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Pfarrkirche

Lange Zeit mussten die Einwohner von Hintersee bis nach Thalgau marschieren, um dem Gottesdienst

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beiwohnen zu können. Über viele Jahrhunderte fanden sie am dortigen Friedhof auch ihre letzte Ruhestätte

(Platz im Bereich des heutigen Kriegerdenkmals). Ab 1632 bekam die Nachbarpfarre von Faistenau einen

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ständigen Priester, weshalb sich die sonntägliche Wegstrecke schon deutlich verkürzte.

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Heute

Die Geschichte der Pfarrkirche

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Erst im Jahr 1784 veranlasste der damalige Fürsterzbischof von Salzburg, Hieronymus Colloredo, die Erstellung

Radioschätze

von Bau- und Kostenplänen zur Errichtung einer Pfarrkirche samt kleinen Kirchhof in Hintersee, deren Bau 1785

durch Hofmaurermeister Jakob Pogensberger und Zimmermeister W. Reindl aus Thalgau umgesetzt wurde. Auf

der Suche nach einem geeigneten Bauplatz in der Ortsmitte stellte Krapfbauer Georg Oberascher ein

Grundstück zur Verfügung, da sonst die Kirche wohl direkt am Ladenbach hätte gebaut werden müssen. Die

Geldmittel zur Finanzierung des Gotteshauses kamen vom Stift St. Peter und von Erzbischof Colloredo selbst, da

der verarmten Gemeinde die Möglichkeit ein derartiges Vorhaben zu stemmen mehr als fehlte. Die Arbeiten

beaufsichtigte der für das neu errichtete Vikariat als Vikar berufene Kooperator Johann Georg Hartl, diese

konnten bereits im Folgejahr abgeschlossen werden. Dennoch dauerte es bis zum 7. Juni 1838 ehe Erzbischof

Kardinal Friedrich von Schwarzenberg die neue Pfarrkirche dem Hl. Leonhard und dem Hl. Georg weihte.

Das Erscheinungsbild der Kirche

Die schlicht gehaltene einschiffige Anlage mit rechteckigem Chor und angebauter Sakristei wird vom ebenfalls

1785 angelegten Friedhof umrahmt, der an der Südseite vom denkmalgeschützten Pfarrhof flankiert wird. Am

Eingangstor zum Friedhof befindet sich das Kriegerdenkmal, ostseitig steigt man vom Gottesacker über eine

kleine Treppe zur Aufbahrungshalle (Totenkapelle) hinab. An der Westseite der Kirche ragt der ursprünglich

hölzerne und flach gedeckte Turm empor, der sein heutiges Erscheinungsbild im Jahr 1965 bekam. Ihn schmückt

eine Kette, das Symbol des Kirchenpatrons Leonhard. Die Turmuhr ist eine Konstruktion von Uhrmacher Johann

Beutele, die alte Glocke ein Guss von Johann Oberascher. Seit dem 31. Oktober 1982, dem Tag ihrer Weihe,

ertönt eine Glocke der Gießerei Grassmayr in Innsbruck im Turm.

>> Glockengeläute Pfarrkirche Hintersee

Im Inneren befindet sich der Hochalter, welcher vom Bildhauer Andre Altmann aus Neumarkt am Wallersee

geschaffen wurde. Die Seitenaltäre sind Wohltätern zu verdanken. Ciborium und Kelche gehörten einst

dem Kapuzinerkloster in Tamsweg. Der Kreuzweg wurde 1787 aufgestellt, das Kreuzigungsbild stammt von Maler

Franz Streicher.

Während der Jahre wurde die Kirche öfter renoviert. Letztmalig erfolgte dies in der Zeit von 1984 bis 1987 durch

Pfarrprovisor Monsignore Franz Krispler. Sein Verdienst ist es auch, dass in Hintersee 1980 der weitum

bekannte Palmeselritt wieder eingeführt wurde, der ausgerechnet vom Gönner der Pfarrkirche in Hintersee,

Erzbischof Colloredo, in Salzburg einst abgeschafft worden war.

>> Radiobeitrag Palmeselritt 1982

Mohr in Hintersee

Weniger bekannt ist, dass der Textdichter des weltberühmten Weihnachtsliedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“,

Joseph Mohr, von 19.12.1827 bis 14.02.1837 in Hintersee als selsorgender Vikar tätig war. Er nahm sich

besonders den armen Menschen und kinderreichen Familien an. Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der

Uraufführung von Stille Nacht 1818 in Oberndorf widmete ihm der Hinterseer Mundartdichter Franz Kloiber eine

eigene Fassung des Stille-Nacht-Liedes sowie zwei Kindertheaterstücke (siehe unter Dichtung im linken

Menübereich).

Pfarrhof

Der denkmalgeschützte Pfarrhof wurde zuletzt anfangs des Jahrhunderts saniert und bietet nun neben Miet-

wohnungen Räumlichkeiten für die Pfarrgemeinde, die für Veranstaltungen wie Pfarrcafes oder den adventlichen

Kunsthandwerksmarkt verwendet werden.