagesniederschlag gab es mit 33 l/m² aus Regen und Schneefall am 23. Februar. Es kam zu 13 Niederschlags-  
    tagen, einer mehr als üblich. Ab dem 24. Februar stellte sich eine 5 Tage lange niederschlagsfreie Periode ein.  
                         
    Ein sattes Plus von 119 % wies die Regenstatistik auf, die mit einer Summe von 153 l/m² immerhin am 5. Platz unserer   
    Messreihe landete. Der Abstand zum topplatzierten Februar 2020 (179 l/m²) war dabei gar nicht so groß. Die höchste   
    Tagesmenge regnete es mit 28 l/m² am 19. Februar. Wir zählten gesamt 12 Regentage (+6 Tage) und somit die zweitgrößte   
    Anzahl hinter den 13 Regentagen aus 2007.              
                         
    Grauenhaft sah das Ergebnis beim Schnee aus. Mit mageren 16 cm Neuschnee war der heurige Februar einer der 4   
    schneeärmsten in Hintersee. Nur 1998 (3 cm), 2011 (15,5 cm) und 2014 (15 cm) machten bei der Schneeausbeute noch   
    einen schlankeren Fuß. Den meisten Neuschnee an einem Tag schneite es mit 12 cm am 23. Februar. Es war einer von   
    insgesamt 3 Schneefalltagen (-8 Tage). Allein 1998 war diese Zahl noch niedriger. Im damaligen Februar gab es nur einen   
    einzigen Schneefalltag.                  
                         
    Historisch war der Ausfall der Schneedecke im Februar 2024. AN unserer Station gab es 3 Tage mit geschlossener   
    Schneedecke. An allen anderen Tagen gab es maximal Schneereste zu beobachten, die meiste Zeit des Febers verging jedoch   
    komplett aper. Normalerweise sollte im Februar durchgehend eine Schneedecke vorhanden sein. Seit der genauen   
    Schneepegelerfassung an unserer Station ab dem Winter 2007/08 war im Februar noch kein Tag Ausfall zu dokumentieren   
    gewesen. Auch in den seit den 1960er Jahren vorliegenden Daten der Hydrografischen Station in Faistenau fand sich im   
    Februar kein derartiger Schneedeckenmangel. Die geringste Zahl an Schneedeckentagen stammte mit 14 aus den Jahren   
    1990 und 1998.                  
                         
    Neben der praktisch dauerhaft abwesenden Schneedecke war die ständige Zufuhr von Luftmassen aus Südwest bis West die   
    Ursache für einen geschichtsträchtig hoch temperierten Februar. Wiederkehrende Westlagen sind grundsätzlich keine   
    untypische Witterung und oft genug Grund für Wintermilde. Mit reiner Milde hatte dieser Februar jedoch wenig zu tun, es   
    war eigentlich schon ein astreiner Frühlingsmonat. Die herbeigeführten atlantischen Luftmassen waren für die Jahreszeit   
    oftmals sehr bis extrem mild, teils sogar schon richtig warm. Verantwortlich hierfür war eben nicht nur die Großwetterlage   
    allein, sondern vielmehr der rekordwarme Nordatlantik, wo sich die Luft ungewöhnlich weit aufwärmen konnte. Die   
    Meerestemperaturen lagen im heurigen Februar auf einem Niveau, welches durchschnittlich dem Mitte Mai entsprach. In   
    Kombination mit verminderter Rückstrahlung der Sonnenenergie aufgrund fehlender Schneebedeckung des Bodens trieb es   
    vor allem die Nachttemperaturen hinauf. Feuchte Luft mit Wasserdampf als wirksamem Treibhausgas tat ihr Übriges dazu.  
                         
                         
    In Hintersee betrug das Monatsmittel am Ende 4,6 °C bei einer neuen Rekordabweichung von +5,9 °C. Es war mit   
    gewaltigem Abstand vor dem Februar 2020 (Mittel: 2,3 °C) ein neuer Stationsrekord. Der Februar 2024 wäre sogar der   
    zweitwärmste März geworden. Geschlagen nur vom März 2017 (Mittel: 4,8 °C). Sogar der April war 2003, 2006, 2008 und   
    2021 gleich temperiert bzw. kühler als dieser Februar. Unschwer zu erraten, dass es im ersten und zweiten Feberdrittel mit   
    Abweichungen von +6,9 °C bzw. +6,4 °C neue Dekadenrekorde gab. Bei solchen Wärmeüberschüssen kann jede   
    sommerliche Hitzewelle Baden gehen. Das letzte Feberdrittel landete mit einer weniger enormen Abweichung auf dem 2.   
    Platz.                    
                         
    Es gab im Februar keinen Eistag (-6 Tage), was aber durchaus schon öfter vorkam. Ein Novum sind die mageren 5 Frosttage   
    (-18 Tage), welche den alten Negativwert von 13 Frosttagen aus dem Februar 2021 pulverisierten. Aus dem gleichen Jahr   
    stammte die Minusleistung an kalten Tagen, die mit 18 (-12 Tage) heuer eingestellt wurde.      
                         
    Die höchste Tagestemperatur im Februar zeigte das Thermometer mit 15,5 °C am 16. Februar. Es war die zweithöchste   
    Tagestemperatur in einem Feber in unserer Messreihe. Unter die 30 mildesten Februarmaxima schafften es insgesamt 7   
    Tageshöchstwerte aus dem Feber 2024. Kein einziges der heurigen Tagesmaxima lag unter dem langjährigen Schnitt.   
    Vielmehr waren alle Tageshöchsttemperaturen zwischen 1 und 12 Grad darüber. Noch weitaus auffällig verhielt es sich bei   
    den Tiefstwerten. Das Februarminimum erzielten wir mit -1,3 °C am 24. Und 25. Februar. Am 17. Februar fiel die   
    Temperatur nicht unter 5,1 °C, was das bislang mildeste Feberminima unserer Messreihe bedeutete. Gesamt schafften 15   
    Tage aus dem Feber 2024 den Sprung unter die 30 mildesten Tagesminima im Februar. Die ersten drei Plätze gingen   
    allesamt an den Feber 2024. Unter den Top 10 sind nur mehr 3 Einträge aus anderen Jahren (2020 und 2023). Alle   
    diesjährigen Tiefstwerte im Februar lagen 3 bis 9,5 Grad über dem vieljährigen Minimaschnitt.      
                         
    Um die Mitteltemperatur des Februars 2024 noch ein Stück besser einordnen zu können, lohnt sich wiederum der Blick auf   
    die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau. Der dort bisher wärmste Februar war, wie schon im Kapitel über   
    Österreich erwähnt, der Februar 1966 mit einem Mittel von 3,6 °C (Abw.: +4,9 °C) vor dem Februar 1990 (Mittel: 2,7 °C;   
    Abw.: +4,0 °C).                   
                         
    Auch für die Stadt Salzburg war es heuer mit einem Mittel von 6,9 °C (Abw. +5,7 °C) der wärmste Februar in deren   
    Messgeschichte seit 1843. Hier wurde der Feber 1869 (Mittel: 6,2 °C) vor dem Februar 1966 (Mittel: 5,9 °C) sowie dem   
    Februar 1990 (Mittel: 5,7 °C) auf die Plätze verdrängt.            
                         
    Mit dem abgelaufenen Monat war es nun schon das dritte Mal in eineinhalb Jahren, dass ein neuer Temperaturrekord   
    aufgestellt wurde. Oktober 2022, September 2023 und Februar 2024 verbesserten die alten Bestwerte nicht nur ein bisschen,   
    sondern stießen das Tor zu bedenklichen Entwicklungen weit auf.          
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Sa, 17.02.24 Zweitwärmster Februartag und Minimumrekord  
     
                         
    Wenn im Winter der Frühling einkehrt, gehen die Temperaturen verkehrt. Eine außergewöhnliche Wärmewelle ,   
    die bereits den bisherigen Februar dominierte, erreichte dieser Tage den einstweiligen Plafond. AM Freitag     
    wurde der Temperaturrekord für einen Febertag in Hintersee nur um ein Zehntel Grad verfehlt. Dafür gab es am   
    Samstag das mildeste Minima unserer Messreihe.            
   
 
                   
                         
    Wetterlage                  
                         
    Den vorläufigen Höhepunkt der außerordentlichen Wärmewelle befeuerte am Beginn des meteorologischen     
    Spätwinters das Tief „Rixa“, welches sich am Donnerstag vor Irland einfand. Mit Durchzug der kaum     
    wetteraktiven Warmfront setzte sich im breiten Warmsektor des Tiefs eine südwestliche Höhenströmung im     
    Alpenraum durch. Mit dieser wurde Subtropikluft herbeigeführt.          
                         
    In der Nacht zu Freitag wanderte „Rixa“ über die grüne Insel und Schottland hinweg zur Nordsee. Sein Trog     
    tropfte über Westeuropa zum westlichen Mittelmeerraum und Algerien ab, während sich der nördliche Teil weiter   
    auf den Weg nach Osten machte.                
                         
    In den Frühstunden des Freitags kam es zur Advektion der wärmsten Luftmasse, die in rund 1.500 m zwischen 9   
    und 11 Grad erreichte.                   
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Temperatur der Luftmasse über Mitteleuropa in 1.500 m Höhe      
                         
                         
    AM Freitag zog das Tief unter weiterer Abschwächung nach Südschweden. Seine Kaltfront erreichte     
    Kontinentaleuropa, kam aber nur langsam südostwärts voran. So verblieb der Alpenraum ganztags noch unter   
    Hochdruckeinfluss im Bereich der subtropischen Luftmasse. Mit leichten Föhneffekten wurde die feuchte     
    Warmluft abgetrocknet und der Freitag verlief durchaus freundlich mit Sonnenschein.        
                         
    Die Nacht zu Samstag brachte schlussendlich das Föhnende und erneute Bewölkungszunahme. Während das   
    Tief in Richtung Finnland abzog, schob sich die Kaltfront bis in die Morgenstunden an die Alpennordseite voran.   
                         
    Dort ging der Samstag mit Regenschauern und dichter Bewölkung einher, ehe sich in der Nacht zu Sonntag der   
    Hochdruck über Westeuropa auch hierzulande bemerkbar machte.           
                         
    Die durch die Kaltfront eingeflossene neue Luftmasse war allerdings alles andere als kalt. Als erwärmte     
    Meeresluft, subpolaren Ursprungs, kühlte es im Vergleich zu Freitag zwar ab, die Schneefallgrenze schaffte es   
    aber lediglich knapp unter 2.000 m herab.               
                         
                         
    Fast ein Sommernachtstraum auf Bergen              
                         
    Die Exklusivität der Luftmasse zeigte sich in der Nacht zu Freitag, wo es auf den Bergen zu enorm milden     
    Temperaturen kam. Den Höhepunkt der Warmluftzufuhr erfuhren die Salzburger Gipfelregionen in der zweiten     
    Nachthälfte. Vor Sonnenaufgang betrugen die Maximaltemperaturen am Kolomansberg (1.114 m) 13,2°C, am   
    Feuerkogel (Oberösterreich, 1.618 m) 8,9 °C und auf der Loferer Alm (1.623 m) 10,7 °C. Auf der Schmittenhöhe   
    (1.973 m) waren es 7,7 °C und auf der Rudolfshütte (2.304 m) immer noch 4,0 °C. Die Frostgrenze fand sich     
    beinahe in 3.000 m Höhe. AM Sonnblick (3.105 m) erreichten die Nachttemperaturen -1,1 °C.      
                         
                         
    Wärmerekord auf Schmittenhöhe                
                         
    Mit der Sonne stiegen die Temperaturen am Freitag auf der Schmittenhöhe bei Zell am See zu einem neuen     
    Februarrekord. Seit dem dortigen Messbeginn 1895 waren noch nie 12,9 °C gemessen worden.      
                         
    Auch auf der Loferer Alm (12,6 °C) und am Feuerkogel (12,3 °C) wurden genauso Ausnahmewerte erzielt als mit   
    den 9,7 °C auf der Rudolfshütte, den 13,4 °C am Kolomansberg und den 1,0 °C am Sonnblick.      
                         
    Im Tal ging es jedoch deutlich an einem neuen Bundeslandrekord vorbei. Die 21,9 °C vom 23. Februar 2017     
    waren nicht in Gefahr, da diesmal der Flughafen mit 18,1 °C die Nase vorne hatte. Das Spitzenquartett     
    komplettierten Salzburg/Freisaal mit 17,9 °C, Bischofshofen mit 17,5 °C und Lofer mit 16,8 °C.       
                         
    Dichtes Gedränge herrschte dahinter. Abtenau (15,7 °C), St. Veit (15,6 °C) Mattsee und St. Johann (15,4 °C)     
    sowie Rauris (15,0 °C) waren sich temperaturmäßig recht einig. Ein Stück kühler blieb es in Bad Hofgastein     
    (14,6 °C), Tamsweg (14,4 °C) und Mariapfarr (14,3 °C). Das Schlussterzett bildeten Zell am See (13,3 °C), Krimml (13,1 °C) und St. Michael (12,5 °C).   
                         
    Im Lungau stieg die Temperatur dabei am Freitag vom leichten Frostbereich zwischen -3 und -5 °C auf die oben   
    genannten Werte an.                  
                         
    Österreichweit lagen die Salzburger Wärmepole ebenso im Vorderfeld, das von der Innsbrucker Uni (18,8 °C) vor   
    Kössen (18,7 °C) und Haiming (18,1 °C, alle Tirol) angeführt wurde.          
                         
                         
    15,5 °C in Hintersee                  
                         
    Mit dem Tageshöchstwert von 15,5 °C schupfte sich der Freitag als Zweiter der heimischen Messreihe nur ein   
    Zehntel hinter dem erst vor drei Jahren am 21. Februar 2021 aufgestellten Rekord auf das Podest. Die vorletzte   
    Rekordverbesserung mit 15,4 °C vom 23. Februar 2017 fiel gemeinsam mit dem 26. Februar 2021 auf den 3.   
    Platz zurück. Der zuvor gültige Bestwert von 13,1 °C aus 2016 ist nicht mehr unter den Top 10 zu finden. Die     
    ersten Zehn werden nur von Einträgen seit 2020 aufgefüllt.            
                         
                         
    Rekordjagd bei Februarminima                
                         
    Das Fehlen der Schneedecke seit Ende Jänner und deren auskühlende Wirkung in Strahlungsnächten machte   
    sich in diesem Februar besonders bei den Tagestiefstwerten bemerkbar. Hier setzte eine beispiellose     
    Rekordjagd ein.                  
                         
    Schon am 11. Februar wurde mit dem Tagesminimum von 4,0 °C ein neuer mildester Tiefstwert eines     
    Februartages unserer Messreihe erreicht. Nach nur 6 Tagen war dieser schon wieder Geschichte und die     
    Temperatur sank während des ganzen Samstags nicht unter 5,1 °C.          
                         
    Vor heuer waren die 3,8 °C vom 23. Februar 2020 das mildeste der Gefühle. Die Top 10 wurden vom Februar   
    2024 aber bisher total über den Haufen geworfen. Gleich 7 der 10 mildesten Feberminima stammen nun aus     
    2024. Dabei wurden die 2,9 °C vom 4. Und 5. Februar 2024 von nachfolgenden Tagen des heurigen Febers aus   
    den ersten Zehn schon wieder verdrängt.              
                         
                         
    Die 10 wärmsten Februartage in Hintersee   Die 10 mildesten Februarminima in Hintersee  
                         
    1 21.02.2021 15,6 °C   1 17.02.2024 5,1 °C    
    2 16.02.2024 15,5 °C   2 11.02.2024 4,0 °C    
    3 23.02.2017 15,4 °C   3 23.02.2020 3,8 °C    
      26.02.2021 15,4 °C     09.02.2024 3,8 °C    
    5 25.02.2021 14,9 °C     15.02.2024 3,8 °C    
    6 23.02.2020 14,4 °C   6 10.02.2024 3,7 °C    
      22.02.2023 14,4 °C   7 18.02.2023 3,5 °C    
    8 22.02.2021 14,2 °C   8 08.02.2024 3,4 °C    
    9 24.02.2021 13,9 °C     17.02.2020 3,4 °C    
    10 24.02.2022 13,9 °C   10 16.02.2024 3,2 °C    
              13 04.02.2024 2,9 °C    
                05.02.2024 2,9 °C    
              23 03.02.2024 2,2 °C    
              28 02.02.2024 2,0 °C    
                         
                         
                         
    Rang 4 in Langzeitreihe                
                         
    Die 15,5 °C waren der zweite Platz in der Hinterseer Messreihe. Zückt man die Daten der Hydrografischen     
    Station in Faistenau seit 1961, so zeigen diese vor unserem Messbeginn 2002 zwei weitere Tage im Februar, die   
    dort eine höhere Tagestemperatur aufwiesen. Der Faistenauer Bestwert stammte mit 16,8 °C vom 21. Februar   
    1966. Dieser war zugleich mit dem dort mildesten Minimum von 8,2 °C der wärmste Febertag in unserem Tal.    
                         
                         
    Am 21. Februar 1998 kletterte das Thermometer auf 16,7 °C, während es am 20. Und 21. Februar 1972 nicht     
    unter 7,0 bzw. 6,0 °C absank.                
                         
    Als Einzelereignis fand das aktuelle demnach schon einmal seinen Meister. Das Ausdauernde dieser     
    Wärmewelle in einem Wintermonat dürfte auf Eimaligkeitskurs sein, was sich aber erst am Monatsende wirklich beurteilen lässt.  
                         
    Quelle: www.wetterzentrale.de, wetter.orf.at, www.austrowetter.at, www.uwz.at        
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    Di, 06.02.24 Das Wetterjahr 2023 – Voller Wärme und Wasser  
     
                         
    Das Wetterjahr 2023 bestätigte eindrucksvoll die voranschreitende Klimaerwärmung. Mit +1,7 °C Abweichung   
    sorgte es in Hintersee nach 5 Jahren Verschnaufpause für einen neuen Temperaturrekord. Der       
    Wärmeüberschuss fand dabei hauptsächlich in den eigentlich kalten Monaten statt. Kurze winterliche Episoden   
    ließen die Schneemenge des Kalenderjahres um gut ein Fünftel zu gering ausfallen. Dies glichen die nassen     
    Witterungsabschnitte hingegen aus und 2023 wurde mit +13 % das niederschlagsreichste Jahr seit 2017.    
                         
    Ein Jahrhundertereignis in Sachen Niederschlagsmenge bot der November. Der April glänzte mit einem     
    Regenrekord und Kühle. Die Tür zu Hochsommerwerten stieß der September mit einem historischen     
    Temperaturrekord auf. Hätte das der Oktober nicht schon 2022 erledigt, wäre es heuer soweit gewesen. 2023   
    fehlten gut drei Wochen Dauerfrost und 6 Wochen mit Minusgraden. Sehr auffällig waren die oftmals hohen     
    Tagesminima, die insgesamt 21 Einträge unter den jeweiligen Monats-Top-10 schafften. Bei den       
    Tageshöchstwerten gab es gesamt 11 Platzierungen unter den besten 10 aller Monate.      
                         
    Das Jahr 2023 startete extrem mild und ging im Jänner und Februar in ein Wechselspiel aus winterlichen Phasen   
    mit Neuschnee und Mildeinschüben mit Regen über. Der Frühling schien im März bereits gewonnen zu haben,   
    ehe es im April im einzig unterdurchschnittlich temperierten Monat mit neuen Bestmarken an Regen und     
    Regentagen konträr zu den Vormonaten weiterging.            
                         
    Der Mai brachte nach den Eisheiligen den Übergang zu trockenem Wetter, das sich mit dem ersten     
    meteorologischen Sommertag bis zum 18. Juni Zeit ließ. So lange, wie seit 33 Jahren nicht mehr. Doch dann     
    ging es schnell und die höchste Temperatur des Jahres trat 4 Tage später auf.         
                         
    Die erste Sommerhälfte bis Mitte Juli verlief niederschlagsarm und recht warm. Mit zunehmender       
    Gewittertätigkeit, welche im Juli einen neuen Monatsrekord an Gewittern parat hatte, stellte sich die     
    Großwetterlage auf schwül-warm um.               
                         
    Den Tiefpunkt des Sommers gab es Anfang August mit viel Regen und der frischesten ersten Augustdekade seit   
    2006. Als in unserer Gemeinde schließlich langsam der Herbst ins Land ziehen sollte, ging der Hochsommer     
    unterbruchslos den ganzen September mit Wärmerekord und Trockenheit weiter.         
                         
    Im Oktober setzte sich das sommerliche Wetter mit Hochdruck und außergewöhnlicher Wärme lange Zeit fort.     
    Schlussendlich wandelte sich die großräumige Situation zum November hin in eine bis kurz vor Jahresende     
    andauernde Westlage mit viel Niederschlag als Schnee und noch mehr Regen. Diese windige Witterung gipfelte   
    vor Weihnachten in einem Orkantief. Den Ausklang nahm 2023 wie es begonnen hatte. Mild und unwinterlich.    
                         
    Den ganzen Jahresbericht über das Wetterjahr 2023 mit ausführlichen Beschreibungen der Großwetterlagen,     
    detaillierten Ereignisberichten sowie Daten und Fakten gibt es unter dem folgenden Link.      
                         
    Links: >> Das Wetterjahr 2023 - Voller Wärme und Wasser    
               
                         
                         
    Do, 01.02.24 Rückblick Jänner: Schneearmer Teilzeitwinter mit Frühlingsgefühlen  
     
                         
    + 179 l/m² Niederschlag                  
    + 60 cm Neuschnee                  
    + -0,7 °C mittlere Temperatur                
    + 11,6 °C zweitwärmster Jännertag                
                         
    2024 begann eher langweilig mit der zweiten Wiederholung von recht mildem Feiertagswetter. Ein Hauch polarer   
    Kaltluft samt etwas Neuschnee machten die Jännermitte winterlich. Die Tage von Dauerfrost und Sonnenschein   
    waren jedoch bald wieder gezählt und je näher das Monatsende rückte, desto höher kletterten die Temperaturen.   
    In Tateinheit mit regnerischem Atlantikwetter ging es der Schneedecke an den Kragen und der erste Monat des   
    Jahres maskierte sich als Vorfrühling.              
                         
    Das neue Jahr startete mit einem Stundenwinterchen in Folge eines Sturmtiefs bei Irland. Schon an den ersten   
    Tagen von 2024 ging es wieder retour in eine milde Vorderseitenlage durch Tiefs über der Nordsee.     
    Zwischendurch schlich sich ein Italientief ein, bevor es mit Hochdruck über Skandinavien zu einem Streifschuss   
    polarer Kaltluft im Alpenraum kam. Mit dem Rückzug des Hochs zum Nordostatlantik drehte die Höhenströmung   
    bald wieder von Nordost auf Nordwest. Nach der Monatsmitte gelang es dem Tiefdruck über Skandinavien     
    Einfluss auf den Alpenraum zu gewinnen, der im Anschluss in ein Zwischenhoch geriet, welches als Brücke     
    zwischen den Hochs über Nordwest- und Südosteuropa fungierte. Gegen Ende der Mitteldekade wanderte ein   
    Tief über das nördliche Mitteleuropa ostwärts und an seiner Rückseite gelangte ein letztes Mal im Monat kalte     
    Luft bis Mitteleuropa. AM Schwenk in die dritte Jännerdekade verschob sich der Hochschwerpunkt südwärts und   
    breitete sich von den Azoren über die Biscaya bis in den Mittelmeerraum aus. Hier dominierte sehr warme     
    Subtropikluft, welche zeitweise auch aus Südwesten bis in den Alpenraum hinein suppte. Hinzu gesellten sich     
    wiederholt Tiefs, die vom Nordatlantik über Island herbeizogen und eine äußerst milde Westlage etablierten. An   
    den finalen Jännertagen drängte der südwestliche Hochdruck die Frontalzone aus Mitteleuropa heraus und     
    sorgte mit hohen Temperaturen für einen fast frühlingshaften Ausklang des Jänners.        
                         
    Das Monatsmittel in Österreich lag durch die Überzahl der zu milden Tage um 1,1 °C im Tal über dem     
    Klimamittel von 1991-2020. Im Vergleich zur Normalperiode 1961-90 betrug die Abweichung aber schon +2,5 °C.   
    Der Jänner 2024 klassierte sich damit auf Platz 33 der österreichischen Messreihe seit 1767. Auf den Bergen   
    fielen die Abweichungen mit +1,4 °C bzw. +2,7 °C ein paar Zehntel höher aus. Im Soll befand sich der Jänner in   
    Sachen Niederschlag. Bundesweit gab es ein kleines Plus von 7 %. In Vorarlberg sowie stellenweise im Norden   
    und Süden summierten sich Überschüsse bis drei Viertel des Üblichen auf. Entlang des Alpenhauptkamms gab   
    es dafür lokal Defizite bis zur Hälfte. Allerdings schlossen die meisten Regionen im Bundesschnitt. Nassester Ort   
    war Mittelberg (Vorarlberg) mit 196 l/m². Zur Niederschlagsbilanz wenig beitragen konnte der Schnee. Verbreitet   
    lagen die Neuschneesummen in Österreich bis zu drei Viertel unter dem Soll. Lokal war das Minus im Westen   
    noch gravierender. Den negativen Zahlen beim Schnee stand die Sonnenscheinausbeute gegenüber. Aufgrund   
    des Fehlens typischer Nebellagen im Flachland strahlte die Sonne von Oberösterreich bis nach Unterkärnten     
    zwischen einem Drittel und dem Doppelten so oft wie normal. Die größten Abweichungen gab es dabei in     
    Ostösterreich, wo einige Stationsrekorde aufgestellt wurden. Ausgeglichen zeigte sich die Sonnenbilanz im     
    Westen. Bundesweit errechnete sich mit +38 % einer der fünf sonnenreichsten Jänner der Messgeschichte. Die   
    meisten Sonnenstunden wurden auf der Kanzelhöhe (Kärnten) mit 182 Stunden verzeichnet.      
                         
    Die Niederschlagsbilanz in Hintersee fiel mit 179 l/m² um 29 % unter dem Durchschnitt markant zu trocken aus.   
    Die Monatssumme verteilte sich auf 15 Niederschlagstage (-(-3 Tage), wobei es zwischen dem 9. und 14. Jänner   
    6 Tage am Stück niederschlagsfrei blieb. Der nasseste Tag war der 26. Jänner mit einer Menge von 37 l/m².    
                         
    Diese 37 l/m² waren zugleich der regenreichste Tag des Jänners und die zehntgrößte Regensumme, die es an   
    einem Jännertag bisher gab. Wir zählten 10 Regentage (+3 Tage), an denen sich 99,5 l/m² akkumulierten. Bei   
    einem Plus von 25 % war es der regenreichste Jänner seit 6 Jahren. Er schaffte knapp den Sprung in die ersten   
    Zehn.                    
                         
    Davon weit entfernt hielt sich die Schneeausbeute. Mit lediglich 60 cm an Neuschnee war das Minus mit 52 %   
    eklatant und der Jänner 2024 der schneeärmste seit 2009 (39,5 cm).          
                         
    Die Schneearmut hatte selbstredend Auswirkungen auf die Schneedecke, die sich im letzten Monatsdrittel     
    bereits aus den tiefer gelegenen Ortsteilen zurückzog. An unserer Station wurde bis zum 25. Jänner eine     
    geschlossene Schneedecke beobachtet. Mit demnach 25 Schneedeckentagen war es der geringste Wert hinter   
    den 17 Schneedeckentagen aus dem letzten Jahr. Eigentlich sollte sich im Jänner durchgehend eine     
    Schneedecke halten. Die maximale Schneehöhe erzielten wir mit 42 cm am 16. Jänner.      
                         
    Neben dem Regen ein Grund für das Abschmelzen der Schneedecke war eine extreme Wärmephase, welche in   
    der dritten Jännerdekade auftrat. Das letzte Monatsdrittel war mit einer Abweichung von +4,6 °C das bislang     
    wärmste Finaldrittel unserer Messreihe und übertrumpfte den alten Bestwert aus 2018 gleich um ein halbes     
    Grad. Zuvor waren das erste Jännerdrittel markant zu mild und die Mitteldekade zu kalt ausgefallen. Dafür     
    verantwortlich war eine Kälteperiode vom 9. bis zum 17. Jänner. In diese Zeit fiel auch die tiefste Temperatur des   
    Monats, die am 13. Jänner mit -10,4 °C gemessen wurde. Den Höchstwert verzeichneten wir am 24. Jänner mit   
    11,6 °C, dem zweitmildesten Jännermaximum der Messreihe. Einen Tag später trat mit dem Tagesminimum von   
    2,7 °C eines der 10 mildesten dieser Kategorie auf. Das Jännermittel pendelte sich schließlich mit -0,7 °C um 1,7   
    °C über dem langjährigen Schnitt ein, wodurch sich der heurige Jänner auf Platz 8 einreihte. Es gab 10 Eistage   
    (-2 Tage), 22 Frosttage (-4 Tage) und 30 kalte Tage (-1 Tag).          
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Fr, 26.01.24 Kathrins Stürmchen und Schmelzhochwasser  
     
                         
    Mit der aufgekommenen Westdrift ist in den letzten Tagen der Frühling recht rabiat ins Land gezogen. Das     
    windige Atlantikwetter fand heute Freitag mit einem kleinen Sturmtief ihre Finalisierung in Form einer markanten   
    abendlichen Kaltfront, welche mit kräftigen Regen bis ins Mittelgebirge eine saftige Schneeschmelze auslöste.  
                         
                         
                         
    Warmfront macht milden Freitag                
                         
    In der Nacht zu Freitag spaltete sich das Sturmtief „Kathrin“ vom Tiefdruckkomplex über dem Nordostatlantik ab   
    und etablierte sich vor der norwegischen Küste. In der Folge zog es unter rascher Verstärkung über     
    Südschweden hinweg in den Ostseeraum und bis Samstag weiter zum Baltikum.        
                         
    In den Frühstunden des Freitags erreichte die Warmfront mit schauerartigen Regen die Alpennordseite und es   
    kam mit ihr ein Schwall erwärmter Meeresluft herbei.            
                         
    Mit der Warmfront regnete es an unserer Station 14 l/m². Tagsüber verlief das Wetter am Freitag dann ruhig mit   
    oft starker Bewölkung. Trotzdem stieg die Temperatur auf milde 6,9 °C an.        
                         
                         
    Kaltfront mit Starkregen                
                         
    Am späten Nachmittag klopfte schließlich die Kaltfront an die Tür. Es kam starker Regen auf und etwas     
    zeitversetzt zogen steife bis stürmische Böen aus West bis Nordwest durch das Gemeindegebiet. Diese ließen   
    die Temperatur erneut bis 6,8 °C ansteigen. Bis zum späten Abend war die Front durchgezogen und das     
    Geschehen beruhigte sich.                
                         
    Der kräftige, schauerartig verstärkte Regen brachte an der Kaltfront eine Regenmenge von 35 l/m² in rund 5     
    Stunden. Für Jänner ist so ein Regenereignis durchaus beachtlich.          
                         
    Durch die hohe 0-Grad-Grenze in 1.700 m regnete es bis ins Mittelgebirge hinauf. Dadurch wurde zum Regen   
    auch eine ordentliche Portion Schmelzwasser von den bergen in Bewegung gesetzt und die Fließgewässer im   
    Tal reagierten recht schnell. Es kam zu einem für die Jahreszeit ungewöhnlichen Hochwasser.       
                         
    Mit dem Nachrücken kälterer Luft zum Ende des Frontdurchgangs sank nicht nur die Schneefallgrenze ab,     
    sondern es kam auch der Niederschlag zügig zum Erliegen. Damit war nach ein paar Stunden auch die     
    Hochwassersituation schon wieder Geschichte.              
                         
                         
    Größte Tagesregenmenge seit 2013              
                         
    Beim Messtermin um 20 Uhr hatten sich an unserer Station für den Freitag insgesamt 37 l/m² angesammelt. Es   
    war immerhin die größte Tagesregenmenge in einem Jänner seit Anfang 2013.        
                         
    Da sich die Kaltfront aber nach dem Ablesen des Regenmessers noch weiter ausregnete, folgten weitere 12 l/m²   
    bis zum Ereignisende. Die beiden Fronten von „Kathrin“ akkumulierten am Ende 49 l/m². Es war das     
    niederschlagsreichste Regenereignis in Hintersee seit den zusammengezählt 59 l/m², die vom 13. Auf den 14.   
    Jänner 2019 fielen.                  
                         
                         
    Wind und Regen treiben Schnee fort              
                         
    War der Talboden in Oberasch bis zum Dorf schon an den Vortagen zum Großteil aper, so dezimierten Regen   
    und Wind die taleinwärts in Lämmerbach verbliebene Schneedecke noch weiter. Freitagabend gab es an unserer   
    Station nichts zu messen und keine geschlossene Schneedecke mehr zu beobachten. Gerade jetzt sollte aber   
    die Zeit der höchsten Schneebedeckung auftreten. Anstatt dessen gleicht das Landschaftsbild vielmehr dem     
    beginnenden Frühling.                  
                         
    Ansonsten stellten Wind und Regen im Land nichts Nennenswertes an. Die Windspitzen erreichten im Tal nicht   
    die Sturmstärke. Auf den Bergen kam es mit 109 km/h am Kolomansberg und 111 km/h am Zwölferhorn zu     
    orkanartigen Böen.                  
                         
    Quelle: www.austrowetter.at, www.12erhorn.at              
                         
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Mi, 24.01.24
Frühling im Hochwinter  
     
                         
    Vor genau einem Monat war Weihnachten und nach den letzten zwei Wochen mit Winterwetter stellte sich     
    pünktlich zum Monatstag des Christfests das Weihnachtstauwetter mit sehr milden Temperaturen, Wind und     
    Regen wieder ein. Inmitten des eigentlich herrschenden Hochwinters kam es am Mittwoch im Warmsektor eines   
    Sturmtiefs beinahe zu einem neuen Jännerrekord der Temperatur in Hintersee.         
                         
                         
    Die Westdrift ist zurück                
                         
    Die dominierende Wetterlage der vergangenen drei Monate meldete sich eindrucksvoll zurück. Mit dem Weichen   
    des polaren Kältesumpfs vom Norden Europas nach Nordamerika wurde die atlantische Tiefdruckmaschinerie   
    angeworfen. Ein kräftiges Hoch über Südwesteuropa machte die perfekte Rutschbahn für äußerst milde     
    Meeresluft.                     
                         
    Dem aktuellen Wetterereignis zugrunde lag ein Sturmtief namens „Jitka“, welches im Laufe des Mittwochs vom   
    europäischen Nordmeer über Skandinavien südostwärts zur Ostsee zog.          
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Großwetterlage in Europa zu Mittwochmittag        
                         
                         
    In der Nacht zu Mittwoch erreichte bereits die Warmfront von „Jitka“ mit ein bisschen Regen den Alpenraum. Mit   
    ihr gelangte ausgesprochen milde Meeresluft mit Temperaturen bis zu 7 Grad in 1.500 m Höhe herbei.     
                         
    Gleichzeitig kam an der Südseite des über dem nördlichen Mitteleuropa verlaufenden Jetstreams der Westwind   
    auf. Mit dem Wind konnte die Warmluft gut heruntergemischt werden und der Mittwochnachmittag brachte in     
    Österreich schon frühlingshafte Werte.              
                         
                         
    Stürmische Kaltfront am Abend                
                         
    Wehte der Wind tagsüber meist mit starken bis steifen Böen, so legte er im Vorfeld und mit Durchzug der     
    Kaltfront zu und pfiff mit schweren Sturm- bis orkanartigen Böen über die Osthälfte Österreichs.      
                         
    Von den Talstationen erzielte Wolfsegg (Oberösterreich) mit 107 km/h die Spitzenböe vor Kapfenberg     
    (Steiermark) und Wr. Neustadt (Niederösterreich) mit je 103 km/h. Dahinter folgten Irdning mit 101 km/h sowie   
    Aflenz, Ramsau und Rohrbach (alle Steiermark) mit jeweils 100 km/h.          
                         
    Im Bundesland Salzburg war es in Mattsee mit 94 km/h am windigsten. Föhnsturm mit 84 km/h gab es in St.     
    Michael sowie mit 77 km/h in Mariapfarr. Die meisten Stationen registrierten starke bis stürmische Böen.     
                         
    Die größten Windgeschwindigkeiten wurden natürlich auf den Bergen gemessen. Auf der Rudolfshütte waren es   
    93 km/h, auf der Loferer Alm 97 km/h, auf der Schmittenhöhe 104 km/h, am Kolomansberg 108 km/h, am     
    Zwölferhorn 129 km/h, am Feuerkogel (Oberösterreich) 165 km/h, am Sonnblick 143 km/h und am Schneeberg   
    (Niederösterreich) 200 km/h.                
                         
                         
    Frühlingseinbruch in Österreich                
                         
    Am Mittwochnachmittag erreichten die Thermometer in Salzburg ihre Höchststände. Der langsam zulegende     
    West- bis Nordwestwind trieb frühlingshaft milde Warmluft ins Land. So stiegen die Temperaturen in     
    Salzburg/Freisaal sowie dem benachbarten St. Wolfgang (Oberösterreich) auf 16,7 °C. In Bad Ischl     
    (Oberösterreich) ging es auf 16,4 °C. Sehr beeindruckend waren außerdem die extrem milden Werte im Lungau,   
    wo es in St. Michael 14,9 °C und in Tamsweg 14,8 °C gab. 14,8 °C waren es ebenso in Krimml. Alle anderen     
    Stationen in Salzburg erzielten Temperaturen zwischen 12 und 14 Grad. Einzig Bischofshofen blieb mit 6,2 °C   
    von der Warmluftflut halbwegs verschont.              
                         
    Frühlingsluft schnaufte man auch auf den Salzburger Bergen. AM Kolomansberg (1.114 m) ging es auf satte 9,9   
    °C hinauf. Auf der Loferer Alm (1.623 m) stieg das Quecksilber auf 8,1 °C, auf der Schmittenhöhe (1.973 m) auf   
    7,2 °C und auf der Rudolfshütte (2.304 m) auf 5,2 °C. Die Frostgrenze musste man schon im Hochgebirge     
    suchen bis man am Sonnblick (3.106 m) mit -0,8 °C fündig wurde.          
                         
    Bundesweit war es in Tirol mit 18,4 °C in Haiming am wärmsten. Innsbruck erreichte 18,0 °C und Imst mit 17,9   
    °C einen neuen Jännerrekord. Dahinter folgten Weyer (Oberösterreich) mit 17,7 °C sowie Mattersburg     
    (Burgenland) und Wr. Neustadt mit 17,5 °C.              
                         
                         
    Zweitwärmster Jännertag in Hintersee              
                         
    Als das Thermometer um 16:57 Uhr 11,6 °C anzeigte, fehlten nur mehr 0,2 °C, um den Hinterseer Stationsrekord   
    für Jänner einzustellen. Hinter den 11,8 °C vom 19. Jänner 2014 war der heutige Mittwoch der zweitwärmste     
    Jännertag in Hintersee. Auf dem geteilt dritten Platz liegen nun der 29. und 30. Jänner 2002 mit 11,5 °C. Im     
    Allgemeinen war es erst zum 8. Mal der Fall, dass wir in Hintersee im ersten Monat des Jahres über die 10-Grad-  
    Marke kamen. Die anderen Einträge stammen aus 2002, 2014, 2015, 2018 und 2023.        
                         
    Der Wert ereignete sich kurz vor Eintreffen der Kaltfront, die gegen 18 Uhr in Hintersee aufschlug. Mit dabei war   
    steif bis stürmisch auffrischender Wind und wiederholt durchziehende kurze, kräftige Regenschauer. Diese     
    hielten die Nacht über an. Zuvor war es tagsüber mit lebhaften Wind oft stark bewölkt aber trocken.     
                         
                         
    Tauwetter frisst Schneedecke weg              
                         
    Schon an den Vortagen hatte Tauwetter eingesetzt, das nun in der Nacht zu Mittwoch mit der Warmfront sich     
    verstärkte. Mit dem in den Morgenstunden allmählich auflebenden Wind kam es zu starkem Tauwetter in allen     
    Höhen und die Schneedecke schrumpfte im Gemeindegebiet schlagartig dahin. Aus weiten Teilen Oberaschs   
    zog sie sich am Mittwoch komplett zurück. Erst vom Dorf taleinwärts konnte sich eine dünne Schicht halten. An   
    unserer Station beispielsweise sank die Schneehöhe von 25 cm am Dienstagabend auf 13 cm um die Hälfte.     
    Dazu verwandelten sich Nebenstraßen und Parkplätze, welche zuvor noch eine Schneefahrbahn aufwiesen, in     
    spiegelglatte Eislaufflächen. Durch die massige Schneeschmelze führten auch die Gräben und Bäche eine leicht   
    erhöhte Abflussmenge, die es durch den Niederschlag allein nicht gegeben hätte.        
                         
    So gut wie keine Auswirkungen hatte hingegen der Wind. Hier dürfte der Weihnachtssturm „Zoltan“ schon viel     
    Arbeit erledigt gehabt haben. Die Windspitzen waren diesmal auch niedriger als vor 5 Wochen.      
                         
    Demnach gab es ebenso für Salzburgs Feuerwehren fast nichts zu tun. In Rauris und Saalfelden kam es in     
    Folge der starken Schneeschmelze zu kleineren Überschwemmungen. Zu Sturmeinsätzen rückten die     
    Einsatzkräfte in Ober- und Niederösterreich aus.              
                         
    Quelle: www.orf.at, www.austrowetter.at, www.12erhorn.at, www.salzburg24.at, www.wetterzentrle.de      
                         
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    Mi, 10.01.24 Rückblick Dezember: Stürmisch, nass und immer milder  
     
                         
    + 303 l/m² Niederschlag                  
    + 84 cm Neuschnee                  
    + 1,5 °C mittlere Temperatur                
    + 10 Frosttage                  
                         
    Der finale Monat des Jahres 2023 wurde nach frühwinterlichem Start erst immer wilder und später immer milder.   
    Die Adventzeit brachte vorerst kaltes Wetter mit Schnee, ehe sich die turbulente Witterung aus dem November   
    abermals durchsetzte und in einer Sturmlage vor Weihnachten mündete. Die Feiertage etablierten zwar     
    friedvolles Wetter, jedoch kletterten die Temperaturen wie im Vorjahr in für die Jahreszeit schwindelerregende   
    Regionen empor mit einem neuen Negativrekord an Frosttagen. Nebenbei regnete und schneite es ständig und   
    der Dezember fiel recht nass aus.                
                         
    Eingangs des letzten kalendarischen Monats des Jahres stand eine winterfreundliche Großwetterlage mit     
    Hochdruckgebieten über dem Ostatlantik und Nordnordosteuropa. Dazwischen schlängelte sich die Frontalzone   
    vom mittleren Nordatlantik über die Briten hinweg südostwärts. Dabei bestimmte am ersten Adventwochenende   
    ein mehrkerniges Italientief mit Aufgleitniederschlägen das Wetter im Alpenraum, wodurch es vor allem im     
    Flachland der Osthälfte Österreichs zu einem gröberen Schneefallereignis kam. Weitere Tiefausläufer über dem   
    nordwestlichen Mitteleuropa konnten die winterliche Phase aber nur mehr in der ersten Dezemberwoche     
    fortsetzen, ehe sich die Großwetterlage wieder umstellte. Das Azorenhoch zog sich vom Ostatlantik zurück und   
    so war die Westbahn für zahlreiche Tiefs mit feucht-milder Meeresluft frei, welche von Nordwesteuropa     
    herbeizogen. Zur Monatsmitte unterbrach ein Hochdruckvorstoß von der Biscaya bis zum Balkan mit einem     
    respektablen Luftdruck von 1.045 hPa und ursprünglicher Subtropikluft das frontale Geschehen. Bis zum     
    Wechsel in die dritte Dezemberdekade zog sich der Hochdruck erst nach Südeuropa retour, um anschließend   
    erneut über der Biscaya mit hohem Kerndruck zu erstarken. Dies bewirkte allerdings nach einigen Tagen     
    Wetterberuhigung die Positionierung Mitteleuropas direkt unter dem strammen Jetstream. Nach einem     
    schwächeren Tief über Skandinavien kam in den Tagen vor Weihnachten Orkan „Zoltan“ auf. Der Wirbel drehte   
    sich bei Island ein und vertiefte sich auf seinem Weg über die Nordsee bis zu einem Kerndruck von rund 965     
    hPa. Trotz Abzugs des steuernden Orkantiefs noch vor dem Heiligen Abend zum Baltikum, sorgten Randtiefs     
    entlang der Frontalzone für eine zeitliche Ausdehnung der Sturmlage vom Abend des 21. Dezember bis zum     
    Abend des 23. Dezember mit zwei Windmaxima und kräftigen Niederschlägen dazwischen. Zu den     
    Weihnachtsfeiertagen stand zwar das nächste Sturmtief bei Island parat, durch die Ausbreitung des     
    Azorenhochs nach Westeuropa verblieb der Alpenraum jedoch mehr am Rande des Tiefeinflusses. Die     
    Störungen des zum Baltikum ziehenden Sturmtiefs gelangten bereits abgeschwächt herbei, dafür strömte     
    zusehends milde Atlantikluft nach Mitteleuropa. Ab Mitte der dritten Dekade kam es durch weitere       
    Druckzunahme von Westen und Süden her zu einer Beruhigung, die bis zum Dezemberende anhielt. Vom     
    Mittelmeerraum nordwärts ausgreifender Hochdruck an der Vorderseite eines Sturmtiefs bei Island gestaltete     
    den Jahresausklang sehr mild und trocken. Die zugehörige Kaltfront erreichte erst in der Silvesternacht mit etwas   
    Schneefall zur Jahreswende den Alpenraum.              
                         
    Die zwei Monatsdrittel mit teils sehr milden Temperaturen verhalfen dem Dezember trotz kalten Starts noch auf   
    den 15. Platz in der österreichischen Messreihe. In den Tallagen betrug die Abweichung +1,9 °C und auf den     
    Bergen +2,2 °C im Vergleich zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020. Bezogen auf das Normal der Periode     
    1961-90 lagen die Abweichungen sogar bei +3,0 bzw. +3,1 °C. Am Stefanitag stieg das Thermometer     
    beispielsweise in Kroisegg (Burgenland) auf frühlingshafte +19,0 °C. Zuvor dominierte die niederschlagsreiche   
    Witterung, die den Dezember 2023 mit einem Plus von 111 % zum zweitnassesten in Österreich hinter 1918     
    machte. Entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis Burgenland gab es verbreitet zwischen drei Viertel und   
    dem eineinhalbfachen mehr an Niederschlag. Lokal bis zum vierfachen des Üblichen regnete und schneite es in   
    einem Streifen vom Lungau bis zum südlichen Niederösterreich. Ausgeglichen bis leicht unterdurchschnittlich     
    verlief der Dezember im Süden des Landes. Nassester Ort war Warth (Vorarlberg) mit 381 l/m². Die Sonne     
    schien im Dezember mit +5 % Abw. relativ ausgeglichen. Die Verteilung der Sonnenstunden war allerdings sehr   
    unterschiedlich. Gab es in den recht feuchten Regionen an der Alpennordseite Einbußen bis zu einem Drittel, so   
    zeigte sich die Sonne nördlich der Donau bis zur Hälfte länger als im Schnitt. Solche Sonneninseln gab es     
    zudem lokal auch im Süden und Südosten. Sonnenreichster Platz war mit 142 Stunden die Villacher Alpe     
    (Kärnten).                    
                         
    In Hintersee gestaltete sich der Dezember heuer recht nass. Mit einer Niederschlagssumme von 303 l/m² bei     
    einer Abweichung von +52 % war es hinter 2018 (462 l/m²) der zweitnasseste Dezember in unserer Messreihe.   
    Im Gegensatz zur bundesweiten Auswertung ereigneten sich derart niederschlagsreiche Dezember im Tal von   
    Faistenau und Hintersee aber schon einige Male öfter. So wiesen die Daten der Hydrografischen Station in     
    Faistenau noch feuchtere Dezember in den Jahren 1988, 1974, 1947, 1918 und 1895 auf. Dieses Jahr fiel der   
    meiste Tagesniederschlag mit 88 l/m² aus einem Schnee-Regen-Gemisch am 22. Dezember. Es war der     
    niederschlagsreichste Dezembertag seit 8 Jahren. Der Niederschlag verteilte sich auf 20 Tage (+2 Tage).     
    Trotzdem blieb es vom 26. bis zum 31. Dezember 6 Tage hintereinander trocken.        
                         
    Mit Durchgang einer Kaltfront des Orkantiefs „Zoltan“ trat am späten Abend des 21. Dezember noch ein     
    Wintergewitter mit starkem Regen, etwas Graupel und stürmischem Wind auf.        
                         
    Der Orkan sorgte zudem mit 36 l/m² am 22. Dezember für den regenreichsten Tag im Dezember. Es war einer   
    von gesamt 14 Regentagen (+5 Tage). Die Monatssumme an Regen betrug 161,5 l/m² und lag damit 80 % im   
    Plus am 6. Platz unserer Messreihe. Mehr regnete es zuletzt 2021 und 2019.         
                         
    Trotz der größten Tagesschneemenge im Dezember seit 11 Jahren mit 42 cm am 2. Dezember schloss der     
    heurige Jahreszwölfte mit einer Monatssumme von 84 cm um 32 % unter dem langjährigen Schnitt. Der     
    Dezember 2023 klassierte sich im unteren Mittelfeld. Es gab 10 Schneefalltage (-2 Tage).      
                         
    Mit dem Guthaben aus dem November hielt sich die Schneedecke an der Station über alle 31 Tage geschlossen.   
    Ihren Höchststand erreichte sie mit 88 cm am 3. Dezember und Sank im Anschluss kontinuierlich bis auf wenige   
    Zentimeter ab. In Oberasch aperte es durch das massive Tauwetter ab der Mitteldekade schrittweise aus.    
                         
    Die enorme Milde, die sich mit Fortdauer des Dezembers einstellte, trieb auch die anfangs im Schnitt liegenden   
    Temperaturen nach oben. Dezemberdekade Nummer zwei und drei wiesen extreme positive Abweichungen auf.   
    Das dritte Drittel wurde nur von der Extremmilde im Vorjahr geschlagen. Beide Ausschläge lagen dabei deutlich   
    vor allen anderen letzten Dezemberdritteln. Die Monatsmitteltemperatur betrug schlussendlich +1,5 °C bei einer   
    Abweichung von +2,8 °C. Es war hinter dem Rekord aus 2015 (Mittel: +2,7 °C) der zweitwärmste Dezember in   
    Hintersee. Das Tagesmaximum erreichten wir mit 10,0 °C am 25. Dezember. Den Tiefstwert gab es mit -8,8 °C   
    am 3. Dezember. Der 3. und 4.12. waren die einzigen beiden Eistage des Monats (-7 Tage). Hinter dem     
    Totalausfall 2015 und 1 Eistag in 2019 war es die drittniedrigste Zahl dieser Statistik. Ausgeglichen war die     
    Bilanz an kalten Tagen mit 31 (+1 Tag). Für den großen Wärmeüberschuss hauptsächlich verantwortlich war     
    allerdings die historisch geringste Anzahl an Frosttagen. Wir registrierten lediglich 10 Frosttage (-15 Tage). Der   
    kleinste Wert hinter den bisherigen Schlusslichtern 2014 und 2015 mit 17 bzw. 12 Frosttagen.      
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Mo, 01.01.24 Weihnacht im Klee, Silvester im Schnee  
     
                         
    Prosit Neujahr!                   
                         
    Zu Anbeginn des frisch begonnenen 2024 wünscht die Wetterstation Hintersee allen ein gutes neues Jahr!    
                         
    Dies geschieht schon traditionell mit ein paar Eindrücken vom Jahreswechsel in bzw. über Hintersee. Die     
    Feuerwerkskörper verschwanden dabei hinter einem dichten Flockenvorhang , den ausgerechnet die stunden     
    um die Jahreswende brachten Schneefall. Zuvor ging es nach Sturm und Regen in neuerlich außergewöhnlich     
    milde Weihnachten.                  
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Nachdem Abklingen der vorweihnachtlichen Sturmlage blieb der stramme Höhenwind allerdings erhalten, drehte   
    aber zu den Feiertagen hin auf eine westliche Richtung. Dahinter stand das Auftauchen eines neuen Sturmtiefs   
    „Abdul“ im Seegebiet bei Island. „Abdul“ bewegte sich bis Sonntagfrüh zu den Färöer und der Alpenraum     
    gelangte dadurch an die milde Vorderseite des Sturmtiefs, welches von einem Randtief über Südskandinavien   
    unterstützt wurde.                  
                         
    Am Sonntag schaffte „Abdul“ den weiteren Sprung zur Norwegischen See. Zwischen ihm und dem Hoch     
    südwestlich Irlands trieb die Strömung zusehends subtropische Warmluft von den Kanaren um das Hoch herum   
    und zu den Weihnachtsfeiertagen mit einer schlussendlich nordwestlichen Höhenströmung direkt nach     
    Mitteleuropa. Nach dem Abzug der wenig wetterwirksamen Warmfront „Abduls“ in der Christnacht setzte sich von   
    Westen her Hochdruck durch, womit auch der stürmische Wind auf den Bergen sein Ende fand.      
                         
    Die Randlage des Alpenraums am Hochdruck über dem Ostatlantik bis zum Mittelmeerraum sorgte an den     
    letzten Tagen des Jahres für durchaus freundliches und ausgesprochen mildes Wetter. Zum Jahreswechsel     
    grüßte der Winter mit einer abgeschwächten Kaltfront eines Sturmtiefs vor Irland.        
                         
                         
    Viertwärmste Weihnachtstage                
                         
    Mit vorübergehend aufkommenden Westwind am Nachmittag des Christtages stieg die Temperatur an unserer   
    Station auf 10,0 °C. Dies war für Hintersee der zweitwärmste Messwert, den es bislang in einem Jahr an einem   
    der drei Weihnachtstage vom Heiligen Abend bis zum Stefanitag gegeben hat.        
                         
    Überboten wurde der Wert nur vom bisher mildesten Weihnachten unserer Messreihe, dem aus 2013. Damals   
    kletterte das Thermometer am Christtag auf 12,6 °C und am Stefanitag auf 10,5 °C.        
                         
    Unter Einbeziehung der Daten von der Hydrografischen Station in Faistenau fiel das heurige Weihnachten zwei   
    Plätze zurück. Der Christtag 1973 und der Stefanitag 1974 brachten jeweils 11,0 °C als Höchstwert.     
                         
    Der mildeste Heilige Abend blieb jener aus 2009 mit föhnigen 9,2 °C vor dem aus dem Vorjahr mit 8,3 °C. 2023   
    folgte hier auf dem mit 1967 und 1983 geteilten 8. Platz und 6,2 °C.          
                         
    Beim Christtag hielt 2013 mit 12,6 °C demnach die Spitze vor 1973 mit 11,0 °C und 2023 mit 10,0 °C. 2022     
    rangiert mit 8,5 °C auf Platz 4.                
                         
    Am Tag des Hl. Stephanus blieb 1974 mit 11,0 °C vor 2013 mit 10,5 °C und 2002 mit 9,8 °C in Front. Dahinter   
    folgten 1983 mit 9,0 °C und 2023 mit 8,4 °C.              
                         
                         
    Eisweihnachten selten                
                         
    So selten wie bisher noch ultramilde Weihnachten, waren auch die äußerst kalten Feiertage.      
                         
    Eine eisige Ausnahme in den letzten 6 Jahrzehnten bildete Weihnachten 1962, wo die Höchstwerte an allen drei   
    betrachteten Tagen nicht über -15 °C hinauskamen. Mäßigen Dauerfrost tagsüber mit Maxima zwischen -7 und –  
    9 °C gab es in den Jahren 1961 und 1970. Alle anderen Weihnachten brachten Temperaturen, welche sich     
    überwiegend zwischen -5 und +5 °C bewegten.              
                         
                         
    Milde Christnacht in Salzburg                
                         
    Ein Schwall der sehr milden Subtropikluft ergoss sich bereits in der Christnacht auf den Norden Salzburgs und   
    die höheren Lagen. So verging die Geburt des Herrn am Kolomansberg (1.114 m) bei 9,6 °C und am Feuerkogel   
    (Oberösterreich, 1.618 m) mit 7,2 °C. Im Tal stiegen die Thermometer zwischen dem Rupertigau und dem     
    oberösterreichischen Alpenvorland auf bis zu 17 °C wie etwa in Piding oder Weyer.        
                         
    Bundesweit fanden sich die höchsten Temperaturen am Weihnachtstag im Osten Österreichs. Wr. Neustadt     
    (18,6 °C) siegte vor Berndorf (18,3 °C, beide Niederösterreich) und Weyer (17,8 °C, Oberösterreich). Im     
    Bundesland Salzburg war es in der Landeshauptstadt mit 16,1 °C am wärmsten. Mattsee erreichte 13,9 °C und   
    das benachbarte St. Wolfgang 14,6 °C.              
                         
                         
    Silvesterschnee zum Jahreswechsel              
                         
    Nach trockenen und milden Tagen zum Jahresausklang brachte der Silvesterabend nach anfänglichem Regen in   
    das schon langsam aper werdende Hintersee zeitgerecht zum Jahreswechsel für ein paar Stunden kräftigen     
    Schneefall. Mit einigen Zentimetern nassen Neuschnees und Eindrücken vom heurigen kleinen Feuerwerk über   
    der Ladenbachmetropole endet dieser Bericht mit Verweis auf den unten verlinkten Fotobeitrag.      
                         
    Quelle: wetter.orf.at, www.austrowetter.at              
                         
    Links: >> Fotoalbum: 01.01.24 Flockentanz zu Silvester    
   
   
   
 
                   
                         
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